İbrahim (Sultan)

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Sultan İbrahim

İbrahim (* 4. November 1615 in Konstantinopel; † 18. August 1648 ebenda), auch İbrahim der Verrückte (türk. deli), war von 1640 bis 1648 Sultan des Osmanischen Reiches.

Leben

İbrahim musste während der Herrschaft seines Bruders im Kafes (Prinzengefängnis, Prinzenkäfig) leben, da der im Osmanischen Reich übliche Brudermord von seinem Vater Ahmed I. abgeschafft wurde. Er war schon bei Besteigung des Throns wahnsinnig, da sich das Leben im Käfig vermutlich nachteilig auf seine Psyche ausgewirkt hatte.

Nach dem Tode seines Bruders Murad IV. zögerte İbrahim zunächst, den Thron zu besteigen, da er eine Intrige und einen Anschlag seitens seines (seiner Meinung nach noch lebenden) Bruders befürchtete. Als das Palastpersonal zu seinem Prinzengefängnis kam, um ihn zum neuen Sultan zu machen, verriegelte er die Tür. Erst seine Mutter Kösem Mahpeyker konnte ihn, mit der Herbeibringung des Leichnams seines Bruders als Beweis, dazu überreden, das Prinzengefängnis Kafes zur Thronbesteigung zu verlassen. Einen großen Teil seiner Zeit als Sultan verbrachte er mit sexuellen Vergnügungen in seinem Harem.

Er verfügte über sieben Haseki (Hauptfrauen des Sultans), bis ihm die achte Dame mit dem Beinamen Telli angetraut wurde. Diese achte Ehefrau wurde nun die Lieblingsfrau des Sultans; ihr Name „Telli“ bedeutet zwar wortwörtlich „die Drahtige“, gemeint ist jedoch der übertragene Sinn mit „die Verwöhnte“, „die Empfindliche“. Eine andere Hauptfrau von İbrahim trug z. B. den Beinamen Sadschibaghli (Saçıbağlı), was „die mit den aufgebundenen Haaren“ bedeutet.

Neben diesen Hauptfrauen hatte der Sultan mehrere Konkubinen, jedoch wurde jede Frau, die zu viel Macht erlangte, gezielt von seiner dominanten Mutter ausgeschaltet.

İbrahim war auch am Erwerb von Zobelfellen und wohlriechenden Blumen interessiert, die Regierungsgeschäfte überließ er jedoch weitgehend seiner Mutter, der Valide Sultan.

Türben seines Onkels Mustafa I. (links) und von Sultan İbrahim (rechts)

İbrahims mentaler Zustand verschlechterte sich während der letzten Monate vor seinem Tod zusehends. Eine Reihe osmanischer Beamter hatte den guten Willen des Sultans ausgenutzt und sich bereichert; das Militär sah seine Stellung in Gefahr. Am 7. August 1648 richtete daher ein Militärkommando der Janitscharen zunächst den Großwesir Hezarpare Ahmed Pascha hin, der, nachdem er zerstückelt worden war, seinen historischen Beinamen Hezarpare („Tausendstücke“) erhielt. Nur wenige Tage später wurde auch İbrahim vom Militär abgesetzt und schließlich gehängt.

Politik

İbrahim griff nur selten in die Politik ein, die Regierungsgeschäfte wurden weitgehend von seiner Mutter geführt.

Er forcierte einen Krieg um die Insel Kreta gegen Venedig, bei dem die Venezianer in einigen Schlachten in der Ägäis erfolgreich waren, unter der Herrschaft von İbrahims Nachfolger Mehmed IV. 1669 Kreta aber letztlich den Osmanen überlassen mussten.

In die Regierungszeit İbrahims fällt die Schließung der meisten osmanischen Silberminen in Rumelien.

Populärkultur

İbrahim ist einer der Helden eines herzegowinischen Guslaliedes.

Literatur

  • Andreas Bauer: Zwischen Mythos und Realität. Sultan Ibrahim als Projektionsfläche naiver politischer, religiöser und gesellschaftlicher Heilserwartungen in schwierigen Zeiten. In: Ottoman Studies. Band 23, 1999, S. 202–264
  • Ferenc Majoros, Bernd Rill: Das Osmanische Reich 1300–1922. Die Geschichte einer Großmacht. Marix, Wiesbaden 2004, ISBN 3-937715-25-8.
  • Josef Matuz: Ibrahim. In: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Band 2. München 1976, S. 207.
  • Josef Matuz: Das osmanische Reich. Grundlinien seiner Geschichte. 4. Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2006, ISBN 3-534-20020-9.
  • Nicolae Iorga: Geschichte des Osmanischen Reiches. Nach den Quellen dargestellt. 5 Bände, Verlag Perthes, Gotha 1908–1913, Nachdruck Frankfurt/Main 1990.
  • Gabriel Effendi Noradounghian: Recueil d’actes internationaux de l’Empire Ottoman 1300-1789. Tome I. Paris, Neufchâtel 1897. Reprint: Kraus, Nendeln 1978, ISBN 3-262-00527-4.

Weblinks

Commons: Ibrahim of the Ottoman Empire – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Ibrahim, der Wahnsinnige (Deli). Karlsruher Türkenbeute, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Juni 2013; abgerufen am 16. Mai 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tuerkenbeute.de
  2. Friedrich S. Krauss: Wie Mohammed Köprülü Vezier geworden. Ein Guslarenlied der slavischen Mohammedaner im Herzogtum. Aufgezeichnet, verdeutscht und erläutert. In: Proceedings of the American Philosophical Society. Band 32, Nr. 143, 1894, S. 293–325, 317 f., JSTOR:983042.
  3. Joseph M. Whitmeyer: Eccentricity and Indulgence in Autocratic Rulers. In: Sociological Perspectives. Band 39, Nr. 1, 1996, S. 59–83, 66, JSTOR:1389343.
  4. Friedrich S. Krauss: Wie Mohammed Köprülü Vezier geworden. Ein Guslarenlied der slavischen Mohammedaner im Herzogtum. Aufgezeichnet, verdeutscht and erläutert. In: Proceedings of the American Philosophical Society. Band 32, Nr. 143, 1894, S. 293–325, 316, JSTOR:983042.
  5. a b c Suraiya Faroqhi, Bruce McGowan, Donald Quataert, Şevket Pamuk: An Economic and Social History of the Ottoman Empire. Cambridge University Press, Cambridge, England 1997, ISBN 0-521-57455-2, S. 414 f.
  6. Josef Matuz: Ibrahim. In: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Band 2. München 1976, S. 207.
  7. Rhoads Murphy: Silver Production in Rumelia according to an Official Ottoman Report circa 1600. In: Südost-Forschungen. Band 39, 1980, S. 75–104, dort S. 76, 82–86.
  8. Friedrich S. Krauss: Wie Mohammed Köprülü Vezier geworden. Ein Guslarenlied der slavischen Mohammedaner im Herzogtum. Aufgezeichnet, verdeutscht and erläutert. In: Proceedings of the American Philosophical Society. Band 32, Nr. 143, 1894, S. 293–325, JSTOR:983042.
VorgängerAmtNachfolger
Murad IV.Sultan und Kalif des Osmanischen Reichs
1640–1648
Mehmed IV.