Artefakt (Archäologie)

Dieser Artikel befasst sich mit der Bedeutung von Artefakt (Archäologie) in der heutigen Gesellschaft. Artefakt (Archäologie) hat in verschiedenen Bereichen an Relevanz gewonnen, von Mode über Technologie bis hin zu Kultur und Politik. Sein Einfluss hat sich in den letzten Jahren erheblich ausgeweitet und einen tiefgreifenden Einfluss auf die Art und Weise gehabt, wie Menschen miteinander interagieren und in Beziehung stehen. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Rolle, die Artefakt (Archäologie) derzeit spielt, sowie ihre möglichen kurz- und langfristigen Auswirkungen eingehend zu analysieren. Zu diesem Zweck werden verschiedene Perspektiven und Fallstudien untersucht, um die Bedeutung und den Umfang von Artefakt (Archäologie) in der heutigen Gesellschaft besser zu verstehen.

Faustkeile aus Libyen und Algerien
Untersuchung eines ergrabenen Artefakts, hier der verzierte Knochengriff eines Messers im Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege

Artefakt (aus lateinisch ars (ursprünglich) „Bearbeitung“ und făcĕre „machen, herstellen“) bezeichnet in der Archäologie und der Anthropologie einen von Menschen hergestellten Gegenstand. In der Regel sind es handliche Objekte aus Holz, Knochen, Stein oder ähnlichen formbaren Materialien, die während einer archäologischen Unternehmung, beispielsweise einer Ausgrabung oder einem Survey, entdeckt oder oberflächig gefunden worden sind. Kleinere Artefakte, die ohne Weiteres transportierbar und portabel sind, werden oft auch als „Kleinfunde“ bezeichnet. Beispiele für solche Artefakte sind Faustkeile, Keramik, Münzen, Schmuck, Werkzeuge und Waffen.

Artefakte stehen in Abgrenzung zu Hinterlassenschaften menschlichen Wirkens, die als feste Installationen geschaffen wurden, also Bauwerke (Straßen, Befestigungen, Siedlungen und Ähnliches) und Befunde (Gruben, Pfostengruben usw.). Kulturhistorische Aussagen anhand von Artefakten können vor allem gemacht werden, wenn diese aus einem gesicherten stratigraphischen Fundkontext stammen und mit anderen Artefakten vergesellschaftet sind.

Auf den US-amerikanischen Anthropologen Lewis Binford geht die Unterscheidung zwischen Artefakten, Geofakten und Biofakten zurück. Biofakte sind zwar ebenfalls von großem archäologischem Interesse, sie sind aber nicht rein anthropogen, sondern natürlichen Ursprungs, zum Beispiel Reste von Pflanzen (Samen, Pollen usw.) oder Tieren (Knochen, Zähne usw.). Ein Biofakt kann potenziell lebendig sein (beispielsweise Pilzsporen, die man wieder zum Auskeimen bringen kann). Teilweise sind Biofakte allerdings unter menschlicher Einwirkung entstanden (domestizierte Tiere, verkohlte Pflanzenreste).

Literatur

  • Manfred Eggert: Prähistorische Archäologie. Konzepte und Methoden. Francke, Tübingen 2005, ISBN 3-8252-2092-3.
  • Christoph Hinker: Ausgewählte Typologien provinzialrömischer Kleinfunde. Eine theoretische und praktische Einführung (= Beiträge zur Archäologie. Band 8). Lit, Wien / Berlin 2013, ISBN 978-3-643-50510-1, besonders S. 16–18.
  • Tonio Hölscher: Klassische Archäologie. Grundwissen. Theiss, Stuttgart 2002, ISBN 3-8062-1653-3.
  • Dwight W. Read: Artifact Classification. A Conceptual and Methodological Approach. Left Coast Press, Walnut Creek 2007, ISBN 978-1-59874-102-5.

Weblinks

Commons: Artefakte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jan Miera: Was ist ein Artefakt? Auf: praehistorische-archaeologie.de; zuletzt abgefragt am 11. September 2020.