Donnersbergerbrücke

Im breiten Spektrum von Donnersbergerbrücke finden sich unterschiedlichste Themen, Ansätze und Perspektiven. Ob es darum geht, das Leben und Werk einer historischen Persönlichkeit zu erforschen, aktuelle Herausforderungen in einem bestimmten Bereich zu analysieren oder über die Auswirkungen eines bedeutenden Datums nachzudenken, Donnersbergerbrücke lädt uns ein, in ein Universum voller Möglichkeiten einzutauchen. Mit diesem Artikel begeben wir uns auf eine faszinierende Reise, die es uns ermöglicht, Donnersbergerbrücke aus verschiedenen Perspektiven zu entdecken, zu lernen und darüber nachzudenken.

Blick von der Südseite des Gleisfeldes

Die Donnersbergerbrücke ist eine Straßenbrücke in München. Der gleichnamige Bahnhof liegt zwischen Hackerbrücke und dem Hirschgarten. Die Donnersbergerbrücke gehört zum Mittleren Ring.

Lage

Die Donnersbergerbrücke ist Bestandteil der Westtangente des Mittleren Ringes. Die Trappentreustraße führt von Süden kommend auf die Donnersbergerbrücke, die, nachdem sie die Landsberger Straße, die Gleisanlagen vor dem Hauptbahnhof und die Arnulfstraße überquert hat, in die Landshuter Allee mündet. Somit verbindet die Donnersbergerbrücke die Stadtteile Schwanthalerhöhe im Süden und Neuhausen im Norden und liegt rund zwei Kilometer westlich des Münchner Hauptbahnhofes.

Der Ende 2020 fertiggestellte Arnulfsteg östlich der Donnersbergerbrücke soll eine direktere Verbindung der Stadtteile beidseits der Gleise für Fahrrad- und Fußverkehr herstellen.

Blick von der Brücke in Richtung Hauptbahnhof, rechts der Central Tower München, links der Bahnhof Donnersbergerbrücke

Geschichte

Überfahrt über das Gleisfeld, im Hintergrund Central Tower München (links) und das ehemalige Hauptzollamt München (rechts)

Als erster Übergang über den Gleiskörper wurde 1874 ein eiserner Steg für die Arbeiter der im selben Jahr fertiggestellten Centralwerkstätte München errichtet.

1900 wurde anstelle des eisernen Stegs eine einfache Straßenbrücke errichtet. Sie verband die Trappentreustraße mit der Donnersbergerstraße, die wiederum im Rotkreuzplatz mündet. 1912 wurde das markante Hauptzollamt mit einer auffallenden Glaskuppel über einem 180 m langen Lagerhaus errichtet und diente fortan als Landmarke an der Brücke.

Im Zuge des nationalsozialistischen Ausbaus der Stadt München wurde auch die Donnersbergerbrücke neu errichtet und am 18. Dezember 1935 eingeweiht. Dieses Bauwerk ist als westlicher Mittelteil noch Bestandteil der heutigen Brücke und kann aufgrund unterschiedlicher Auflager und Träger vom späteren Neubau von unten (z. B. Fußgängerunterführung an der S-Bahn) gut erkannt werden.

Nachdem Mitte der 1960er Jahre der Mittlere Ring geplant wurde, wurde bald deutlich, dass die Westtangente mit der sehr gut ausbaubaren Landshuter Allee eine entsprechende Fortsetzung Richtung Süden benötigt. Die in direkter Nachbarschaft befindliche Donnersbergerbrücke sollte also durch einen Teil-Neubau ersetzt werden. Wichtigster Unterschied zur damaligen Brücke war neben der fast dreimal größeren Breite die Verschwenkung des nördlichen Brückenkopfes von der Donnersbergerstraße zur weiter östlich parallel verlaufenden Landshuter Allee. Das ist auch der Grund, weswegen die Donnersbergerbrücke heute nicht ihren „natürlichen“ Weg geht, der in die Donnersbergerstraße führte, sondern einen kleinen Schwenk Richtung Ost / Nord-Ost macht. Damit wurde der Versatz des Mittleren Ringes an der Arnulfstraße beseitigt.

Im Oktober 1969 war Baubeginn; der Bau erfolgte während des laufenden Betriebs von Eisenbahn und Individualverkehr; nur die Trambahn (Linie 22) über die Brücke wurde 1970 endgültig eingestellt. Somit mussten viele Arbeiten, vor allem das Einsetzen der vorgefertigten 44 Spannbetonträger, nachts durchgeführt werden, da dann die Oberleitung des Bahnhofsvorfeldes des Münchner Hauptbahnhofes abgeschaltet werden konnte. Für den Bau der Rampen waren größere Abbrucharbeiten von Wohnhäusern notwendig, vor allem in der Donnersbergerstraße, der Landshuter Allee und an der Westseite der Trappentreustraße. Die Arbeiten dauerten bis Mai 1972 an. Damit war die Donnersbergerbrücke als letztes Teilstück des Mittleren Rings rechtzeitig für die Olympischen Sommerspiele 1972 fertiggestellt.

Die enormen Belastungen durch Individualverkehr setzen der Brücke zu, sie musste mehrmals saniert werden.

Technische Daten 1972

Profile

Gehweg (in m) Radweg (in m) Baumgraben (in m) Fahrbahn (in m) Schrammborde (in m) Fahrbahn (in m) Mittelstreifen (in m)
Landshuter Allee 3,5 -- -- 9,0 -- -- 25,0
Überführung Arnulfstraße 3,5 -- -- 6,5 0,8 +

/1,75

10,5 2,0
Donnersbergerbrücke 3,5 -- -- 19,0 -- -- 2,0
Überführung Landsberger Straße 3,5 1,0 (1) -- 6,5 9,5(2) 10,5 2,0
Trappentreustraße 3,5 1,0 (1) 3,0 9,0 -- -- 2,0/

4,5

Unterführung am Heimeranplatz 1,84 -- -- 6,86 2,02 3,88 (3) --
Garmischer Straße 3,0 1,4 2,0 9,0 -- -- 1,6/

4,2

Trassierungselemente

Nordauffahrt
Hauptfahrbahn Rampe
Längsneigung max. 4,5 % 5,6 %
Querneigung max. 3,6 % 2,0 %
Schrägneigung max. 5,75 % 5,95 %
Kurvenradius min. (m) 319 306
Kuppenausrdg. min. (m) 1600 1000
Wannenausrdg. min. (m) 1200 500

Bauwerke

Überführung Fußgängerunterführung
Arnulfstraße Bahnanlagen Landsberger Straße Schlörstraße Westendstraße
System Hohlkasten und Fertigteilträger geschlossener Rahmen
Stützweite (m) 45,0 48-35-30-30-28-49-39 27,77-29,23 6,12
Länge (m) Gesamte Brückenlänge inkl. Rampen: 1124,12 22,7-23-13,9 59,6
Breite (m) 26,5 47,0 26,5 5,0
Konstr.Dicke (m) 1,47 1,57 ÷ 1,67 1,45 0,5
Tragfähigkeit (t) 60

Massen

Straßenbau Brückenbau
Abtrag (m³) 42.000 Erdbewegung (m³) 71.000
Auffüllung (m³) 46.000 Beton minderer Güte (m³) 4.300
Humusauffüllung (m³) 5.000 Beton 300 (m³) 11.000
Beton 450 (m³) 17.000
Fahrbahnfläche inkl. Brücke (m³) 87.000 Schlaffstahl (t) 3.400
Spannstahl (t) 850

Fahrbahnen

Die Donnersbergerbrücke besitzt zwei getrennte Fahrbahnen mit je vier Fahrstreifen. Daneben sind u. a. die Arnulfstraße und die Landsberger Straße mit Rampen an die Donnersbergerbrücke angeschlossen.

Ausbaumöglichkeiten

Die Planer der Donnersbergerbrücke haben zwei Ausbaumöglichkeiten vorgesehen:

  • Auf Höhe des Hauptzollamtes München wird die Brücke einige Meter breiter. Hier sollte in einer weiteren Ausbauphase das Brückenbauwerk in die Trappentreustraße, über den Heimeranplatz, die Gleisanlagen der Deutschen Bahn AG bis zur Garmischer Straße verlängert werden. Spätestens nach der Eröffnung des Trappentreutunnels 1984 ist dies in der Form nicht mehr notwendig.
  • Die Südrampe ist verschiebbar. Bei einem Endausbau wie oben beschrieben kann sie der Länge nach halbiert und an den besagten Ecken angesetzt werden. Zwischen den Rampenhälften müsste dann das neue Brückenbauteil für die Verlängerung gebaut werden.

Verkehr

Die Donnersbergerbrücke gehört zu den meist befahrenen Strecken Europas. Daher liegt die Belastung mit Feinstaub und Stickoxiden oft oberhalb der erlaubten Werten.

ÖPNV: An der Donnersbergerbrücke befindet sich der Bahnhof München Donnersbergerbrücke, der von der S-Bahn München und der Bayerischen Oberlandbahn bedient wird. Auch MVG-Buslinien bedienen die gleichnamige Haltestelle auf der Brücke.

Einrichtungen in unmittelbarer Nähe

In der nächsten Umgebung der Donnersbergerbrücke befinden sich folgende Einrichtungen

Öffentliche Einrichtungen

Bauwerke

Deutsche Bahn AG

Bedeutung des Namens

Die Donnersbergerbrücke wurde zusammen mit der Donnersbergerstraße nach Joachim Freiherr von Donnersberg (1561–1650), Geheimrat und oberstem Kanzler des Kurfürsten Maximilian I., benannt, der aus dem Münchner Patriziergeschlecht Donnersberger stammte. Daher ist der Name der Brücke nach den Regeln der Deutschen Rechtschreibung auch zusammen und nicht getrennt zu schreiben.

Graffiti

  • Von 2005 bis 2010 setzte sich der Münchener Kulturschaffende Sebastian Pohl aktiv für die Freigabe der Wandflächen unterhalb der Donnersbergerbrücke für Graffiti ein.
  • Ab 2011 wurden große Teile der Brücke mit Unterstützung des städtischen Baureferats (15.000 €) und der Stadtsparkasse München (10.000 €) von verschiedenen Künstlern mit Graffiti besprüht.

Trivia

  • Willy Astor hat die Donnersbergerbrücke in seinem gleichnamigen (wenn auch inkorrekt geschriebenen) Lied „Donnersberger Brück’n“ als „Golden Gate für Arme“ besungen.

Literatur

  • Baureferat der Landeshauptstadt München (Hrsg.): Mittlerer Ring: Donnersbergerbrücke. Selbstverlag, München 1972 (Großstadt in Planung und Ausbau; 41).
  • Christine Rädlinger: Geschichte der Münchner Brücken. Hrsg.: Landeshauptstadt München, Baureferat. Verlag Franz Schiermeier, München 2008, ISBN 978-3-9811425-2-5.

Einzelnachweise

  1. Klaus-Dieter Korhammer, Armin Franzke, Ernst Rudolph: Drehscheibe des Südens. Eisenbahnknoten München. Hestra-Verlag, Darmstadt 1991, ISBN 3-7771-0236-9, S. 97.
  2. muenchen.de: Stadtchronik 1935
  3. Licht für Fußgänger und Kunstwerk gefordert. Hallo München, 9. März 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. April 2016; abgerufen am 9. März 2009.
  4. Donnerwetter, diese Donnersbergerbrücke! tz, 22. August 2013, abgerufen am 9. März 2014.
  5. Graffiti trifft Klostermauern. Bayerischer Rundfunk, 3. März 2014, abgerufen am 9. März 2014.

Weblinks

Commons: Donnersbergerbrücke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 48° 8′ 32″ N, 11° 32′ 4″ O