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Regionalflughafen Bern-Belp «Flughafen Bern» | ||
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Kenndaten | ||
ICAO-Code | LSZB / LSMB | |
IATA-Code | BRN | |
Koordinaten | ||
Höhe über MSL | 511 m (1.675 ft) | |
Verkehrsanbindung | ||
Entfernung vom Stadtzentrum | 6 km südöstlich von Bern | |
Bahn | S-Bahn-Linien S3, S31, S4, S44 bis Belp | |
Nahverkehr | Buslinie 160 von Bernmobil | |
Basisdaten | ||
Eröffnung | 1929 | |
Betreiber | Flughafen Bern AG | |
Fläche | 55 ha | |
Terminals | 1 | |
Passagiere | 50.174 (2022) | |
Luftfracht | k. A. | |
Flug- bewegungen |
52.696 (2022) | |
Beschäftigte | 45 VZÄ (2022) | |
Start- und Landebahnen | ||
14/32 | 1730 m × 30 m Asphalt | |
14R/32L | 650 m × 30 m Gras | |
16/34 GLD | 520 m × 30 m Gras |
Standorte der 11 Schweizer Regionalflughäfen |
Der Regionalflughafen Bern-Belp (Marketing-Bezeichnung «Bern Airport», umgangssprachlich «Mösli», IATA-Code: BRN, ICAO-Code: LSZB) ist der Flugplatz der schweizerischen Bundesstadt Bern. Er wird von der 1948 unter dem Namen «Alpar AG» gegründeten und 2014 in «Flughafen Bern AG» umbenannten privatwirtschaftlichen Gesellschaft betrieben. Der Regionalflughafen war die Basis der früheren SkyWork Airlines, deren Grounding beim Flugplatz zu einem Umsatzverlust von mehr als einem Drittel führte. Zurzeit operieren vorwiegend Privatjets, der Lufttransportdienst des Bundes hat zwei Geschäftsflugzeuge stationiert, die Schweizerische Rettungsflugwacht betreibt eine Basis, die Chartergesellschaft Helvetic Airways bietet vereinzelte Flüge während der Ferienzeit an. Zudem sind zwei Helikopterunternehmen sowie zwei Flugschulen (eine für Motorflug, eine für Segelflug) auf dem Flugplatz tätig.
Der Flugplatz liegt sechs Kilometer südöstlich von Bern auf dem Gebiet der Gemeinde Belp. Seine Lage im Belpmoos, einer Schwemmebene im Aaretal, hat dem Flugplatz seine lokal geläufige Bezeichnung verschafft.
Die Zufahrt für den Strassenverkehr erfolgt von Süden über Vehweid von der Hauptstrasse 6 und von der Autobahnausfahrt A6 Rubigen oder von Norden auf der Flugplatzstrasse über Kehrsatz. Es stehen gebührenpflichtige Parkplätze im Freien zur Verfügung. Mit dem öffentlichen Verkehr ist der Flugplatz ebenfalls gut erreichbar: Die Linie 160 von Bernmobil fährt im Halbstundentakt zum Bahnhof Belp, von wo die S-Bahnlinien S3, S4, S31 und S44 zum Berner Hauptbahnhof verkehren. Die Reisezeit zwischen dem Flughafen und dem Bahnhof Bern beträgt 30 Minuten. Ausserdem verbindet die Linie den Flugplatz Bern-Belp mit den umliegenden Gemeinden Konolfingen, Tägertschi, Münsingen, Rubigen und Belp.
Eine direkte Busverbindung zwischen dem Hauptbahnhof Bern und dem Flugplatz wurde im Frühjahr 2009 eingeführt (werktags drei bis vier Verbindungen, am Wochenende sechs), 2012 jedoch zugunsten der aktuellen Lösung wieder aufgegeben.
Die 1929 als Genossenschaft initiierte Alpar, deren Name sich auf die Alpen und die Aare bezog, war nicht nur Betreiberin des Flugplatzes, sondern auch die erste Flugverkehrsgesellschaft mit Sitz in Bern gewesen. Die Alpar hatte am 8. Juni 1929 den Flugbetrieb mit einer Fokker F XI aufgenommen, einen Monat vor der offiziellen Flugplatz-Eröffnungsfeier auf dem Flugplatz von Bern-Belp. Bis zu dreimal pro Woche beflog die Alpar die Strecke Bern–Biel–Basel mit Anschluss an die Flüge nach Paris und London. Mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde der Betrieb eingestellt. Der Flugbetrieb, eine Flugschule sowie die Rundflüge reichten nicht aus, um ohne Beiträge des Kantons und der Stadt Bern über die Runden zu kommen; deren Zuschüsse blieben «konstant hoch». Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Gesellschaft den Betrieb wieder auf. 1946 bestimmte jedoch Bundesrat Enrico Celio, dass es keine Konkurrenz von Schweizer Fluggesellschaften auf internationalen Linienflügen geben solle. Die Alpar erhielt 1947 keine Lizenz mehr und stellte den Betrieb ein. 1950 wurde die Genossenschaft in die «Alpar, Flug- und Flugplatz-Gesellschaft AG Bern» umgewandelt, welche gerade wegen der Unbekanntheit ihres damals über 60-jährigen Namens seit Mai 2014 unter dem Namen «Flughafen Bern AG» auftritt.
Im Jahr 2000 führte der Flughafen Bern-Belp schadstoffabhängige Landegebühren ein mit dem Ziel, die Emissionen aus dem Luftverkehr zu senken. Um für mehr Umsatz zu sorgen, gab die Flughafengesellschaft Ende 2019 bekannt, über eine Crowdfunding-Aktion eine eigene, virtuelle Fluggesellschaft mit dem Namen Flybair gründen zu wollen, welche zunächst von German Airways hätte betrieben werden sollen. In die entstandene Lücke trat im Februar 2020 Helvetic Airways. Während des Novembers 2019 kamen über die Aktion mehr als 1,1 Millionen Schweizer Franken zusammen; etwa 2,5 Millionen werden benötigt, um den Flugbetrieb zu starten. Flybair plant auch Flüge ab dem Flughafen Sitten, der Zeitpunkt zur Aufnahme von Flügen musste jedoch wegen der COVID-19-Pandemie von Mai 2020 auf mindestens Sommer 2020 verschoben werden. Dazu stationierte Helvetic Airways eine Maschine des Typs Embraer E-190-E1 auf dem Berner Flughafen. Nach einem Verlust im ersten Geschäftsjahr werden 2021 voraussichtlich keine Flüge angeboten. Auch im Jahr 2022 entschied sich Flybair keine eigenen Flüge durchzuführen. Gewisse Destinationen sollen mit Lübeck Air angeflogen werden. Zudem wurde Ende Juni 2022 bekannt, dass Flybair verkauft werden soll, was im Dezember desselben Jahres wieder abgesagt wurde. Grösste Aktionärin der flyBAIR AG ist mit einem Anteil von 15 Prozent die Flughafen Bern AG. Per Ende März 2022 verlässt Flybair-Geschäftsführer José González das Unternehmen.
Im Jahr 2021 verkaufte die Stadt Bern das seit längerem leer stehende Flughafenhotel samt Bodengrundstück an den Investor Hans-Ulrich Müller und Christian Müller, die unter der Firma C+H Flughafen Gastro AG auftreten. Nach einer umfassenden Sanierung soll es voraussichtlich im Jahr 2023 als Hotel-Restaurant wiedereröffnet werden. Geplant ist u. a. auch eine Harley-Davidson-Werkstatt.
Flughafendirektor ist Urs Ryf, als Verwaltungsratspräsident der Flughafen Bern AG wurde im Mai 2021 der ehemalige Berner Gemeinderat Alexandre Schmidt gewählt. Seit 2023 ist Ryf Direktor und Verwaltungsratspräsident.
Der Flugplatz verfügt über eine befestigte Start- und Landebahn 14/32 von 1'730 m Länge und eine (zur Zeit inoperable) Graspiste sowie eine Segelflugschlepp-Startpiste und ein Segelflug-Landefeld, das auch als Helisquare dient. Die Hartbelagpiste wurde im Jahr 2008 um 220 m ausgebaut, um den neuen Sicherheitsbestimmungen im europäischen Luftverkehr zu genügen. Ein neu installiertes Instrumentenlandesystem auf der Bahn 14 ist per September 2008 offiziell in Betrieb gegangen, zudem ein GPS-Anflugverfahren geplant. Dies stösst aber bei den Anwohnern im Süden auf starken Widerstand, sie fürchten sich vor vermehrtem Fluglärm. Auch die allgemeine Luftfahrt wehrt sich gegen das Projekt, da die Kontrollzone des Flugplatzes bis nach Thun ausgedehnt werden soll.
Bern-Belp war die Heimatbasis der SkyWork Airlines, die von hier aus die meisten Ziele anbot. Sie flog, nebst saisonalen Warmwasserzielen rund ums Mittelmeer, auch mehrere europäische Städteziele an. Ziele in Deutschland waren Berlin-Tegel, Hamburg, München und Usedom. Zum Sommerflugplan 2018 wurde Graz neu ins Streckennetz ab Berlin aufgenommen. Für den Flugplatz machte SkyWork 60 Prozent der Flüge und ein Drittel der Einnahmen aus.
Germania und Helvetic fliegen Bern ganzjährig oder saisonal an. Zudem finden sich am Flugplatz Segelflug- und Helikopterbetriebe, darunter eine Basis der Schweizerischen Rettungsflugwacht und war Hauptsitz der ehemaligen Heliswiss, sowie Wartungseinrichtungen. Auf dem Flugplatzgelände gibt es auch eine Flugschule mit Rundflugbetrieb, die alpaviation AG, sowie eine Segelflugschule.
Zum Sommerflugplan veröffentlichte der Airport neue Ziele: Mit Helvetic werden Heraklion und Palma de Mallorca, mit Lübeck Air Stuttgart und Lübeck angeflogen. Alle Routen werden auch über das Label FlyBair vermarktet.
Auf dem Regionalflughafen Bern-Belp sind auch die Flugzeuge des Lufttransportdienstes des Bundes der Schweizer Luftwaffe sowie des BAZL stationiert.
Im Januar 2023 kündigten die Bernischen Kraftwerke BKW und der Flughafen Belp an, auf einem Drittel des Flughafengeländes die grösste Fotovoltaikanlage der Schweiz zu bauen. Sie soll eine Fläche von 25 Hektaren aufweisen und 35 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr liefern. Die Anlage soll am Ort der heutigen Graspiste neben der Hauptpiste entstehen. Die Etablierung dieser Anlage würde das Ende für die Segelfluggruppe Bern bedeuten, welche im September 2023 "100 Jahre Segelflug Belpmoos" feierte. Die Zukunft für die rund 70 Piloten und um die 120 Passivmitglieder, zumeist Ehemalige, wie auch der EASA anerkannten Flugschule mit zurzeit 18 Flugschülern wäre sehr ungewiss. Auch acht von 23 Hektaren Trockenwiese würden mit der Realisierung des Projekts vernichtet. Im April 2023 wurde bekannt, dass der Segelfluggruppe per März 2024 gekündigt wurde. Im Februar 2024 wurde vermeldet, dass die Segelfluggruppe trotz der Kündigung noch bis zum Baubeginn bleiben darf, da die Bauarbeiten frühestens 2026 beginnen würden.
Jahr | Flugbewegungen | Veränderung Flugbewegungen | Passagiere | Veränderung Passagiere |
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2022 | 52'696 | 1,7 % | 50'174 | 110,6 % |
2021 | 51'792 | 20,8 % | 23'827 | 47,2 % |
2020 | 42'862 | 3,5 % | 16'183 | −54,8 % |
2019 | 41'396 | −7,4 % | 35'787 | −76,4 % |
2018 | 44'706 | −6,2 % | 151'621 | −17,1 % |
2017 | 47'659 | −5,1 % | 182'917 | −0,2 % |
2016 | 50'199 | −1,9 % | 183'320 | −3,5 % |
2015 | 51'144 | −5,9 % | 190'032 | −1,5 % |
2014 | 54'300 | −0,5 % | 192'846 | −26 % |
2013 | 54'666 | −10,5 % | 260'555 | −4,1 % |
2012 | 59'669 | −3,9 % | 271'111 | +46,6 % |
2011 | 62'101 | +10,7 % | 184'831 | +82,5 % |
2010 | 56'093 | −0,2 % | 101'285 | −5,9 % |
2009 | 56'201 | +14,9 % | 107'626 | +0,3 % |
2008 | 48'901 | −4,5 % | 107'287 | +0,6 % |
2007 | 51'217 | −0,1 % | 106'614 | +8,3 % |
2006 | 51'279 | −1,3 % | 98'398 | +3,1 % |
2005 | 51'963 | 95'420 | ||
2000 | 69'049 | 224'064 | ||
1990 | 79'147 | 120'560 | ||
1980 | 98'133 | 53'954 | ||
1970 | 77'104 | 70'977 | ||
1960 | 47'647 | 14'033 | ||
1950 | 15'416 | 10'764 | ||
1940 | 747 | 285 | ||
1930 | 3'280 | 2'817 |
Quellen: Statistisches Jahrbuch der Stadt Bern, Geschäftsbericht Flughafen Bern 2022