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F-16 Fighting Falcon | |
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![]() F-16C „Fighting Falcon“ der U.S. Air Force | |
Typ | Mehrzweckkampfflugzeug |
Entwurfsland | |
Hersteller |
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Erstflug | 2. Februar 1974 |
Indienststellung | 17. August 1978 |
Produktionszeit | Seit 1976 in Serienproduktion |
Stückzahl | 4604 (Stand: Juni 2018) |
Die F-16 Fighting Falcon ist ein einstrahliges Mehrzweckkampfflugzeug aus US-amerikanischer Produktion. Die einsitzige Maschine wurde ursprünglich von General Dynamics für die U.S. Air Force entwickelt und wird seit 1993 von Lockheed Martin produziert. Zunächst war die F-16 nur als leichtes Jagdflugzeug entworfen worden, allerdings führte die hohe Nachfrage dazu, dass sie zum Allwetter-Mehrzweckkampfflugzeug weiterentwickelt wurde. Seit dem Beginn der Serienproduktion 1976 wurden über 4570 Maschinen gebaut.
Als die F-16 im Jahr 1978 in Dienst gestellt wurde, wurden mit ihr einige technische Neuerungen eingeführt, unter anderem die blasenförmige Cockpithaube (bubble canopy) ohne Streben für eine verbesserte Rundumsicht, ein seitlich montierter Steuerknüppel zur einfacheren Bedienung, ein um 30° geneigter Pilotensitz zur verbesserten Aufnahme der g-Kräfte und ein Fly-by-wire-System. All diese Maßnahmen dienten dazu, der F-16 eine hohe Wendigkeit zu verleihen, da sich im Vietnamkrieg gezeigt hatte, dass Luftkämpfe weiterhin primär im Nah- bzw. Kurvenkampf absolviert werden.
Der große Exporterfolg der F-16 – insbesondere auch bei kleineren NATO-Luftstreitkräften – führte dazu, dass die Maschine noch im Jahr 2014 von 25 Staaten eingesetzt wurde. Anfang 2014 waren immer noch 2281 F-16 im Dienst, was in etwa 15 % aller weltweit aktiven Kampfjets entsprach und sie somit zur meistverbreiteten Maschine machte.
Die F-16 entstand aus dem "Leightweight Fighter program" in den 60er Jahren und war von Anfang an weder als technischer Durchbruch noch als mächtige Waffenplattform gedacht, sondern als hochverfügbares kostengünstiges „Arbeitstier“ für viele Einsatzgebiete. Dies unterscheidet die F-16 von ihren Vorgängern und parallel eingeführten Mustern, die entweder nicht allwettertauglich (F-104) oder allzu teuer waren (F-15).
Mit ihrer Auslegung ist die F-16 eher ein Jagd- als ein Bodenangriffsflugzeug. Sie ist klein und agil, und das Cockpit ist auf optimale Rundumsicht für den Piloten ausgelegt, was im Luftkampf überlebenswichtig sein kann. Die F‑16 ist für den Luftkampf mit einer internen M61-Vulcan-Bordkanone ausgerüstet; außerdem können an den Waffenbefestigungspunkten unter dem Rumpf und unter den Tragflächen Luft-Luft-Raketen der Typen Sidewinder und AMRAAM angebracht werden. Sofern die F‑16 für Bodenangriffs- und Unterstützungseinsätze benötigt wird, ist es möglich, sie mit verschiedenen Luft-Boden-Raketen und Präzisionsbomben zu bewaffnen.
Die F-16 hat ihren Ursprung im Lightweight-Fighter-Programm, einem vom amerikanischen Verteidigungsministerium im Jahr 1974 ausgeschriebenen Konstruktionswettbewerb, der ein kostengünstiges Flugzeug mit einem Schub-Gewichts-Verhältnis größer als 1:1 als Ersatz für einige ältere Typen in den Beständen der United States Air Force zum Ziel hatte. Zwei Unternehmen wurden schließlich beauftragt, Prototypen zu bauen: General Dynamics den einmotorigen Prototyp YF-16 und Northrop den zweimotorigen Prototyp YF-17 Cobra. Die YF-16 hatte ihren Erstflug am 2. Februar 1974. Die Air Force wählte nach einem Auswahlverfahren die YF-16 für den Serienbau; die YF-17 Cobra wurde nicht eingemottet, sondern erfolgreich zum trägergestützten Jagdbomber F/A-18 Hornet weiterentwickelt. Die F/A-18 schlug den Konkurrenzentwurf von General Dynamics und LTV Aerospace, welche unter der Modellreihe Vought Model 1600 die YF-16 zur F-16N weiterentwickelt hatten, um sie so an die Bedürfnisse der Navy anzupassen. Im Gegensatz zur U.S. Air Force entschied sich die Navy aber für die F/A-18, deren Weiterentwicklung Boeing F/A-18 Super Hornet sich bis in die Gegenwart im Dienst befindet.
Neben ihrer Bezeichnung mit dem offiziellen Namen Fighting Falcon („Kämpfender Falke“) wird die F-16 oft Viper genannt. Dies rührt daher, dass die Piloten auf der Hill AFB, dem ersten F-16-Stützpunkt, zu großen Teilen der Ansicht waren, dass die F-16 beim Abheben wie eine Kobra aussehe. Dieser Name war aber bereits für die YF-17 vorgesehen, so dass sie auf eine andere Schlange, die Viper, auswichen. Ein weiterer Grund für den Namen Viper sollen die gleich benannten Raumschiffe in der Fernsehserie Kampfstern Galactica gewesen sein. Die Luftwaffenführung entschied sich letztlich jedoch für den Namen Fighting Falcon, da ein Vogel besser passe. Als Spitzname konnte sich der Name Viper jedoch halten.
Obwohl sie relativ günstig in der Anschaffung und nie ein technisch überragendes Flugzeug sein sollte, war die F-16 ihrer Zeit doch auf mehreren Gebieten voraus. Es wurde ein analoges Fly-by-wire-System eingebaut; ab Block C/D wurde dies durch ein digitales FBW-System ersetzt.
Die Steuerbefehle des Piloten werden zudem nicht direkt an die Servomotoren an den Steuerflächen weitergegeben, sondern zunächst an einen vierkanaligen Fluglagecomputer (FLCS) geleitet. Dabei ist ein Kanal als Reserve bei Systemausfällen eingeplant. Die Verwendung eines FLCS-Rechners ermöglichte es, die F-16 als Flugzeug mit Instabilität bei Unterschallgeschwindigkeit um die Längsachse zu bauen. Der F-16 fehlt im Unterschallflug in den meisten Fluglagen die Tendenz, ohne Steuereingaben einen stabilen Flugzustand einzunehmen. Positive statische Stabilität (eine Tendenz zum Verbleib in der gegenwärtigen Fluglage) würde die Wendigkeit vermindern. Durch den sich nach hinten verschiebenden Angriffspunkt der aerodynamischen Kräfte im Überschallflug hat die F-16 bei Überschallflug positive statische Stabilität.
Ohne Computer wäre die F-16 bei Unterschallgeschwindigkeit für den Piloten nicht steuerbar. Um unerwünschte Abweichungen des Flugpfades zu vermeiden, verarbeitet das FLCS tausende Messwerte pro Sekunde und betätigt automatisch die Aktuatoren der Steuerflächen. Steuerbefehle des Piloten werden entgegengenommen und so umgesetzt, dass das Flugzeug nicht außer Kontrolle gerät. Zusätzlich greifen – abhängig von bestimmten Parametern (zum Beispiel Fluglage, Geschwindigkeit und Anstellwinkel) – verschiedene Begrenzungen. Dadurch werden unter anderem Seitengleitflug, ein hoher Anstellwinkel und Manöver, die das Flugzeug mehr als dem Neunfachen der Erdbeschleunigung aussetzen würden, verhindert.
Die Flugzeugzelle besteht hauptsächlich aus Aluminium (78 %) und verschiedenen Stahlsorten (11 %). Eine weitere Maßnahme, um die Piloten noch kleinere Radien fliegen lassen zu können, war die Steigerung der Neigung des Pilotensitzes von 13 auf 30°. In diesem „Liegesitz“ ist es dem Piloten weit besser möglich, den Auswirkungen der Zentrifugalkraft – bei engen Flugkurven bis zu 9g, also 9-facher Erdbeschleunigung – zu widerstehen, ohne bewusstlos zu werden. In älteren Flugzeugen waren maximal 7g möglich. Der Steuerknüppel befindet sich nicht mehr wie althergebracht zwischen den Beinen, sondern ergonomisch günstig auf der rechten Konsole. Er ist nicht beweglich, sondern reagiert auf den Händedruck des Piloten. Hierdurch ist die Falcon auch bei hohen g-Kräften erträglich steuerbar. Die blasenförmige Cockpithaube ohne störende Stahlstreben (englisch „one-piece-canopy“ oder „bubble canopy“) bietet eine exzellente Rundumsicht.
Die Cockpithauben der Flugzeuge ab Block 25 sind mit einer extrem dünnen Goldbeschichtung versehen, wodurch auftreffende Radarwellen gleichmäßig gestreut werden, anstatt in den Innenraum des Cockpits einzudringen. Hierdurch konnte der Radarquerschnitt der F-16 signifikant verringert werden, da das Cockpit aufgrund seiner vielen verwinkelten Gegenstände und Oberflächen bei früheren Versionen ein sehr starkes Radarecho erzeugt hatte. Triebwerk und Lufteinlass sind so angeordnet, dass Radarstrahlen unter den meisten Anstrahlwinkeln nicht bis zu den Gebläseschaufeln vordringen können, die sonst ein starkes Radarecho erzeugen und deren Analyse die passive Identifizierung der Maschine (sog. non cooperative target identification, NCTI) ermöglichen würde. Der Lufteinlass selbst wird seit Block 32 mit radarabsorbierenden Materialien (RAM) versehen, um dessen Radarquerschnitt noch weiter zu senken. Im Rahmen der Programme „Pacer Bond“ und „Have Glass II“ wurde an weiteren kritischen Bereichen RAM aufgebracht, genauere Informationen sind allerdings nicht verfügbar. Bekannt wurde der Einsatz von RAM im Bereich der Radaranlage.
Für die YF-16 war angedacht, das Flugzeug ohne Radar auszuliefern, da einflussreiche Pilotenkreise und „Experten“ reklamierten, dass die primäre Waffe der F-16 ohnehin die wärmesuchende Sidewinder-Rakete sei, die kein Radar brauchte, und radargelenkte Raketen – mit Blick auf die desaströse Trefferquote der AIM-7 Sparrow in Vietnam – zu unzuverlässig seien. BVR-Kampf war zur damaligen Zeit kaum möglich, da die Radargeräte weder Profiling beherrschten noch Freund-Feind-Erkennung ermöglichten. Als Kompromiss bauten die Konstrukteure in die F-16 ein kleines, aber sehr fortschrittliches Radar ein, das mit dem Head-Up-Display (HUD) gekoppelt war, einem halbdurchlässigen Spiegel, den der Pilot beim Blick nach vorne immer im Auge hat und auf den aktuelle Flug-, Ziel- und Waffendaten projiziert werden, sodass der Pilot immer mit allen relevanten Informationen versorgt ist.
Um die Leistung der F-16 im Luftnahkampf (englisch „dogfight“) zu verbessern, wurde die Anschaffung von JHMCS-Helmen beschlossen, die ab 2003 geliefert wurden.
Technische Fehler und Defekte am Fly-by-wire-System führten unter anderem zu Abstürzen von Maschinen. Mehrmals erhielt die F-16-Flotte deswegen Startverbot. Insbesondere bei Tiefflügen wirken sich solche Fehler in der Elektronik fatal aus, da die verbleibende Zeit bis zur Bodenberührung zum Aussteigen des Piloten aus der Maschine zu kurz ist, selbst wenn der Schleudersitz sofort beim Auftreten des Fehlers ausgelöst wird. Eine weitere Schwäche der F-16 ist ihre einstrahlige Auslegung. Ein Triebwerksversagen in Verbindung mit geringer Flughöhe führt fast unweigerlich zum Absturz. Texas Instruments als Lieferant der Schaltkreise für das Fly-by-wire-System geriet Ende der 1980er-Jahre infolge milliardenschwerer Schadenersatzforderungen der US-Regierung kurzzeitig in erhebliche Schwierigkeiten.
General Dynamics produzierte die F-16 zunächst in zwei Versionen: die F-16A war die reguläre Kampfversion und die F-16B die zweisitzige Variante zur Ausbildung. Der erste Start einer F-16A fand im Dezember 1976 statt; im Januar 1979 wurde das erste Flugzeug an die Air Force übergeben.
Die Produktion der F-16 wurde in den 1980er-Jahren auf die Modelle F-16C und F-16D (ebenfalls ein-/zweisitzig) mit verbesserter Avionik und verbessertem Triebwerk umgestellt. Mit der Ausmusterung der F‑4G Wild Weasel V übernahm die F-16 die SEAD-Einsätze. Hierfür wurde eine spezielle Serie F-16CJ angeschafft, die eine besondere Ausrüstung zur effektiven Anwendung der AGM-88-HARM-Rakete und Störsender zur Niederhaltung der feindlichen Flugabwehr trägt. Zwar können auch „normale“ F-16C die HARM-Rakete tragen, allerdings kann die F-16CJ die Waffe in einem besonders zielsicheren Modus einsetzen.
Spezielle Version für die Israel Air Force (IAF). Die israelische Zweisitzervariante trägt den Beinamen „F-16I Sufa“ („Sturm“) und basiert auf dem Block 50/52. Einige Modifikationen wurden vom israelischen Rüstungskonzern Lahav vorgenommen. So kann die F-16I auch die israelischen Python-5- und Python-4-Luft-Luft-Raketen mit sich führen. Außerdem verfügt diese Version über einen vergrößerten Zentraltank sowie zusätzliche, abnehmbare CFTs, die seitlich des Rumpfrückens oberhalb der Tragfläche montiert werden können.
Die F-16IN ist eine spezielle Version für die indischen Luftstreitkräfte, mit der Lockheed Martin an einer Ausschreibung über 125 Flugzeuge teilnahm. Diese ist mit einem Pratt & Whitney-F100-PW-229A-Mantelstromtriebwerk ausgerüstet, das Überschallflüge ohne Nachbrenner ermöglicht (Supercruise). Des Weiteren ist der Einsatz eines AESA-Radarsystem geplant. Die F-16IN stand in Konkurrenz zur F/A-18E Super Hornet, Dassault Rafale, Eurofighter, MiG-35 und der Saab 39 Gripen und wurde nicht in die engere Auswahl genommen.
Die KF-16 ist eine in Südkorea von KAI in Lizenz produzierte Version der F-16 Block 52. Seit den 1990er-Jahren wurden insgesamt 140 Kampfflugzeuge produziert. Der erste Kampfjet wurde 1994 an die südkoreanische Luftwaffe ausgeliefert, der letzte 2003. Derzeit werden zwei Versionen verwendet. Die 95 Flugzeuge der Einsitzer-Variante KF-16C basieren auf der F-16C, während die 55 Jets der Zweisitzer-Variante KF-16D auf der F-16D basieren.
Die QF-16 Zombie Viper FSAT ist eine ferngesteuerte Version der F-16 und löste die QF-4 Phantom ab. Diese zur Überschall-Drohne umgebaute Version wurde am 19. September 2013 von der Tyndall AFB in Florida in einem einstündigen Manöver getestet. Zuvor war der Prototyp wie seine bemannten Versionen regulär von einem Piloten durchgecheckt worden, bevor die QF-16 unbemannt gestartet, geflogen und gelandet wurde. Offiziell wurden dabei verschiedene Manöver in Überschallgeschwindigkeit durchgeführt. Zwischen 2012 und 2022 wurden von Boeing mehr als 75 F-16 in Kampfdrohnen umgewandelt, die optional von Piloten gesteuert werden können.
Hauptproduzent
Montagelinien
Montagelinien sind bei folgenden fünf Herstellern eingerichtet worden:
Subzulieferer
Als Subunternehmer fertigen folgende Hersteller Komponenten für die F-16:
Bis zum Jahr 2013 sind über 4500 Flugzeuge gebaut worden:
Zukünftige Betreiber
In Deutschland waren / sind drei Geschwader der United States Air Forces in Europe (USAFE) mit der F-16 ausgerüstet.
Darüber hinaus waren bzw. sind F-16 auf einer Reihe weiterer Flugplätze stationiert, bei der USAFE in Südeuropa in Torrejon und Aviano, letztere Basis erhielt im Wesentlichen die Luftfahrzeuge aus Ramstein. Die europäischen Luftstreitkräfte flogen bzw. fliegen die F-16 an folgenden Orten: Norwegen (Bodø, Ørland, Rygge), Dänemark (Aalborg, Skrydstrup), Polen (Łask), Niederlande (Leeuwarden, Twente, Volkel), Belgien (Beauvechain, Florennes, Kleine Brogel), Portugal (Monte Real), Italien (Cervia, Trapani) und Griechenland (Almiros/Nea Anchialos, Andravída, Araxos, Kasteli, Larisa, Soúda).
Da sie in viele Staaten exportiert oder dort in Lizenz gebaut wurde, hat die F-16 auch an vielen Konflikten teilgenommen, die meisten davon im Nahen Osten. Am 7. Juni 1981 führten bei Operation Opera zwei Gruppen von jeweils vier israelischen F-16 (mit sechs F-15 als Geleitschutz) die Zerstörung des irakischen Atomreaktors Osirak in der Nähe von Bagdad aus. Der gesamte Flug (965 km einfach) wurde unter absoluter Funkstille und im Tiefflug durchgeführt. Im folgenden Jahr, als Israel in den Libanon einmarschierte, griffen die israelischen Falcons unzählige Male syrische MiG-23 (NATO-Codename „Flogger“) an und gingen – bis auf ein einziges Mal – immer als Sieger aus den Luftkämpfen hervor. Im Zweiten Golfkrieg 1991 flogen die F-16 der US Air Force Angriffe auf irakische Bodentruppen und feste Ziele und hielten den Luftraum frei. In der sich anschließenden „Operation Southern Watch“, der Überwachung der Flugverbotszone im Südirak, kam es am 12. Dezember 1992 zum ersten BVR-Abschuss (Beyond Visual Range, englisch „außerhalb der Sichtweite“) einer feindlichen MiG-29 („Fulcrum“) mit der noch relativ neuen AIM-120-Rakete. Auch in allen folgenden Konflikten der 1990er-Jahre, beispielsweise im Kosovo-Krieg, während des Sturzes der Taliban in Afghanistan und schließlich während des Dritten Golfkriegs, setzte die US Air Force die F-16 als Jäger und zum Angriff auf jede Art von Bodenzielen ein.
Am 11. September 2001 wurden zwei nicht voll bewaffnete F-16 gestartet, um weitere schwere Terroranschläge am 11. September zu verhindern. Bevor diese jedoch United Airlines Flug 93 auf dem Weg nach Washington, DC erreichten, stürzte dieser schon infolge des Kampfes zwischen Terroristen und sich wehrenden Passagieren ab.
Am 18. März 2005 übergab Lockheed Martin die letzte von insgesamt 2214 F-16 an die United States Air Force, eine F-16CJ-50 (AF 01-053). Zwischenzeitlich wurden im Lockheed-Martin-Werk in Fort Worth nur noch F-16 für den Export gebaut, bevor im Jahr 2018 die Fertigung der F-16 in Fort Worth zugunsten der Lockheed Martin F-35 eingestellt und zum Werk am Donaldson Center Airport in Greenville im US-Bundesstaat South Carolina verlegt wurde. Das Modell ist das meistexportierte westliche Kampfflugzeug. Die letzten F-16 der USAF werden nach dem Planungsstand von 2020 im Jahr 2025 außer Dienst gestellt. Mit gleichem Planungsstand ist Ersatz durch neue F-35 „Lightning II“ vorgesehen.
Am 7. Juni 2006 wurde der Terroristenführer Abu Musab az-Zarqawi von zwei 227-Kilogramm-Bomben zweier amerikanischer F-16 im irakischen Hibhib getötet.
Am 24. November 2015 kam es im syrisch-türkischen Grenzgebiet zum Abschuss einer Suchoi Su-24 der russischen Luftwaffe durch eine F-16 der türkischen Luftwaffe.
Am 10. Februar 2018 stürzte eine israelische F-16 östlich von Haifa ab, nachdem sie bei einem Einsatz gegen einen iranischen Militärstützpunkt in Syrien von der syrischen Luftabwehr getroffen worden war.
Einsatz und Absturz über Bosnien
Im Sommer 1995 überwachte die NATO seit mehr als zwei Jahren die Flugverbotszone über Bosnien und Herzegowina (Operation Deny Flight). Die NATO war gewillt, die sogenannte Safe Area auch durch das Aufbringen militärischer Mittel aufrechtzuerhalten. Im Rahmen der Operation Deny Flight wurden deshalb Kampf-, Aufklärungs- und Überwachungsflüge durchgeführt. Auf einem Überwachungsflug am 2. Juni 1995 wurde Captain Scott O’Gradys Flugzeug von einer 2K12-Kub-Flugabwehrrakete getroffen, woraufhin er seinen ACES-II-Schleudersitz betätigte, um sich aus der abstürzenden Maschine zu retten. Er wurde Tage später von US-Marines mit CSAR-Helikoptern gerettet.
Abstürze in Deutschland
Am 10. Mai 1983 gegen 9:20 Uhr stürzte eine auf der US-Luftwaffenbasis Hahn stationierte F-16 im Dorf Kirchberg-Hornberg ab und explodierte in einem Wohnhaus. Der 28 Jahre alte US-Pilot wurde bei dem Unfall getötet.
Am 28. Mai 1984 streifte eine F-16 Fighting Falcon der niederländischen Luftwaffe am Krankenhaus in Linz am Rhein ein Gebäude und stürzte in ein Waldstück. Der Pilot und eine Anwohnerin kamen ums Leben.
Am 31. März 1988 stürzte in Forst (Baden) ein F-16C-Jagdbomber der US-Luftwaffe bei einer Tiefflugübung in ein Wohngebiet. Dabei starben der Pilot und ein 62-jähriger Anwohner.
Im September 2006 stürzte eine F-16 von der US-Luftwaffenbasis Spangdahlem kommend bei Oberkail in der Eifel ab, der Pilot katapultierte sich mit dem Schleudersitz. Laut US-Militär war es ein „kontrollierter Absturz“.
Aufgrund eines Triebwerkschadens stürzte am 11. August 2015 im bayerischen Landkreis Neustadt an der Waldnaab nahe Engelmannsreuth eine F-16 in ein Waldgebiet. Der Pilot rettete sich mit dem Schleudersitz.
Am 8. Oktober 2019 stürzte eine F-16 von der US-Luftwaffenbasis Spangdahlem bei einem Routinetrainingsflug rund 15 Kilometer nordöstlich von Trier (D) bei der Ortschaft Zemmer in ein Waldgebiet. Der Pilot konnte sich mit dem Schleudersitz retten und wurde leicht verletzt.
Kenngröße | Daten der F-16C (Block 30) | Daten der F-16E (Block 60) |
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Typ | Mehrzweckkampfflugzeug | |
Länge | 14,52 m (15,03 m mit Staurohr) | |
Spannweite | 9,45 m | |
Höhe | 5,09 m | |
Flügelfläche | 27,87 m² | |
Flügelstreckung | 3,2 | |
Tragflächenbelastung |
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Leermasse | 8.273 kg | 8.670 kg |
normale Startmasse | 12.003 kg | 12.747 kg |
max. Startmasse | 19.187 kg | 22.680 kg |
interne Treibstoffkapazität | 3.986 l bzw. 3.175 kg | 7.390 l bzw. 5.886 kg (mit CFTs) |
g-Limits | −3 bis +9g | |
Höchstgeschwindigkeit in optimaler Flughöhe |
Mach 2,02 bzw. 2142 km/h | Mach 1,89 bzw. 2007 km/h |
Höchstgeschwindigkeit in Meereshöhe |
Mach 1,2 bzw. 1470 km/h | |
max. Wenderate |
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k. A. |
Rollrate | 270°/s | k. A. |
Dienstgipfelhöhe | 15.240 m | |
max. Steigrate | 254 m/s | k. A. |
Einsatzradius |
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Überführungsreichweite | 3.819 km | 4.220 km |
Startrollstrecke | 533 m | k. A. |
Landerollstrecke | 762 m | k. A. |
1× Turbofan General Electric F110-GE-100 | 1× Turbofan General Electric F110-GE-132 | |
Schubkraft |
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Schub-Gewicht-Verhältnis |
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max. Waffenlast | 9.276 kg | 5.638 kg |
(an bis zu zwei Bombenträgergestellen BRU-41 MULTIPLE EJECTOR RACK (MER) oder drei BRU-42 TER (Triple Ejection Rack)):
Folgende Tabelle listet alle bekannten und kompatiblen EloKa-Systeme für die F-16 auf.
Bezeichnung | Unterbringung | Anmerkungen |
Radarwarnsysteme | ||
AN/ALR-56M | intern | ab Block 50/52 |
AN/ALR-66 | intern | griech. Block 30 |
AN/ALR-69 | intern | bis Block 50/52 |
AN/ALR-74 | intern | |
AN/ALR-93 | intern | |
Raketenwarnsysteme | ||
AN/AAR-54 | intern | |
AN/AAR-57 | intern | für Block 60 |
AN/AAR-60 | intern | |
PAWS | semi-intern | ab Block 50/52 |
Täuschkörperwerfer | ||
AN/ALE-40 | intern | bis Block 15 OCU |
AN/ALE-47 | intern | ab Block 30 |
AN/ALE-50 | intern | ab Block 50/52 |
AN/ALE-55 | intern | Bestandteil des AN/ALQ-214 |
Störsysteme | ||
AN/ALQ-119 | extern | |
AN/ALQ-131 | extern | |
AN/ALQ-162 | semi-Intern | |
AN/ALQ-165 | intern | |
AN/ALQ-176 | extern | |
AN/ALQ-178(V)1/3/5 | intern | für Block 50/52 |
AN/ALQ-184 | extern | |
AN/ALQ-187 | intern | |
AN/ALQ-202 | intern | |
AN/ALQ-211(V)4 | intern | für F-16C/D (Chile, Oman) |
AN/ALQ-214 | intern | |
EL/K-82xx-Serie | extern | diverse Systeme israelischer Konzerne |
Die F-16 ist das einzige strahlgetriebene Kampfflugzeug, das eine Notstromeinheit verwendet. Zum Betrieb werden ungefähr 25 Liter der sehr giftigen Verbindung Hydrazin als Treibstoff mitgeführt.