Karl Hermann Wolf

In der heutigen Welt hat Karl Hermann Wolf eine grundlegende Rolle in unserem Leben eingenommen. Seit seiner Entstehung hat es verschiedene Aspekte unserer Gesellschaft erheblich beeinflusst und die Art und Weise verändert, wie wir kommunizieren, arbeiten, Beziehungen pflegen und uns sogar unterhalten. Karl Hermann Wolf war Gegenstand von Debatten, Kontroversen und Bewunderung und erzeugte widersprüchliche Meinungen, die seine Bedeutung und seinen Einfluss auf unser tägliches Leben widerspiegeln. In diesem Artikel werden wir verschiedene Aspekte im Zusammenhang mit Karl Hermann Wolf untersuchen und seine Auswirkungen und Relevanz in der heutigen Welt analysieren.

Karl Hermann Wolf (um 1897)

Karl Hermann Wolf auch Carl Hermann Wolf, ursprünglich Karl Georg Anton Wolf (* 27. Januar 1862 in Eger, Böhmen; † 11. Juni 1941 in Wien) war ein deutschböhmischer Politiker der Deutschnationalen Bewegung und später der Deutschradikalen Partei, Herausgeber und Schriftsteller. Er war Abgeordneter des Böhmischen Landtags, Reichsratsabgeordneter (1897) und 1918/19 Mitglied der Provisorischen Nationalversammlung für Deutschösterreich.

Leben

Wolf besuchte nach der Volksschule das Gymnasium in Reichenberg, wo er die Pennälerverbindung Hercynia gründete, schloss bei der Reifeprüfung mit „Durchaus vorzüglich“ als der beste Maturant ab und bewies außerordentliche Kenntnisse des Altgriechischen. Ab 1880 studierte er an der Karls-Universität Prag Philologie, wo er die Burschenschaft Ghibellinia Prag (heute zu Saarbrücken) mitgründete, betätigte sich als Journalist, trat nachdrücklich für das seiner Ansicht nach bedrängte Deutschtum in der österreichischen Habsburgermonarchie ein und vertrat die Ideen der Großdeutschen.

Beruflicher Werdegang

Wolf war Autor zahlreicher Artikel in der Deutschen Wacht, der Deutschen Volkszeitung, dem Deutschen Volksblatt und Obmann des Deutschnationalen Vereines in Österreich. Am 30. Oktober 1880 gründete er mit Reichenberger Maturanten die Burschenschaft Ghibellinia zu Prag. Sie bezeichnete sich als akademisch-technische Burschenschaft, da sie Studenten der Universität und der Technischen Hochschule aufnahm. Adolf Strachnov, der sich ab 1879 in Prag aufhielt, hatte die Gründung vorbereitet und war der „Erste Sprecher“. Wolf nannte sich seit seiner Studentenzeit als Hommage an den Cheruskerfürsten Arminius Karl Hermann statt ursprünglich Karl Georg Anton.

Im Juni 1881 wurden er und Campen Kreß im Zusammenhang mit den Unruhen in Prag verhaftet. Dessen ungeachtet wurde Wolf am 8. Juli 1881 zum Obmann der Lese- und Redehalle der deutschen Studenten in Prag für drei Semester. In einer Semestereröffnungsrede vor der Lese- und Redehalle der deutschen Studenten prägte Wolf den Satz „Das Volk steht über der Dynastie“ und löste damit im Angesicht des Regierungsvertreters einen Tumult aus. Aufgrund eines drohenden Prozesses musste er sein Studium abbrechen und floh nach Leipzig. Dort arbeitete er unter anderem am Spamerschen Konversationslexikon mit. In Leipzig erkrankte er lebensgefährlich an einer Hirnhautentzündung. Nach seiner Genesung war er als Hofmeister beschäftigt und wandte sich dann dem Zeitungswesen zu. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Journalist in Cilli/Untersteiermark (heute Slowenien), Reichenberg/Böhmen und Wien gründete er 1890 in Wien die Deutschnationale Zeitung und – mit der Unterstützung Georg Ritter von Schönerers – die Ostdeutsche Rundschau. Dieses Blatt war unter den national gesinnten Deutschösterreichern sehr beliebt.

Nach seiner Wahlniederlage um die Führung der Lese- und Redehalle der deutschen Studenten gründete Wolf mit den unterlegenen national eingestellten Studenten 1892 den Germania Lese- und Redeverein der deutschen Hochschüler in Prag, der bis 1938 bestand. Die Gründungsmitglieder waren hauptsächlich Studenten aus den Burschenschaften „Teutonia“ und „Carolina“, in welcher Wolf die Ehrenmitgliedschaft innehatte.

In der Reichsratswahl 1897 wurde er für die Deutschnationale Bewegung gewählt (IX. Legislaturperiode). Gegen die Badenische Sprachenverordnung vom 5. April 1897 legten er, von Schönerer und Anton Pergelt Einspruch ein. Wolf griff Kasimir Felix Badeni im Reichsrat (Österreich) scharf an. Er warf ihm „polnische Schufterei“ vor; anschließend forderte Badeni Wolf auf Pistolen. Badeni wurde am 25. September 1897 im Pistolenduell durch eine Kugel im Arm verletzt. Der politische Widerstand Wolfs in der Badeni-Krise machte ihn eine Zeitlang zum Nationalhelden der Deutschböhmen.

Grab von K. H. Wolf

Nach der vorzeitigen Auflösung des Reichsrates 1901 erneut in das österreichische Parlament gewählt (X. Legislaturperiode), trat Wolf der Schönerer-Gruppe (Alldeutsche Vereinigung) bei. Wegen parteiinterner Konflikte (insbesondere über die Los-von-Rom-Bewegung) trennten sich Wolf, Raphael Pacher, Josef Herold und Anton Schalk 1902 von der Schönerer-Gruppe. Sie gründeten die Freialldeutsche Vereinigung (eigentlich Freie Vereinigung Alldeutscher Abgeordneter). 1903 wurde der Name in Deutschradikale Partei geändert. Bis 1905 traten die meisten Abgeordneten der Schönerer-Gruppe der Deutschradikalen Partei bei. Wolf wurde bei der Reichsratswahl 1907 (XI. Legislaturperiode) und der Reichsratswahl 1911 (XII. Legislaturperiode) erneut in das Wiener Parlament gewählt. Wolf saß im Vorstand des 1909 gegründeten Deutschen Nationalverbandes, in dem sich der größte Teil der deutschnationalen Mandatsträger zusammengeschlossen hatte. In dieser Zeit trat er häufig öffentlich auf nationalistischen Veranstaltungen auf, unter anderem im Wimberger-Saal, wo ihn der junge Adolf Hitler erlebte.

Sonstiges

Adolf Hitler schätzte laut eigenen Angaben und Berichten seines zeitweiligen Geschäftspartners Reinhold Hanisch den Politiker Wolf. 1937 war er Ehrengast auf dem Nürnberger Parteitag der NSDAP, nachdem der mittlerweile sehr kränkliche Greis einen Kuraufenthalt in Bayern auf Kosten der Partei absolviert hatte. Nach dem Anschluss Österreichs 1938 kandidierte Wolf auf der Führerliste für den Großdeutschen Reichstag. Nach Wolfs Tod wurde dieser von Baldur von Schirach als „Bannerträger des Deutschtums“ gewürdigt, für Hitler sei er der Mann gewesen, bei dem ihm „zum erstenmal die Macht des gesprochenen Wortes und seiner Überzeugungskraft bewußt“ geworden sei. Zeitlebens litt Karl Herrmann Wolf an einer Gehbehinderung, welche auf die Infektion durch Masern – im ersten Lebensjahr – zurückzuführen ist. Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof.

Schriften

  • Iro's deutschvölkischer Zeitweiser.. auf das Jahr... Deutschnationaler Kalender (Zeitweiser). Hrsg.u.geleitet von Carl Martin Iro und Karl Hermann Wolf.- Deutschnationaler Taschenmerk-Kalender (Zeitweiser).- Deutschvolklicher Taschenmerk-Zeitweiser.- Deutschvölkischer Taschenmerk-Zeitweiser.
  • Arbeiterschutz und Zehnstundentag. Reden des Abgeordneten K.H. Wolf in den Sitzungen des Abgeordnetenhauses vom 7. und 13. December 1899 zur Begründung seines Dringlichkeitsanstrages, betreffend Herbeiführung eines Schiedsspruches in der Arbeitseinstellung in Zwickau. Wien: Verl. der Ostdeutschen Rundschau, 1900.
  • Deutschradikales Jahrbuch mit Zeitweiser für ...., Wien, ab 1911 jährlich erschienen

Literatur

  • Horst Grimm, Leo Besser-Walzel: Die Corporationen: Handbuch zu Geschichte, Daten, Fakten, Personen. Umschau-Verlag, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-524-69059-9.
  • Clemens Weber: Karl Hermann Wolf (1862–1941). Ungedruckte Dissertation, Universität Wien, 1975.
  • Harald Lönnecker: „... freiwillig nimmer von hier zu weichen ...“ Die Prager deutsche Studentenschaft 1867-1945. Köln 2008 (= Abhandlungen zum Studenten- und Hochschulwesen, Band 16).
  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 6: T–Z. Winter, Heidelberg 2005, ISBN 3-8253-5063-0, S. 366–368.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. portafontium.eu – Taufbuch Eger (Cheb), Böhmen, 1861–1866, Seite 37, 5. Zeile
  2. Harald Lönnecker: „… Das einzige, was von mir bleiben wird“. Die Burschenschaft Ghibellinia zu Prag in Saarbrücken 1880–2000. Burschenschaft Ghibellinia zu Prag in Saarbrücken, Saarbrücken 2009, ISBN 978-3-00-028568-4, S. 189
  3. a b c Brigitte Hamann: Hitlers Wien. Lehrjahre eines Diktators. Piper, München 1996, S. 375–376.