Parlamentswahl in Ungarn 2002

In der heutigen Welt hat Parlamentswahl in Ungarn 2002 eine beispiellose Bedeutung erlangt. Ob aufgrund seiner Auswirkungen auf die Gesellschaft, die Populärkultur oder die Geschichte, Parlamentswahl in Ungarn 2002 ist für Millionen von Menschen auf der ganzen Welt zu einem interessanten Thema geworden. Von seiner Entstehung bis heute hat Parlamentswahl in Ungarn 2002 in verschiedenen Bereichen Debatten, Überlegungen und Analysen ausgelöst und unzählige Meinungen und Perspektiven hervorgebracht. In diesem Artikel werden wir die Bedeutung von Parlamentswahl in Ungarn 2002 und seinen Einfluss auf verschiedene Aspekte des zeitgenössischen Lebens sowie seine Relevanz in der vergangenen und zukünftigen Geschichte untersuchen.

1998Parlamentswahl 20022006
(in %)
 %
50
40
30
20
10
0
42,1
41,1
5,6
4,4
3,9
3,0
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1998
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
-14
-16
+9,9
+9,8
−2,3
−1,1
−0,1
−16,0
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
b Wahlbündnis mit dem MDF. 1998: Fidesz 28,2 % und MDF 3,1 %
e 1998: KDNP 2,6 % und MDNP 1,4 %
    
Insgesamt 386 Sitze
Mehrheiten nach Wahlkreisen:
  • MSZP
  • Fidesz–MDF
  • SZDSZ
  • Die Parlamentswahl in Ungarn 2002 fand am 7. und 21. April 2002 statt. Sie war die vierte Parlamentswahl seit dem Ende des Realsozialismus in Ungarn. Rund 8,1 Millionen Personen waren wahlberechtigt, um in zwei Wahlgängen die 386 Abgeordneten im Ungarischen Parlament neu zu bestimmen. Die Wahlbeteiligung erreichte mit 70,5 % ihren bisherigen Höchstwert.

    Die meisten Stimmen erhielt die Ungarische Sozialistische Partei (MSZP), die nach der Wahl wie schon von 1994 bis 1998 gemeinsam mit dem liberalen Bund Freier Demokraten (SZDSZ) eine Koalition eingingen. Péter Medgyessy wurde neuer Ministerpräsident. Der von 1998 bis 2002 regierende Fidesz von Viktor Orbán erreichte im Listenverbund mit dem Ungarischen Demokratischen Forum (MDF) zwar die meisten Sitze, konnte aber den dritten Regierungswechsel in Folge nicht verhindern. Der Wahlkampf wurde als der am stärksten polarisierte der ungarischen Geschichte bezeichnet.

    Ausgangslage

    Bei der Parlamentswahl 1998 erhielt die regierende MSZP die meisten Stimmen, durch sein gutes Abschneiden in den Stichwahlen erreichte allerdings der Fidesz die meisten Sitze im Parlament. Er bildete gemeinsam mit der Unabhängigen Partei der Kleinlandwirte, der Landarbeiter und des Bürgertums (FKGP) und dem MDF eine Mitte-Rechts-Koalition unter Ministerpräsident Viktor Orbán.

    Zwischen 1998 und 2002 zeichnete sich eine zunehmende Polarisierung der ungarischen Politik in eine Mitte-Links- und ein national-konservatives Lager ab. In den Umfragen lagen MSZP und Fidesz als Vertreter dieser beiden Lager ab 2001 etwa gleichauf. Während die beiden Koalitionspartner deutlich an Unterstützung und an Bedeutung verloren, entwickelte sich der Fidesz zu einer „Volkspartei rechts der Mitte“. Die FKGP fiel in den Umfragen unter zwei Prozent, nachdem ein Parteifunktionär wegen der Annahme von Bestechungsgeldern verhaftet und die Parteiführung von József Torgyán innerhalb der Partei hinterfragt wurde.

    Zur Wahl traten Fidesz und MDF auf einer gemeinsamen Liste und mit einem gemeinsamen Programm an. Die Fidesz-Rhetorik im Wahlkampf wurde als „nationalistisch“ beschrieben, die Partei sprach sich jedoch auch für eine Integration Ungarns in die Europäische Union aus. Die MSZP stieg ernannte im August 2001 Péter Medgyessy als Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten und verabschiedete erst im Januar 2002 ihr Wahlprogramm, sodass sie verhältnismäßig spät in den Wahlkampf einstieg. Zentrale Themen im Wahlkampf beider Lager waren der demographische Wandel, Wohlfahrts-, Bildungs- und Gesundheitspolitik. Der Wahlkampf wurde – vor allem aufgrund der von beiden Seiten betonten ideologischen Differenzen – als der bis dahin am stärksten polarisierte der ungarischen Geschichte bezeichnet.

    Ergebnis

    Endergebnis der Parlamentswahl 2002
    Partei Erststimmen Zweitstimmen Nationale
    Mandate
    Mandate gesamt
    Anzahl % +/− Sitze Anzahl % +/− Sitze Anzahl +/− %
    Ungarische Sozialistische Partei 2.277.732 40,5 +10,7 78 2.361.983 42,1 +9,9 69 31 178 +44 46,1
    FideszUngarisches Demokratisches Forum 2.217.755 39,4 +10,3 95 2.306.763 41,1 +9,8 67 26 188 +23 48,7
    Bund Freier Demokraten 380.982 6,8 −3,4 2 313.084 5,6 −2,3 4 13 19 −5 4,9
    Ungarische Wahrheits- und Lebenspartei 257.455 4,6 −1,0 245.316 4,4 −1,1 −14
    Centrum Párt 182.256 3,2 neu 219.029 3,9 neu
    Ungarische Arbeiterpartei 108.732 1,9 −1,8 121.503 2,2 −1,9
    Unabhängige Partei der Kleinlandwirte, der Landarbeiter und des Bürgertums 67.401 1,2 −12,1 42.338 0,8 −13,0 −48
    Új Baloldal Párt 5.597 0,1 neu 3.198 0,1 neu
    Reform Kisgazdapárt 2.758 0,0 neu 1.086 0,0 neu
    Kisgazdapárt a Kisgazda Szövetség Pártja 2.699 0,0 neu 451 0,0 neu
    Sonstige 8.660 0,2 1.975 0,0
    Gemeinsame Kandidaten MSZPMSZDP 41.461 0,7
    Gemeinsame Kandidaten MSZPSZDSZ 27.892 0,5 1 1 +1 0,3
    Unabhängige 43.215 0,8 −0,9 −1
    Gesamt 5.624.595 100 176 5.616.726 100 140 70 386 100
    Wahlberechtigte 8.061.101 8.061.101
    Wähler/Wahlbeteiligung 5.685.655 70,5 +14,2 5.685.655 70,5 +14,2
    Ungültige Stimmen 55.863 1,0 63.897 1,1
    Gültige Stimmen 5.624.595 99,0 5.616.726 98,9

    Die Erststimmen beziehen sich auf den ersten Wahlgang. Im zweiten Wahlgang waren in den 131 Wahlkreisen, in denen Stichwahlen stattfanden, 6.018.063 Personen wahlberechtigt. Davon gaben 4.423.805 ihre Stimme ab (Wahlbeteiligung: 73,5 %).

    Literatur

    • Kenneth Benoit: Like Déjà Vu All Over Again: The Hungarian Parliamentary Elections of 2002. In: Journal of Communist Studies and Transition Politics. Band 18, Nr. 4, Dezember 2002, S. 119–133, doi:10.1080/714003616.
    • Barnabas Racz: The Left in Hungary and the 2002 Parliamentary Elections. In: Europe-Asia Studies. Band 55, Nr. 5, 2003, S. 747–769, doi:10.1080/0966813032000086864.
    • Florian Grotz und László Hubai: Hungary. In: Dieter Nohlen und Philip Stöver (Hrsg.): Elections in Europe: a data handbook. Nomos, Baden-Baden 2010, ISBN 978-3-8329-5609-7, S. 873–946.

    Weblinks

    Einzelnachweise

    1. Barnabas Racz: The Left in Hungary and the 2002 Parliamentary Elections. S. 754.
    2. Kenneth Benoit: Like Déjà Vu All Over Again: The Hungarian Parliamentary Elections of 2002. S. 124.
    3. Kenneth Benoit: Like Déjà Vu All Over Again: The Hungarian Parliamentary Elections of 2002. S. 123.
    4. Barnabas Racz: The Left in Hungary and the 2002 Parliamentary Elections. S. 756.
    5. Florian Grotz und László Hubai: Hungary. In: Elections in Europe: a data handbook, S. 884.
    6. a b Florian Grotz und László Hubai: Hungary. In: Elections in Europe: a data handbook. S. 927.