Prix Ars Electronica

Seit jeher ist Prix Ars Electronica Gegenstand von Faszination, Forschung und Debatte. Seine Wirkung hat alle kulturellen, geografischen und zeitlichen Grenzen überwunden und einen unauslöschlichen Eindruck in der Geschichte der Menschheit hinterlassen. Von den entlegensten Winkeln der Vergangenheit bis zur unmittelbarsten Gegenwart war Prix Ars Electronica ein Objekt der Bewunderung, Analyse und Kontemplation. In diesem Artikel werden wir die vielen Facetten von Prix Ars Electronica eingehend untersuchen und seine Bedeutung, seinen Einfluss und seine Relevanz in der heutigen Welt entschlüsseln. Auf den folgenden Seiten begeben wir uns auf eine faszinierende Reise durch Geschichte, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft auf der Suche nach einem umfassenderen und bereichernden Verständnis von Prix Ars Electronica.

Goldene Nicas der Preisverleihung 2013

Der Prix Ars Electronica (Prix: französisch für „Preis“, Ars: lateinisch für „Kunst“) ist ein Kulturpreis, der seit 1987 im Rahmen des Festivals Ars Electronica für Kunst, Technik und Gesellschaft vom Veranstalter ORF Oberösterreich und dem Land Oberösterreich ausgeschrieben wird. Die Verleihung der „Goldenen Nica“ findet im Brucknerhaus in Linz an der Donau statt. Die Trophäe ist der Nike von Samothrake nachempfunden, einer Statue der antiken griechischen Siegesgöttin Nike.

Das Ziel des Prix Ars Electronica ist zu zeigen, dass der Computer und die digitale Technik längst zu wichtigen Werkzeugen für Künstler und Kreative geworden sind. Computerkunst soll nicht nur in Zusammenhang mit Computerkultur und Netzkultur verstanden werden, sondern in Wechselwirkung mit aktuellen gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen.

Der Prix Ars Electronica ist weltweit einer der bedeutendsten Preise im Bereich der elektronischen Kunst und Kultur. Jede Goldene Nica ist mit einem Preisgeld von 10.000 Euro (bis 2001: 100.000 Schilling) dotiert und damit auch eine der höchstdotierten Auszeichnungen in diesem Bereich.

Das Ars Electronica Festival mit dem Prix Ars Electronica hat zusammen mit dem Ars Electronica Center (AEC) und der Linzer Klangwolke wesentlich zum Wandel des Images der Stadt Linz von einem Industriestandort zu einem Zentrum zeitgenössischer und zukunftsorientierter Kunst beigetragen.

Preisträger der Goldenen Nicas

Interactive Art

André und Michel Décosterd, Preisträger Interactive Art 2013

Die Preise für diese Kategorie werden seit 1990 vergeben. Diese Kategorie umfasst verschiedenste Arbeiten von Installationen und Performances, typischerweise mit Publikumsbeteiligung, virtueller Realität, Multimedia und Telekommunikation.

Digital Music & Sound Art

Nicolas Bernier, Preisträger Digital Music & Sound Art 2013

Diese Kategorie ist für alle, die elektronische Musik und Klangkunst durch digitale Werkzeuge machen. Von 1987 bis 1998 wurde diese Kategorie Computer Music genannt. 1987 wurden zwei Ehren-Nicas vergeben. 1990 wurde keine Goldene Nica vergeben und 1991 fehlte die Kategorie gänzlich. 2012 wurde der Titel um den Zusatz Sound Art erweitert, um das inhaltliche Spektrum besser wiederzugeben.

Internetkategorien

In den Kategorien World Wide Web (1995–1996) und .net (1997–2000) wurden interessante webbasierte Projekte ausgezeichnet. Die Kriterien sind dabei webspezifische, gemeinschaftsorientierte Identität und Interaktivität. Im Jahr 2001 wurde die Kategorie weiter gefasst und unter dem Namen Net Vision/Net Excellence als Auszeichnung für Innovationen im Bereich Onlinemedien festgelegt.

  • World Wide Web

Computergrafik

Diese Kategorie wurde von 1987 bis 1994 vergeben und war offen für Computergrafiken aus verschiedenen Bereichen – Kunst, Kultur, Wissenschaft und Forschung. Eingereicht werden konnten computergenerierte Grafiken, die durch die individuelle Programmierung von Computern oder den kreativen Gebrauch erhältlicher Computerprogramme geschaffen wurden.

Digital Communities

El Campo de Cebada, Preisträger Digital Communities 2013

Diese Kategorie wurde 2004, zum 25-jährigen Jubiläum des Festivals, eingeführt. Die erste Verleihung fand in New York statt, um die internationale Ausrichtung des Prix Ars Electronica zu unterstreichen. Eine der beiden Statuen wurde damals an Wikipedia vergeben. Als Hauptsponsor der Kategorie ist die SAP AG beteiligt.

Computer Animation / Film / Visual Effects

Memo Akten und Quayola, Preisträger Computer Animation/Film/VFX 2013

Die Kategorie Computer Animation wurde von 1987 bis 1997 vergeben und 1998 auf Computer Animation/Visual Effects umbenannt. Sie ist offen für Computeranimationen aus verschiedenen Bereichen – Kunst, Kultur, Wissenschaft und Unterhaltung. Eingereicht werden können computergenerierte Filme, die durch die individuelle Programmierung von Computern oder den kreativen Gebrauch erhältlicher Computerprogramme geschaffen wurden. Eine digitale Integration von oder Kombination mit auf traditionelle Weise hergestelltem Filmmaterial ist erlaubt.

Hybrid Art

Koen Vanmechelen, Preisträger Hybrid Art 2013

Preise in dieser Kategorie wurden zum ersten Mal 2007 vergeben. Eingereicht werden können Arbeiten, welche sich speziell durch die Verbindung von verschiedenen Medien und Genres auszeichnen.

U19 – freestyle computing

Dominik Koller, Preisträger u19 – freestyle computing 2013

In dieser 1998 geschaffenen Kategorie werden Arbeiten von Kindern und Jugendlichen mit österreichischem Wohnsitz ausgezeichnet.

  • 1998 – TITANIC – the film von Michael Mossburger, Florian Nehonsky und Valerian Wurzer
  • 1999 – (conspirat.) von Raimund Schumacher und Jürgen Oman
  • 2000 – Harvey von Verena Riedl und Michaela Hermann
  • 2001 – JIND von Markus Triska
  • 2002 – TI-92 von Karola Hummer
  • 2003 – Rubberduck von Georg Sochurek
  • 2004 – GPS:Tron von Thomas Winkler
  • 2005 – Rennacs Studies von Markus Sucher
  • 2006 – Abenteuer Arbeitsweg von Ehrentraud Hager, Alexander Niederklapfer, David Wurm, Magdalena Wurm | Krmpf Krmpf Studios
  • 2007 – VoIP-Wiki von Daniel Robinig, Manuel Salzmann und Matthäus Spindelböck (HTL Mössingerstraße)
  • 2008 – Homesick von Nana Susanne Thurner
  • 2009 – In den Tiefen von Matej Petrek
  • 2010 – Automatisierter Drehfußballtisch von Stefan Polic und Michael Moitzi (Höhere technische Bundeslehr- und Versuchsanstalt Graz-Gösting)
  • 2011 – Weltherberge Schulhaus von der HBLA für künstlerische Gestaltung Linz und HTBLA Leonding
  • 2012 – state of revolution von Agnes Aistleitner
  • 2013 – Visual:Drumset von Dominik Koller
  • 2014 – Femme Chanel - Emma Fenchel von Sarah Oos
  • 2015 – Inside & Between von Gabriel Radwan

Weitere Preise und Stipendien

Media.Art.Research Award

Vergeben vom Ludwig Boltzmann Institut Medien.Kunst.Forschung. werden hier herausragende theoretische Arbeiten ausgezeichnet.

  • 2006 – AQUAplay von Himanshu Khatri (IN)
  • 2007 – Exe.cutable statements – Poetische Kalküle und Phantasmen von Florian Cramer (DE/NL)
  • 2008 – Interact or Die! von Arjen Mulder (NL)
  • 2009 – Eye hEar: Music, Art, Film & the Culture of Synaesthesia von Simon Shaw-Miller (UK)

Art and Technology Grant Art and Technology Grant" class="mw-editsection-visualeditor">Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Projekt Hyperform (2013)

In dieser Spezialkategorie vergibt die Ars Electronica in Kooperation mit der voestalpine Stipendien für zukunftsweisende, aber noch nicht realisierte Konzepte in den Bereichen Kunst, Design oder Technologie.

Collide@CERN

Julius von Bismarck
Bill Fontana

Auf vorerst drei Jahre angelegt wurde 2011 das Artist-in-Residence-Programm Collide@CERN geschaffen. In Zusammenarbeit mit dem CERN erhalten Künstler die Möglichkeit, direkt in der Forschungseinrichtung über einen Zeitraum von bis zu drei Monaten Projekte zu realisieren.

OHMI-Ars Electronica Prize

toggle-key saxophone (2013)

Seit 2013 werden in dieser Kategorie in Kooperation mit der Stiftung OHMI (One-Handed Musical Instruments) Innovationen im Bereich des Musikinstrumentenbaus ausgezeichnet, die Körperbehinderten das einhändige Spielen von Instrumenten auf professionellem Niveau ermöglichen sollen.

Weblinks

Commons: Prix Ars Electronica – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.boschsimons.com/krachtgever/
  2. Hans Tutschku (DE) Auszeichnung Prix Ars Electronica 1998
  3. CERN und Ars Electronica: Collide@CERN (Memento vom 25. September 2013 im Internet Archive)
  4. Collide@CERN: Daring to do - the final event by Julius von Bismarck, CERN's first artist in residence
  5. The One-Handed Musical Instruments Trust