Sparta

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Territorium des antiken Sparta

Sparta, im Süden der Peloponnes gelegen, war in der Antike der Hauptort der Landschaft Lakonien und des Staates der Lakedaimonier. Sein Name wird im Deutschen meist im erweiterten Sinn für diesen Staat gebraucht, der über Jahrhunderte die stärkste Militärmacht des antiken Griechenlands war. Die spartanische Polis unterschied sich in vielerlei Hinsicht von anderen griechischen Stadtstaaten, speziell im Vergleich mit der Attischen Demokratie.

Spartas Macht beruhte auf einer einzigartigen Staats- und Gesellschaftsordnung, die stärker als in den meisten antiken Gemeinwesen militärisch geprägt war. Sie wurde seit Aristoteles oft als Mischform aus Demokratie, Oligarchie und Monarchie bezeichnet, obwohl die oligarchisch-aristokratischen Elemente dominierten. Politische Teilhabe war in Sparta nur einer kleinen Minderheit von Vollbürgern vorbehalten, den Spartiaten. Diese wurden wirtschaftlich von den unterdrückten Heloten versorgt, die den bei weitem größten Teil der Bevölkerung stellten. Eine dritte Gruppe waren die persönlich freien, aber politisch rechtlosen Periöken. Charakteristisch für Sparta war zudem das Doppelkönigtum. Laut Aristoteles handelte es sich dabei allerdings eher um ein erbliches Feldherrenamt, dessen Inhaber kaum monarchische Vollmachten besaßen.

Die Spartiaten bildeten als Elitekämpfer das Rückgrat des Spartanischen Heeres. Dessen militärische Stärke ermöglichte es Sparta lange Zeit, großen Einfluss auf die Geschicke ganz Griechenlands auszuüben. So spielte es eine herausragende Rolle in den Perserkriegen und ging 404 v. Chr. siegreich aus dem Peloponnesischen Krieg gegen Athen hervor. Allerdings gelang es Sparta nicht, die nun gewonnene Hegemonialstellung über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten. Spätestens nach der Niederlage gegen Theben in der Schlacht bei Leuktra 371 v. Chr. verlor es diese Position wieder. In den folgenden 200 Jahren versuchte Sparta vergeblich, seine Vormachtstellung zumindest auf der Peloponnes zurückzugewinnen. Im 2. Jahrhundert v. Chr. geriet es, wie alle griechischen Staaten, unter römische Herrschaft, wahrte aber nominell bis ins 3. nachchristliche Jahrhundert seinen Status als freie Stadt.

Eine Besonderheit der spartanischen Geschichte ist, dass es keine schriftlichen Quellen aus der Hand von Lakedaimoniern selbst gibt. Dadurch wurde das Bild Spartas von oft feindlich gesinnten Zeitgenossen aus anderen Poleis oder von mitunter romantisierenden Geschichtsschreibern späterer Zeiten geprägt. Bis heute erschweren mythisierende und idealisierende Darstellungen eine realistische Rekonstruktion der Geschichte Spartas.

Name

Der antike Name lautet in attischem Altgriechisch Σπάρτη (fem.) Spártē, im dorischen Dialekt Σπάρτα Spártā. Zu klassischen Zeiten wurde damit jedoch nur die Stadt selbst bezeichnet. Der Staat, dessen Hauptort sie war, und die dazugehörigen Landstriche wurden meist Λακεδαίμων (Lakedaimōn, deutsch auch Lakedämon) genannt. Zeitgenössische Quellen sprechen in der Regel von den „Lakedaimoniern“ (gr. οἱ Λακεδαιμόνιοι), wenn sie Sparta als Staat meinen.

Der Name der Stadt wird mythisch darauf zurückgeführt, dass der Staatsgründer Lakedaimon seine Hauptstadt nach seiner Frau Sparte benannte. Diese war in diesem Mythos die Tochter des Königs Eurotas von Lakonien. Damit wird die Eroberung des Gebietes mythisch zu einer dynastischen Vereinigung umgedeutet.

Geographie

Landschaft bei Sparta
Das ausgegrabene Amphitheater des antiken Sparta, die moderne Stadt im Evrotas-Tal und der Taygetos

Das Stadtgebiet lag auf den östlichen Ausläufern des Taygetos-Gebirges, dicht am rechten Ufer des Flusses Eurotas und war im Mittelalter nicht mehr besiedelt. Eine Neugründung erfolgte 1834, siehe dazu Sparta (Gemeinde).

Zu beiden Seiten des Flusses Eurotas erstreckt sich eine fruchtbare Ebene, die von zwei Gebirgszügen, Taygetos im Westen und Parnon im Osten, flankiert wird. In diesem Flussbecken entstand Sparta aus einigen Dörfern heraus. Die Lage Spartas bot einen natürlichen Schutz durch die Gebirge, welche das Flusstal umschlossen. Landwirtschaftlich nutzbar war allerdings nur eine kleine Fläche von rund 500 km².

Die Stadt bestand aus vier weitläufigen, gartenreichen Quartieren, welche zusammen einen Umfang von etwa neun Kilometern hatten. Im Gegensatz zu Athen gemeindete Sparta seine eroberten Gebiete nicht ein, weswegen die spartanische Bevölkerung im Vergleich zu Athen relativ klein blieb. Man schätzt, dass 600 v. Chr. in der Stadt selbst um die 40.000 bis 50.000 Personen lebten.

Stadtbild

Bis in hellenistische Zeit hatte die Stadt keine durchgehenden Mauern, da die gefürchtete Armee alle Feinde fernhalten konnte; erst der Tyrann Nabis legte einen Mauerring an, der zwar bald darauf von den Achaiern zerstört, aber auf Befehl der Römer wiederhergestellt und noch in frühbyzantinischer Zeit erneuert wurde. Von den einzelnen Quartieren (Komen) wird Pitana im Nordosten als das schönste genannt. Hier befand sich die Agora mit den Versammlungsgebäuden der Gerusia und der Ephoren, die von der persischen Beute erbaute persische Halle und in römischer Zeit das große, mit weißem Marmor verkleidete Theater, von welchem sich noch einige Überreste erhalten haben.

Sparta hatte keine hohe Akropolis. Diesen Namen führte der Hügel der Stadt, auf dessen Spitze der Tempel der Athene Chalkioikos, der Stadtgottheit Spartas, stand. Die Stadt hatte außer den angeführten noch zahlreiche andere Tempel und Monumente, welche Pausanias nennt, deren Lage sich heute noch zum Teil nachweisen lässt. Überreste römischer Bäder befinden sich nordwestlich und südöstlich vom Theater, Reste einer alten Brücke über den Eurotas an der heutigen Straße nach Argos und Tegea. Weitere Plätze befanden sich im Westen der Stadt: An der Straße nach Messene waren der Dromos mit zwei Gymnasien und der mit Platanen bepflanzte Platz Platanistas, auf dem die Jünglinge zu ringen pflegten.

Die Anlage der Bergfestung und Residenzstadt Mystras in ihrem Westen führte zur Verödung der antiken Stadt.

Geschichte

Archäologie

Am besten erhalten ist das Theater aus der frühen Kaiserzeit am Abhang der Akropolis. Auf der Akropolis selbst findet man Überreste eines Tors und der Stadtmauer sowie einer Stoa (vielleicht der von Pausanias erwähnten Persischen Stoa). Im Nordosten des Stadtzentrums sind am Ufer des Eurotas einige Überreste des berühmten Heiligtums der Artemis Orthia zu sehen, in dem das berühmte alljährliche Ritual der Geißelung der Epheben stattfand. Zahlreiche Funde aus diesem Heiligtum sind im Archäologischen Museum der Stadt ausgestellt. Etwas außerhalb der Stadt befinden sich gut erhaltene Reste des Menelaions, des Heroons von Menelaos und Helena.

Politik und Staatswesen

Die Verfassung Spartas wurde von Lykurg in der Großen Rhetra festgelegt, die bei Plutarch überliefert ist. Demnach umfassten die politischen Institutionen Spartas zunächst das Doppelkönigtum, die Gerusia (Ältestenrat) und die Apella (Volksversammlung). Erst später kamen noch die Ephoren hinzu.

Lykurg und die Große Rhetra

Lykurg

Lykurg war der legendäre Stifter der politischen und gesellschaftlichen Ordnung Spartas, der in der Antike als einer der großen Gesetzgeber angesehen wurde.

Die Person Lykurgs lässt sich historisch nicht greifbar rekonstruieren. Verschiedene Datierungsversuche ordnen sie in die Zeit zwischen dem 11. und 8. Jahrhundert v. Chr. ein. Laut unterschiedlichen Überlieferungen soll Lykurg königlicher Abstammung sowie Vormund eines Königs gewesen sein. Andere Quellen wiederum sehen in ihm eine göttliche Gestalt, wieder andere betrachten ihn als Namensgeber für eine Reihe von Einrichtungen, deren ursprüngliche Bedeutung verloren gegangen war. So fasste Plutarch die verschiedenen Legenden in einer Biographie zusammen, die heute als ausführlichste antike Quelle zum Leben und zur Gesetzgebung Lykurgs dienen.

Lykurgs Leben wurde in hellenistischer Zeit ausgeschmückt und nahm viele Elemente an, die auch andere Gesetzgeber (z. B. Solon) auszeichnen. So wurden ihm Auslandsreisen nach Kreta, Asien sowie Ägypten nachgesagt, die Ordnungsstiftung im Zwist zwischen Volk und Königtum sowie die Gesetzgebung in Sparta, bei deren Durchführung er ein Auge verlor. Des Weiteren verbot er geschriebene Gesetze. Hiernach verpflichtete er die Bürger durch Eid auf Einhaltung und Unveränderlichkeit der neuen Ordnung und ging ins Exil, wo er starb. Lykurg erhielt in Sparta kultische Ehren sowie ein Heiligtum.

Große Rhetra

Die Große Rhetra stellt das wohl älteste und umstrittenste Dokument zur griechischen Verfassungsgeschichte dar. Sie ist in die von Plutarch verfasste Biographie Lykurgs eingebunden und hier erstmals ausführlich zitiert. Der um 650 v. Chr. anzusetzende Text wird von Plutarch als delphischer Orakelspruch an Lykurg präsentiert, der im Kontext der Einrichtung der Gerusia (des Ältestenrats) steht. Anzumerken ist, dass die Große Rhetra nicht von Anfang an mit Lykurg in Verbindung gebracht, sondern anfänglich nur mit dem Orakel von Delphi verknüpft wurde.

Die Datierung der Rhetra in die Mitte des siebten Jahrhunderts ist schlüssig, da durch die messenischen Kriege eine große Erweiterung des spartanischen Herrschaftsgebietes erfolgte. Damit ergaben sich neue Aufgaben vor allem in Bezug auf die Kontrolle des neu gewonnenen Landes sowie dessen Bevölkerung. Darüber hinaus stellte die Einführung fester politischer Strukturen eine Art Machtnivellierung dar, die der Konzentration von Macht in den Händen Weniger entgegenwirken sollte.

Kleine Rhetren

Plutarch überlieferte noch drei weitere Rhetren. Diese als „Kleine Rhetren“ bekannten Gesetze verboten unter anderem den Luxus beim Hausbau oder den wiederholten Kampf gegen denselben Feind. Sie stehen in einem anderen Kontext als die große Rhetra und wurden wahrscheinlich nicht vor dem vierten Jahrhundert Lykurg zugeschrieben.

Inhaltliche Bestimmungen der Großen Rhetra

„So sehr lag Lykurg diese Behörde (d. h. die Gerusia) am Herzen, dass er über sie ein Orakel aus Delphi einholte, welches man Rhetra nennt:
‚… er soll ein Heiligtum des Zeus Syllanios und der Athena Syllania errichten; Phylen und Oben einrichten; einen Rat von Dreißig einschließlich der Heerführer (d. h. der Könige) konstituieren; von Zeit zu Zeit (d. h. in regelmäßigen Abständen) die Volksversammlung zwischen Babyka und Knakion einberufen und so (d. h. unter Beachtung der vorangehenden Bestimmung) einbringen und abtreten (d. h. der Versammlung Anträge zur Abstimmung vorlegen und sie durch Abtreten auflösen); … und Kraft.‘“

Plut. Lyk. 6,2; Übers. Bringmann 1975

Die Große Rhetra regelte nun das politische Leben Spartas. Dies bedeutete auch den Bau zweier Heiligtümer, die den Wert der erstmals fixierten Ordnung betonten bzw. legitimierten sowie darüber hinaus eine gewisse Gemeinschaftsidentität stiften sollten.

Mit der Einrichtung von Phylen wird die Einteilung in drei Personenverbände mit gewissen verwandtschaftlichen und lokalen Beziehungen bezeichnet. Sie verdeutlicht die Vorherrschaft einiger weniger vornehmer Familien, die eine gewisse Machtposition innehatten. Den Phylen stand ein Presbytatos vor, der vermutlich einer der vornehmen Familien entstammte. Die Oben hingegen bezeichneten entweder die Unterabteilungen der Phylen oder waren Bezeichnungen für die Dorfbezirke Spartas.

Der Rat von Dreißig bezeichnet die Gerusia, also den Ältestenrat, welcher sich aus 28 Bürgern Spartas, die älter als 60 Jahre waren, und den beiden Königen zusammensetzte. Dem Rat kamen vor allem zwei Aufgabenbereiche zu. So entschied er darüber, welche Anträge in die Volksversammlung eingebracht wurden, und bestimmte somit den politischen Entscheidungsprozess erheblich mit. Ferner übernahm er prozessuale Aufgaben in der Rechtsprechung.

Weiterhin wurde festgelegt, dass in regelmäßigen Abständen eine Volksversammlung einberufen wurde, in der das Volk per Akklamation über die jeweiligen Anträge abstimmte. Mitglieder waren alle Bürger ab dem 30. Lebensjahr. Jedoch konnte das Volk in der Apella nicht politisch initiativ werden, da keine Ad-hoc-Anträge aus der Sitzung heraus gestellt werden durften, sondern nur über die vom Rat eingebrachten Vorschläge abgestimmt wurde.

Das Ephorat, welches in der politischen Verfassung Spartas eine große Bedeutung innehatte, wird von der Rhetra jedoch noch nicht erwähnt.

Ergänzungsklausel bei Plutarch

»Wenn das Volk sich für einen schiefen Spruch aussprechen sollte, sollen die Ältesten und die Heerführer (d. h. der Rat) abtreten (d. h. auf diese Weise die Versammlung auflösen). « (Plut. Lyk. 6,8; Übers. Bringmann 1975 )

Die Zusatzklausel räumte dem Rat damit ein Vetorecht ein, da sie die Verhinderung eines (dann bindenden) Beschlusses durch die vorzeitige Auflösung der Versammlung ermöglichte.

Bedeutung für Sparta

Dass die Rhetra nicht allein von Lykurg verfasst wurde, sondern einem längeren Entstehungsprozess unterlag, gilt als gesichert. Dies mindert jedoch nicht ihre Bedeutung, denn mit ihr wurden erstmals die Institutionalisierung politischer Entscheidungsorgane sowie der Prozess der Entscheidungsfindung an sich festgeschrieben. Weiterhin stellte sie Kriterien für die Zugehörigkeit zur Bürgerschaft auf, so zum Beispiel durch die Einrichtung von Phylen und Oben. Denn jeder Bürger, sofern er als solcher gelten wollte, musste hier Mitglied sein. Durch die Rhetren sollte somit eine gemeinsame Identität der Spartiaten als Angehörige einer Kulturgemeinschaft geschaffen werden. So sind diese auch für den weiteren Verlauf der spartanischen Geschichte von großer Bedeutung, da man sich immer wieder auf sie berief.

Doppelkönigtum

Quellenlage

Wie in vielen antiken Themenbereichen ist auch bezüglich des Königtums in Sparta die Quellenlage dünn gestreut und ganz allgemein Wissen über die Könige vor 600 v. Chr. nur spärlich vorhanden. Herodot liefert einige Informationen, die vor allem die Aufgaben und Privilegien der Könige beschreiben. Jedoch entspricht seine Schilderung – neueren Forschungen nach zu urteilen – in mancher Hinsicht nicht den tatsächlichen Gegebenheiten. Zur geschichtlichen Entwicklung des Königtums kann auf Thukydides verwiesen werden, welcher die zur Entstehungszeit seines Werkes Der Peloponnesische Krieg lebenden Könige und deren Regierungen mit einfließen lässt. Weitere Quellen finden sich bei Xenophon (Lakedaimonion politeia) und Plutarch (vitae parallelae).

Die Könige im Verfassungssystem

Verfassungssystem

Lykurg gibt in der Eunomia eine bestimmte Herrschaftsfolge vor, wonach (in dieser Reihenfolge) die Könige (basileis), Geronten und Bürger herrschen sollten. Diese Ordnungsvorstellung war auch in der Großen Rhetra zu finden, welche unter anderem das Königtum absicherte. Das spartanische Verfassungssystem sah im Wesentlichen das Ineinanderwirken verschiedener Organe vor. Neben den Königen und der Gerusia gab es fünf Ephoren, die die Beschlüsse der Könige zwar kontrollierten, jedoch deren Macht und Vorrangstellung akzeptierten. Das Verhältnis zwischen Königen und Ephorat war stets von Unstimmigkeiten geprägt. Ein monatlicher Schwur sollte die Könige darauf verpflichten, ihre Herrschaft nach den Gesetzen auszurichten, während die Ephoren im Gegenzug schworen, das Königtum zu bewahren. Die Könige waren gleichzeitig Mitglieder der Gerusia. Konnten sie bei Versammlungen nicht anwesend sein, wurden ihre Stimmen auf Verwandte innerhalb dieses Rates übertragen. Die Gerusia kontrollierte die Könige und stellte den höchsten Gerichtshof dar, vor welchem jene angeklagt werden konnten.

Den Königen unterstand vor allem das Heer, über welches sie als Feldherren die Befehlsgewalt innehatten. Ihre griechische Bezeichnung lautete basileus. Dieses Wort hatte in archaischer Zeit noch nicht die Bedeutung „Monarch“, sondern kennzeichnete führende Männer bzw. Beamte in einer Polis. Es wird daher in der Forschung vielfach dafür plädiert, auch für das klassische Sparta besser nicht von einem Königtum zu sprechen, da diese in anderen Kontexten durchaus mögliche Übersetzung in diesem Fall letztlich in die Irre führe: Die beiden spartanischen basileis seien vielmehr nur primi inter pares und erbliche Oberbefehlshaber der Armee gewesen.

Doppelkönigtum

Wichtigstes Merkmal der Basileia Spartas war das so genannte Doppelkönigtum. Dessen Sinn lag unter anderem darin, die Macht der basileis zu beschränken. Die beiden Geschlechter der Agiaden und Eurypontiden stellten jeweils einen König, welche zusammen in Form einer Doppelherrschaft auf Lebenszeit regieren konnten, wobei die Agiaden das höhere Ansehen genossen. Die beiden Könige waren theoretisch gleichrangig und besaßen den gleichen Machtspielraum. In der Praxis jedoch wechselten die Machtverhältnisse oft und wurden nicht selten auf die jeweiligen Nachkommen übertragen. Stets hatte einer der Könige die alleinige Gewalt, der andere konnte immer nur versuchen, Ausgleich zu schaffen. Eine Heirat zwischen den beiden Königshäusern, welche einen eventuellen Ausgleich geschaffen hätte, war nicht erlaubt, da der Wunsch der Spartiaten nach zwei Königshäusern bestand.

Königslisten

Glaubwürdige Königslisten gab es erst etwa seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. Jene davor sind nicht selten von antiken Geschichtsschreibern nach Belieben zusammengestellt und an unbekannten Stellen in der Genealogie notdürftig zusammengehalten worden. So entsteht der Anschein, dass es etwa bis ins Jahr 600 stets direkt vom König abstammende Nachfolger, seine Söhne, gab, während nach dieser Zeit nicht mehr unbedingt ein eigener Sohn als legitimer Nachfolger auftrat.

Aufgaben und Privilegien der Könige

Die Könige besaßen zwei wesentliche Aufgaben: die Heeresführung und die Erkundung des göttlichen Willens.

Führung des Heeres

Seit 505 v. Chr. stand bei Kriegszügen nur noch ein zuvor vom Volk gewählter König dem Heer vor. Seit den Perserkriegen wurde er gelegentlich von zwei Ephoren begleitet, welche seine Entscheidungen kontrollierten, jedoch während des Kriegszuges nicht eingreifen durften. Danach war es den Ephoren erlaubt, den König anzuklagen, falls sie ein Fehlverhalten bemerkt zu haben glaubten. Der Reichtum der Könige kam daher, dass sie zusätzlich zum reichen Besitz ihrer Familie und zu dem jeweiligen König zur Verfügung stehenden Landbesitz im Periökengebiet, einen bevorzugten Anteil an der Beute ihrer Feldzüge nehmen durften.

Erkundung des göttlichen Willens

Als Nachfahren der Herakleiden verwalteten die Könige bestimmte Priesterämter (Zeus Lakedaimonios und Zeus Uranios) und hatten Pythier (Boten), durch die sie mit dem delphischen Orakel in Verbindung standen und die die Orakelsprüche aufbewahrten. Weitere Privilegien waren die Rechtsprechung (so konnten sie reiche Erbtöchter verheiraten und Adoptionen hatten in ihrer Anwesenheit zu geschehen) und die Zuständigkeit für die Durchführung öffentlicher Opfer. Sie waren als einzige im Kindesalter von der Agoge ausgenommen. Darüber hinaus erhielten sie besondere Abgaben von Opfergegenständen und einen Ehrenplatz beim Gemeinschaftsmahl. Wenn ein König sich näherte, mussten sich alle Anwesenden (bis auf die Ephoren) erheben. Starb der König, so wurde sein Leichnam, wenn er sich zuvor auf dem Kriegsfeld befunden hatte, in Honig konserviert nach Sparta überführt, ein Privileg, welches nur den Königen zustand. Die Spartiaten sowie die Heloten und einige Periöken waren verpflichtet, an der Beerdigung teilzunehmen, und während der folgenden allgemeinen Trauer, die zehn Tage andauerte, stand das offizielle Leben still. Die toten Könige schließlich wurden heroisiert.

Gerusia

Die Gerusia stellte den Ältestenrat in Sparta dar.

Apella

Der Begriff Apella (von altgriechisch ἀπελλάζειν, apellázein: eine Volksversammlung durchführen) bezeichnet die Versammlung aller wehrfähigen Spartiaten und stellt eine der vier Institutionen (Doppelkönigtum, Ephoren, Gerusia) der spartanischen Verfassung dar. Der Begriff taucht jedoch nur einmal in der Großen Rhetra, ferner in zwei frührömischen Inschriften auf. Dagegen verwendeten Thukydides und Xenophon den Begriff Ekklesia, der für die griechische Volksversammlung üblich war.

Ursprung

In der Großen Rhetra, dem spartanischen Verfassungswerk, wurde festgelegt, dass die Apella regelmäßig einberufen werden sollte.

Aufgaben

Die Apella war kein Initiativorgan, sondern konnte nur Vorschläge ablehnen oder annehmen. Den Bürgern fehlte ein Antragsrecht und einfache Bürger durften nur mit der Bewilligung der Ephoren das Wort ergreifen. Vorberatungen in der Volksversammlung boten daher nur ein Stimmungsbild, was einen fundamentalen Unterschied zur athenischen Volksversammlung darstellt, bei der jeder Bürger das Wort ergreifen und Anträge stellen konnte. Auch wurde durch lautes Zurufen (Akklamation) und nicht durch Stimmenauszählung wie in Athen abgestimmt, was die Beeinflussung von Beschlüssen ermöglichte. Nur in Zweifelsfällen wurde durch einen sogenannten Hammelsprung (Auseinandertreten in zwei Gruppen) entschieden. Dennoch war die Apella bei politischen Beschlüssen wichtig für die Meinungsbildung und an wichtigen Entscheidungen beteiligt: Sie entschied über Krieg und Frieden, bestimmte Befehlshaber, beschloss Gesetze, wählte Geronten und Ephoren (aus vorher festgesetzten Kandidaten) und konnte auch deren Absetzung erwirken. In strittigen Fällen entschied die Volksversammlung über die Thronfolge. Einberufen wurde die Volksversammlung zunächst durch die Könige und/oder Geronten. Erst im sechsten Jahrhundert oblag den Ephoren, die der Volksversammlung Anträge zur Akklamation vorlegten, die Leitung.

Bedeutung

Auch wenn die Bürgerschaft seit der Bildung des Peloponnesischen Bundes und den Perserkriegen in mehr Entscheidungen einbezogen wurde und dadurch mehr Gewicht erhielt, wurden ihr keine erweiterten Kompetenzen zugestanden. Die Apella entwickelte sich daher nicht zu einem Initiativorgan und übernahm keine breit angelegte bürgerliche Verantwortung für das Gemeinwesen wie etwa in Athen. Das politische Gewicht der spartanischen Volksversammlung wird daher unterschiedlich eingeschätzt. Ihre Bedeutung lag vor allem darin, dass sie bei Meinungsverschiedenheiten innerhalb der politischen Führung (Gerusia, Ephoren, Könige) entschied und ihr Handlungsspielraum nicht darauf beschränkt war, die Pläne der Polisleitung einfach zu akzeptieren.

Ephoren

Die fünf Ephoren (griechisch für Aufseher) waren gewählte Jahresbeamte und gehörten neben dem Doppelkönigtum, dem Ältestenrat (Gerusia) und der Volksversammlung (Apella) zu den Institutionen der spartanischen Verfassung. Sie werden jedoch nicht in der Großen Rhetra, dem spartanischen Verfassungswerk, genannt.

Ursprung

Entstehungszeit, historischer Kontext und Anfänge des Ephorats sind nur in Ansätzen greifbar. In der Antike wurde das Ephorat entweder Lykurg bzw. später auch König Theopompos zugeschrieben, wodurch es möglich war, die Institution des Ephorats als nichtlykurgisch abzutun und eine Entmachtung des Ephorats zu fordern, wie die Könige Pausanias Anfang des vierten Jahrhunderts und Kleomenes III. nach der Mitte des dritten Jahrhunderts.

In der Antike sah man die Ephoren als ein Gegengewicht zu den Königen, da die Ephoren beispielsweise als einzige bei der Begrüßung der Könige sitzenblieben. Zudem wurde frühestens seit Mitte des 6. Jahrhunderts monatlich ein Eid von den Ephoren wie auch von den Königen abgelegt: Die Ephoren erkannten die königliche Stellung an und die Könige verpflichteten sich zur Einhaltung der Gesetze. Gleichwohl ist das Ephorat nicht aus einem Ständekampf entstanden, auch übten die Ephoren keine Schutzfunktion gegenüber den Königen aus, sondern sind als eine sich allmählich entwickelnde Institution zu sehen, die dem Machtausgleich innerhalb der Oberschicht diente.

Besetzung

Die fünf Ephoren wurden von der Volksversammlung auf ein Jahr gewählt. Das Mindestalter betrug 30 Jahre. Nach Aristoteles waren sie oft arm und stammten aus dem ganzen Volk, weshalb man sie als Gegengewicht zur Aristokratie ansah. Allerdings mussten Ephoren das volle Bürgerrecht besitzen, weshalb keine verarmten und minderprivilegierten Spartiaten das Ephorat bekleiden konnten. Nicht zuletzt ermöglichte das Wahlverfahren – gewählt war, wer die lautesten Rufe erhielt – Einflussnahme. Die überlieferten Ephoren (Chilon, Brasidas, Leon, Endios, Antalkidas) stammten zudem aus führenden Kreisen. Grundsätzlich stand das Ephorat jedoch allen Spartiaten offen.

Aufgaben

  • Im Innern: allgemeine Sittenaufsicht (Erziehung, Lebensführung), Buß-, Verhaftungs- und Anklagerecht, Kontrolle über Fremde, Kontrolle und Kapitalstrafrecht über Periöken und Heloten, Zivilgerichtsbarkeit, Strafprozesse bei politischen Vergehen (gegen Bürger, Beamte und Könige) und Kapitalverbrechen (gemeinsam mit Geronten und Königen), Finanzverwaltung, Durchführung von Beschlüssen, Einberufung und Leitung der Volksversammlung (wozu auch die Vorlage von Anträgen zur Abstimmung sowie die Durchführung von Wahlen zählte).
  • Religiöser Bereich: Leitung der Gymnopaidien, Durchführung des Staatsopfers bei der Prozession der Jünglinge für Athena Chalkioikos, Durchführung einer Himmelsbeobachtung alle neun Jahre, was zur Absetzung der Könige führen konnte.
  • Außenpolitik: jährliche Kriegserklärung gegen die Heloten, Empfang oder Abweisung von Gesandten, Leitung der Versammlung des Peloponnesischen Bundes.
  • Militärischer Bereich: Beratung über Krieg und Frieden und Wahl der Befehlshaber in der Volksversammlung, Mobilmachung, Festlegung der Heeresgröße, militärische Beratung der Befehlshaber im Feld.

Handlungsspielraum und Bedeutung

Die Beurteilung der Bedeutung des Ephorats ist von Aristoteles beeinflusst, der zum einen die Funktion der Ephoren darin sah, das Volk ruhig zu halten, zum anderen verglich er sie mit Tyrannen. Dementsprechend wird das Ephorat in der modernen Forschung überwiegend hoch eingeschätzt.

Ihre Bedeutung lässt sich darin erkennen, dass das spartanische Amtsjahr nach dem Vorsitzenden der Ephoren benannt wurde, dass sie in Urkunden nach den Königen aufgeführt und ihr Geschäftslokal auf der Agora besaßen. Trotzdem ist keine eigenständige Politik erkennbar, auch konnten die Ephoren in der Volksversammlung überstimmt werden. Die eidliche Vereinbarung zwischen Ephoren und Königen wie auch die Einbindung in das politische System verhinderte Machtentfaltung. Auch waren die Ephoren ihren Nachfolgern rechenschaftspflichtig. Da die Amtszeit zudem auf ein Jahr beschränkt war, wurde eine längerfristige Politik verhindert.

Mikra Ekklesia

Eine Mikra Ekklesia (Kleine Versammlung) wird bei Xenophon im Zusammenhang mit der Kinadon-Verschwörung erwähnt. Dabei ist nicht klar, wie sich die Mikra Ekklesia zusammensetzte, ob sie eine feste Institution darstellte und welche Bedeutung ihr zukam. Es wurde angenommen, dass es sich entweder um die Gerusia, um die Tele (leitende Gremien Spartas: Ephoren, Geronten, Könige), um eine spontan einberufene und somit unvollständige Volksversammlung oder um einen Kreis angesehener Leute (also nicht die Gesamtheit der Spartiaten) handelte. Im Allgemeinen sieht man in der Mikra Ekklesia einen Hinweis auf die oligarchische Prägung der spartanischen Politik.

Syssitien

Mit Syssitien (in den Quellen finden sich auch die Begriffe Pheiditien und Syskenien) bezeichnet man die täglich stattfindenden Mahlgemeinschaften, an denen jeder spartanische Vollbürger obligatorisch teilnahm. Sie stellten neben der verbindlichen Erziehung eines der wesentlichen Elemente des bürgerlichen Lebens in Sparta dar.

Gesellschaft

Gesellschaftsschichten im spartanischen Staatswesen

Statue eines spartanischen Kriegers, genauer eines Hopliten

Die lakedaimonische Gesellschaft war deutlich stratifiziert. Trotz der prinzipiellen Festigkeit der Schichtgrenzen war eine soziale Mobilität sowohl nach oben wie nach unten möglich. Vollbürger des lakedaimonischen Staates waren die Spartiaten. Sie allein hatten die politischen Rechte. Zweite Hauptschicht waren die Periöken, die eine Stufe tiefer rangierten, als sie zwar lakedaimonische Bürger waren, aber keine politischen Mitwirkungsrechte in staatlichen Angelegenheiten besaßen.

Zwischen diesen beiden Schichten lakedaimonischer Bürger stand die Gruppierung der Hypomeiones, Bürger, die prinzipiell Aussicht auf den Vollbürgerstatus hatten und in diesen Raum zwischen den beiden Schichten durch Abstieg aus den Reihen der Spartiaten oder Aufstieg aus den Reihen der Periöken kamen. Unterhalb der Periöken standen die Heloten als tiefste integrale soziale Gruppierung des lakedaimonischen Staats. Sie waren keine Bürger, sondern Staatsbesitz. Diese Gruppe hatte einen sklavenähnlichen Status, wich aber durch verschiedene Eigenheiten von den damals verbreiteten Sklavengruppierungen der Kauf-, Beute- und Schuldsklaven ab.

Zwischen den Periöken und den Heloten entstand im 5. Jahrhundert eine Zwischenschicht aufgrund von Diensten als Schwerbewaffnete freier gewordener Heloten. Sie waren zwar persönlich frei, mussten sich aber zum ständigen Waffendienst bereithalten, ihr Wohnort wurde ihnen zugewiesen und sie scheinen (zumindest in der Generation des Freigewordenen selbst) kein Land besessen zu haben. Sie wurden Neodamoden genannt.

Soziale Rolle der Frau in Sparta

Wie alle hellenischen Gemeinwesen war auch die spartanische Gesellschaft patriarchalisch organisiert. Die oben genannten Schichtzuordnungen betreffen explizit nur die Männer. Über die Frauen wird in dieser Deutlichkeit keine Aussage getroffen. Über sie müssen Randbemerkungen der Quellen als Hinweise dienen. Die Frauen Spartas erhielten ihren Status anscheinend nach demjenigen ihres Vaters. Ein Aufstieg durch die Heirat mit einem Mann höherer Schicht wird in den Quellen nicht erwähnt.

In Sparta wurden die ersten bekannten Gesetze über die Stellung der Frau in der Gesellschaft (genauer: der Schicht der Vollbürger) verfasst. Sie hatte vor allem die Stellung der Neue-Krieger-Gebärenden. Mädchen erhielten ähnlich wie Jungen eine vom Staat beaufsichtigte Erziehung und erhielten – in Hellas damals durchaus nicht üblich – die gleiche Ernährung wie Jungen. In höherem Alter (ab etwa 20 Jahren) war der erwünschte Status einer Frau die Ehe. Auch Männer heirateten vermutlich häufig vor Vollendung des 30. Lebensjahres. Ältere unverheiratete Frauen wurden vom Umfeld verspottet – ebenso wie die unverheirateten Männer.

Da die Männer Militärdienst leisteten, übernahmen Frauen den Großteil der Wirtschaft und des Haushalts sowie die Aufsicht über die Bediensteten und die Kindererziehung, bis diese zumindest bei den Jungen mit sieben Jahren vom Staat übernommen wurde. Dennoch wurden den Frauen keine Bürgerrechte zugestanden, also auch kein formaler politischer Einfluss. Jedoch hatten Frauen aus gehobeneren Schichten durchaus gewissen Einfluss und Entscheidungsgewalt in der Gesellschaft. Dies wurde unter anderem dadurch möglich, dass im Gegensatz zu Frauen in anderen Poleis die Spartiatinnen Land erben konnten bzw. als Witwen den Besitz des Mannes nicht nur treuhänderisch für ihre Söhne verwalteten, sondern real zu Eigentum hatten. Spartiatinnen waren also zumindest potenziell materiell voll abgesichert und hatten auch volles Verfügungsrecht über diese Ressourcen.

Auch wenn Sparta patriarchal hierarchisch war, wurden Frauen im Vergleich zur extremen Rechtlosigkeit in anderen Teilen des antiken Griechenlands, wie Athen oder Gortyn, zumindest durch ihre Rolle als regulierende Kraft im Haushalt eine gewisse Würde und Selbstbestimmung zugestanden.

Erziehung der Jugend in Sparta

Das als Agoge (griechisch ἀγωγή, agogé „Erziehung, Aufzucht, Zucht“) bezeichnete Erziehungssystem Spartas war durch seine Strenge bekannt. Jeder männliche spartanische Staatsbürger, mit Ausnahme der vom König abstammenden, musste sie in körperlich anspruchsvollem Training absolvieren. Antike Autoren wie Platon, Xenophon oder Isokrates sahen in dieser Erziehung den Grund für Spartas militärischen Erfolg.

Die Jungen lebten ab dem siebten oder achten Lebensjahr nicht mehr bei ihren Eltern, sondern zusammen in Gruppen Gleichaltriger, wo sie durch Kampfspiele trainiert und abgehärtet wurden. Sie lernten darüber hinaus auch Lesen und Schreiben sowie gesellschaftliche Umgangsformen. Ihre Ernährung wurde bewusst knapp gehalten, damit sie sich an den Hunger gewöhnten und lernten, sich Nahrung selbst zu beschaffen, unter anderem durch Stehlen.

Mit 20 Jahren traten die Jugendlichen in die Reihen des spartanischen Militärs ein. Bei ihrer Initiation spielte die Institution der Krypteia, einer rituellen Jagd auf die Heloten, eine Rolle. Sie bildeten bis zum 30. Lebensjahr reine Männergruppen und galten erst danach als Vollbürger Spartas. Auch die Mädchen durchliefen in Sparta – in völligem Gegensatz zu den anderen griechischen Stadtstaaten – eine vom Staat organisierte Ausbildung. Diese war allerdings etwas weniger stark auf körperliche Ertüchtigung ausgerichtet als die Ausbildung der Jungen.

Dorische Knabenliebe

Die Knabenliebe war eine erotisch gefärbte Mentorschaft. Wolfgang Schuller spricht davon, dass diese Erscheinungsform gleichgeschlechtlicher Erotik „für den spartanischen und kretischen Gesellschaftsaufbau konstitutiv“ gewesen sei.

Quellenlage und Literatur

Da aus Sparta selbst kaum Quellen zur Knabenliebe vorhanden sind und darüber hinaus nichts nach außen drang, ist uns nur wenig zur Knabenliebe in Sparta selbst überliefert. Nur durch Rückschlüsse aus Quellen, die man in anderen dorischen Städten (z. B. Korinth) gefunden hat, kann man etwas darüber sagen. Zum größten Teil muss man sich aber auf nicht-spartanische Quellen verlassen (Platon, Aristoteles, Xenophon, Aischylos). Hierbei ist allerdings Vorsicht geboten, da sie eben nicht aus Sparta stammten, sondern eine verklärte Sicht darauf hatten.

Da es wenige Quellen zur dorischen Knabenliebe gibt, gibt es auch sehr wenig spezielle Literatur dazu. Ansonsten muss man sich auf Bücher zur Knabenliebe in ganz Griechenland verlassen, die einen kleinen Abschnitt über die Dorer beinhalten.

Begriffe

Der Begriff Erastes (ἐραστής, erastḗs) lässt sich als „Liebender, Liebhaber“ übersetzen. Er musste mindestens dreißig Jahre alt sein und ein freier Bürger der Stadt. Ein Eromenos (ἐρώμενος, erṓmenos „Geliebter“) war zwischen zwölf und achtzehn Jahre alt, befand sich also mitten in der Pubertät. Als paiderastía (παιδεραστία „Knabenliebe“) bezeichneten schon die Griechen selbst diese Erscheinung.

Politische und gesellschaftliche Bedeutung

Xenophon stellt in seinem Staat der Lakedaimonier die Knabenliebe als eine vom Staat Sparta gewünschte, ja sogar geforderte Form der Erziehung dar, die sogar im Gesetz festgeschrieben gewesen sei. Dies habe einen quasi religiösen Rückhalt geboten. Durch die Festschreibung im Gesetz wurde sie in geregelte Formen gebracht und in der Gesellschaft verankert.

Rechtlich gesehen war der Erastes dem Vater des Eromenos gleichgestellt, jedoch mit dem Unterschied, dass er für das Fehlverhalten seines Eromenos bestraft wurde, nicht der Knabe selbst oder dessen Vater. Er vertrat ihn bei Geschäften und in der Volksversammlung.

Ethische Bedeutung

Durch die Beziehung zu einem Mann sollte der Knabe die Sitten und Grundsätze der Gesellschaft beigebracht und vorgelebt bekommen. Diese hohe Anforderung setzte voraus, dass der Erastes selbst ein ehrbarer Bürger war. Deswegen wurden hohe Ansprüche an ihn gestellt, er musste mutig, tapfer, klug, tüchtig und ein ehrbarer Bürger mit einwandfreiem Lebenswandel sein, sonst wurde er nicht ausgewählt. Der Knabe musste sich durch Mut und Tapferkeit auszeichnen. Es galt als große Schande, keinen Erastes bzw. Eromenos zu haben, da dies bedeutete, nicht ehrbar zu sein. Ein weiterer Aspekt der Knabenliebe war auch die Vorstellung, ein Erastes bzw. Eromenos wolle sich nicht vor seinem Partner schämen und erlaube sich deswegen keine Fehltritte.

Ritual

Hatte sich ein Mann in einen Knaben verliebt, kündigte er der Familie des Auserwählten dessen Raub drei bis vier Tage vorher an. War die Familie nicht mit dem Mann einverstanden, hielt sie ihn also für unehrenhaft, vereitelte sie den Raub am angekündigten Ort. Den Jungen selbst zu verstecken, hätte bedeutet, dass die Familie ihn nicht für würdig genug hielt, einen Erastes zu haben. Hatte die Familie jedoch nichts gegen den Mann einzuwenden, so verfolgte sie das Paar nur zum Schein bis zum Haus des Mannes, wo die beiden zwei Monate lang lebten, danach kehrte der Junge reich beschenkt zu seiner Familie zurück. Die Beziehung blieb über diesen Zeitpunkt hinaus bestehen, bis der Junge das 18. Lebensjahr erreichte, und ging dann in eine lebenslange Freundschaft über.

Militärwesen Spartas

Das spartanische Heer galt seit archaischer Zeit als die beste Bürgertruppe in Hellas. Ständige Ausbildung, Freiheit von Erwerbsarbeit und das bürgerliche Ethos der Spartiaten bildeten den Grundstock des Erfolgs. Ferner konnte durch Aushebung von Periöken und später die Bewaffnung von Heloten und die Anmietung von Söldnern das größte Polisaufgebot zusammengestellt werden, das bis 370 v. Chr. gemeinsam mit den Kontingenten der Städte des Peloponnesischen Bundes die größte Armee Griechenlands bildete.

Trotz der großen Bedeutung des Militärs im Leben Spartas sind die Zeugnisse über die spartanische Militärpraxis eher gering. Beschreibungen über die Organisation der spartanischen Armee finden sich bei Herodot und Xenophon. Die schriftliche Überlieferung aus Sparta selbst besteht vor allem aus Texten von archaischen Dichtern wie Tyrtaios. Über die Zeit davor ist fast nichts bekannt. Es ist anzunehmen, dass das spartanische Heer jedoch zumindest zweimal umorganisiert wurde, da dies durch die ständig rückläufige Zahl an wehrfähigen Bürgern erforderlich wurde.

Es kann angenommen werden, dass die Phalanx zu Beginn 8 Mann tief aufgestellt war. Das erscheint logisch, weil der später noch weiterverwendete Name pentekostys Fünfzigschaft bedeutet, die 6 Mann Breite aufweist. Später wurde die Phalanx dann tiefer gestaffelt (12 statt 8 Reihen), um mit den Armeen der anderen Staaten mitzuziehen.

Zur Zeit Herodots (Mitte 5. Jh. v. Chr.)

Herodot verwendete für Abteilungen verschiedener Größen die Bezeichnung lochos, was lediglich Einheit bedeutet.

5 lochoi bildeten nach Herodot die spartanische Armee. Es wird angenommen, dass es sich dabei um das territoriale Aufgebot der 5 Bezirke von Sparta handelt. Ein solcher lochos hätte damit eine Größe von über 1.000 Mann.

Zur Zeit Xenophons (Anfang 4. Jh. v. Chr.)

Xenophon gibt uns eine Beschreibung des spartanischen Heeres etwa 50 Jahre nach Herodot. Der Sollstand ist folgendermaßen zu erklären: 6 morai bildeten die spartanische Armee, die von einem König befehligt wurde.

1 mora aus 4 lochoi je 144 Mann: Der lochos war die kleinste taktische Einheit der Phalanx.
1 lochos aus 2 pentekostyes
1 lochos aus 4 enomotiai 1 mora zugeteilt waren etwa 60 Reiter

Die enomotia war somit 3 Mann breit und 12 Mann tief. Befehligt wurden die Hopliten vom je ersten Mann der Reihe, dessen Stellvertreter (ouragoi) an letzter Stelle war. Alle Offiziere, polemarch, pentekonter, lochagos, enomotarch hatten ihre Position ganz vorne rechts in ihren Einheiten, mit dem König am rechten äußeren Rand der ersten mora.

Religion

Religion bestimmte das gesamte politische, gesellschaftliche und private Leben der Stadt und war in allen Lebensbereichen der Gesellschaft präsent.

Götter und Heroen

Es gab zwölf Hauptgötter: Zeus, seine Frau Hera, sein Bruder Poseidon, seine Schwestern Demeter und Hestia, seine Kinder Athene, Hephaistos, Ares, Aphrodite und Hermes, Apollon und dessen Schwester Artemis, die ihren Wohnsitz auf dem Berg Olymp hatten. Daneben gab es zahlreiche spezifische Götter, wie die Stadtgötter, unterirdische Götter, Dämonen, die Heroen und die Familiengötter.

Der höchste Gott des Olymps war Zeus. Zusätzlich wurde er auch als Vater des Herakles verehrt. Von diesen beiden leiteten die Könige ihre Herkunft ab. In Sparta gab es zwei Zeus-Kulte, den des Zeus Lakedaimon und jenen des Zeus Uranios, denen die beiden Könige als Priester dienten.

Eine zweite Hauptgottheit der Spartiaten neben Zeus war Athene, die Tochter des Zeus. Sie wurde bei Spartiaten als „Wächterin der Stadt“, „Göttin des bronzenen Hauses“ und „Göttin der bronzenen Tore“ verehrt. Athenes Tempel wurde als Chalkioikos (griech. „die im Bronzehaus wohnende“) bezeichnet. Der Tempel sowie die Tore waren von innen und außen mit großen Bronzeplatten geschmückt.

Eine der ältesten Gottheiten des Olymps war Artemis Orthia. Auf der einen Seite schützte sie die Geburt und die Erziehung der Jugend. Auf der anderen Seite tötete sie Menschen und Tiere. Sie war demnach für die schöpferischen und zerstörerischen Elemente der Natur zuständig.

Der Bruder der Artemis Orthia war Apollon, Gott des Lichts, der Heilung und der Musik. Die Künstler und Dichter stellten Apollon als Personifikation jugendlicher Schönheit und Träger der Kraft dar.

Schutzherren Spartas waren die Dioskuren (d. h. Söhne des Zeus), Kastor und Polydeikes. Sie repräsentierten die Tugenden der Spartiaten, Kastor als Rossezähmer und Polydeikes als Kämpfer.

Die Heroen waren bekannte oder unbekannte Tote, die einst der Gemeinschaft gedient hatten und für sie ihr Leben gelassen haben. Im Gegensatz zu anderen Verstorbenen entwickelte sich ein Kult um den Heros, der sich durch seine Langlebigkeit unterschied. Der bekannteste Heros Spartas war Lykurg (auch Lykurgos), ein sagenhafter spartanischer Gesetzgeber und angebliche Schöpfer der spartanischen Ordnung. Das Königspaar Menelaos und Helena wurden nicht nur als Heroen verehrt, sondern erreichten sogar den Götterstatus, wie durch das Heiligtum Menelaion belegt wird. Archäologisch nachgewiesen wurde es um 700 v. Chr. für Menelaos, Helena und die Dioskuren eingerichtet.

Feste, Rituale, Opfer

Die wichtigsten spartanischen Feste waren mit Artemis Orthia und Apollon verbunden. Zu Ehren der Artemis wurden zahlreiche Feste und Rituale durchgeführt. Weil sie mit der Jugenderziehung in Verbindung gebracht wurde, führten die Spartiaten jährlich einen Wettbewerb durch, bei dem die Knaben Käse stehlen mussten. Ein weiteres berühmtes Ritual zu Ehren der Artemis, das in ihrem Tempel stattfand, war die Knabengeißelung. Die drei wichtigsten Feste Spartas zu Ehren des Apollon waren die Hyakinthien, die Gymnopaidien und die Karneen.

Die Bedeutung der Religion in Sparta lässt sich durch zahlreiche Opfer an die Götter nachvollziehen. Vor dem Kriegszug opferte der König dem Zeus. Wenn diese Opfer günstig ausfielen, marschierte das Heer mit dem Altarfeuer bis an die Landesgrenze. Dort opferte der König erneut dem Zeus und Athena. Erst wenn das Opfer positiv ausfiel, überschritt das Heer die Grenze. Das Altarfeuer sowie die Opfertiere wurden mitgenommen und die Opfer setzten sich während des Feldzuges fort wie durch Herodots Schilderung der Schlacht von Plataiai belegt wird. Den Überlieferungen nach wurden solche Grenzopfer fast nur bei den Spartiaten durchgeführt, was bedeutet, dass die Religion mit der Politik eng verbunden war. Der Ausgang der Opfer, d. h. die Antwort der Götter wurde ernst genommen.

In Sparta gab es verschiedene Kulte: Zeuskulte, Apollonkulte, Helenakult. Über den Helenakult gibt es mehrere Überlieferungen von Herodot und Pausanias. Helena, die Frau von König Menelaos, wurde in Sparta in einem Baum verehrt. Nach dem Tod des Königs wurde Helena aus Sparta vertrieben und fand Zuflucht bei der Königin von Rhodos. Der König von Rhodos war im Trojanischen Krieg gefallen und Helena wurde von der Königin als die Ursache des Krieges beschuldigt. Helena wurde von den Dienerinnen der Königin umgebracht und auf einem Baum aufgehängt. Der Dichter Theokritos komponierte ein Lied für einen Chor von zwölf spartanischen Mädchen, in dem die Mädchen Blumen an einen Baum mit der Inschrift „Ich bin Helena heilig“ hängen.

Quellenlage

Überlieferungen über spartanische Religion kommen aus verschiedenen schriftlichen Quellen und Inschriften. Durch die Ausgrabungen in Lakonien und in Sparta selbst konnten einige Heiligtümer archäologisch nachgewiesen werden: das Heiligtum des Menelaos in Therapne, das Heiligtum des Apollon Hyakinthos in Amyklai, das Heiligtum der Demeter Eleusinion südwestlich von Sparta, das Heiligtum des Zeus Messapeus bei Sellasia, das Heiligtum der Artemis Issoria, der Tempel der Artemis Orthia, das Heiligtum der Athena Poliachos, der Tempel des Achilles nördlich der Akropolis Spartas. Die einzelnen Aussagen über die Götter und Heroen sind in den Aufzeichnungen des Reiseschriftstellers Pausanias überliefert, der im 2. Jahrhundert n. Chr. Lakonien bereiste und die Tempel beschrieb.

Die spartanischen Feste

Hyakinthia

Die Hyakinthien wurden alljährlich Ende Mai/Anfang Juni durchgeführt. Das Hyakinthiafest hatte seinen Namen zu Ehren des schönen Knaben Hyakinthos erhalten, welcher von Apollon geliebt und unglücklich durch einen Diskus getötet wurde. Das Fest wurde in Amyklai, wenige Kilometer südlich von Sparta abgehalten, wo sich das Grab des Hyakinthos sowie eine etwa 13 m hohe Statue Apollons befanden.

Das Fest, das von den Spartiaten zu Ehren des Apollon gefeiert wurde, bestand aus zwei Phasen. Die erste Phase war geprägt von Klageriten, Verboten und Verzicht, diese Phase versinnbildlichte den Tod und die Trauer als überwältigende menschliche Gefühle. Man könnte diese erste Phase als „Fest der Toten“ bezeichnen. Die zweite Phase wurde von freudigen Ereignissen beherrscht, Gesang und Tanz, festliche Prozessionen etc. Diese Phase war dem Leben und der Freude gewidmet. Diese Phase könnte man auch „Fest der Lebenden“ nennen.

Gymnopaidia

Das Gymnopaidiafest war „das Fest der nackten Knaben“. Das Fest dauerte mindestens drei Tage und wurde Ende Juli eines jeden Jahres auf der Agora in Sparta abgehalten. Die Leitung des Festes lag wahrscheinlich in der Hand der Ephoren. Die gesamte männliche Bevölkerung nahm an diesem Fest teil. Auf dem Gymnopaidiafest wurden Chorwettbewerbe von drei Altersgruppen der Männer (Knaben, Jugend, ältere Männer) ausgetragen. Diese Chorwettbewerbe waren äußerst strapaziös, da sie im heißesten Monat des Jahres in der heißesten Gegend Griechenlands stattfanden und teilweise von scheinbar unendlicher Länge waren. Platon führte die Anstrengung bei diesem Fest mit als Grund für die Ausdauer der Spartiaten bei Kriegszügen an. Das Gymnopaidiafest lässt sich als eine Art Initiationsfest der jungen Männer verstehen.

Karneia

Die Karneen wurden zu Ehren des Apollon Karneios (Widder-Apollon) im Monat Karneios (August) eines jeden Jahres durchgeführt. Das neuntägige Karneiafest war eine Nachahmung des soldatischen Lebens, da die Zeit kurz vor der Ernte gleichzeitig die Zeit der Kriegszüge war. Es herrschte ein militärischer Ton und die Speisung erfolgte in neun zeltartigen Hütten, welche jeweils neun Mann fassten. Die Spartiaten baten Apollon, der Polis eine gute Ernte zu bringen. Auch gedachten sie der Stadtgründung durch die Dorer, indem sie Nachbildungen der Flöße umhertrugen, auf denen die Herakliden einst die Meerenge des korinthischen Golfes zwischen Antirhion und Rhion überschritten haben sollen. Sie dankten Apollon Karneios als dem Gott, unter dessen Führung dieses Wagnis gelungen war. Ein anderer wichtiger Ritus dieses Festes war ein Verfolgungsrennen. Ein junger Mann, der im Vorfeld zu den Stadtgöttern gebetet hatte, rannte los und wurde von unverheirateten Männern, den so genannten „Staphylodromoi“ (Weinrebenläufer) gejagt. Wenn der Gejagte gefangen wurde, war dies ein gutes Omen für die Polis, wurde er nicht gefangen ein schlechtes Zeichen für die Zukunft. Weiterhin wurden dabei auch musische sowie sportliche Wettkämpfe ausgetragen. Der erste erwähnte Sieger eines solchen Musikwettbewerbes ist Terpander (676 v. Chr.). Die Karneia endeten mit dem Vollmond.

Die Bedeutung der Kulte für Sparta

Die kultischen Feste spiegelten die spartanische Gesellschaftsordnung wider. Bei den Gymnopaidia etwa wurde älteren Männern, die das 30. Lebensjahre erreicht hatten, unverheiratet oder ohne Kinder waren, die Teilnahme verweigert. Den jungen Männern wurde somit vor Augen geführt, was sie zu erreichen hatten, um als vollwertiger Bürger Spartas am öffentlichen Leben partizipieren zu können. Auch zeigt sich der Einfluss der Religion auf die Politik der Spartiaten. Die religiösen Feste waren die Angelegenheit der gesamten Stadt, sie erhielten ungeteilte Aufmerksamkeit der Einwohner Spartas. Alle öffentlichen Geschäfte wurden geschlossen, Gerichtssitzungen etc. fielen aus, da alle Einwohner an den Festen teilnehmen mussten. Kriegerische Handlungen wurden eingestellt und dringende Entscheidungen aufgeschoben, so z. B. bei der Schlacht bei Marathon, zu der die Spartiaten aufgrund der Karneia verspätet erschienen.

„Die Pflichten gegen die Götter hielten sie höher als die gegen die Sterblichen.“

Herodot 5,63

Apollon-Kulte in Sparta

In Sparta war der Apollon-Kult integraler Bestandteil der Gesellschaft. Die Verfassung (Große Rhetra) Spartas wurde nach dem Mythos vom delphischen Apollon persönlich abgesegnet, welcher Lykurg zusicherte, dass Sparta der ruhmvollste Staat sein werde, solange er die von Lykurg eingeführte Verfassung beibehalte. Auch wurden die längsten und wichtigsten spartanischen Feste, Karneia, Gymnopaidia und Hyakinthia, zu Ehren des Gottes Apollon gefeiert.

Apollon-Kulte in römischer Zeit

In der Kaiserzeit behielt Sparta einen Teil der früheren Einrichtungen in modifizierter Form bei. Die drei wichtigsten städtischen Feste blieben jedoch die Apollon geweihten Initiationsfeiern Hyakinthia, Gymnopaidia und die Karneia.

Quellenlage

Die Quellen, die von den religiösen Kulten in Sparta berichten, sind größtenteils von antiken Autoren verfasst, deren Werke oft nur noch fragmentarisch erhalten sind. Allgemein über die Feste Spartas berichten Pausanias in seinen Reisen in Griechenland und Plutarch. Erwähnung finden die Gymnopaidia in der Hellenica Xenophons. Die Hauptquelle für die Karneia liefert Athenaios. Auf die Hyakinthia gehen vor allem Polykrates, Pausanias, Herodot in den Historien und Athenaios ein. Weiterhin sind, gerade seit römischer Zeit, Inschriften bekannt, wie z. B. die Inschrift des Damonon, in der auf die Wettkämpfe hingewiesen wird. Wichtig für das Kultverständnis sind auch archäologische Funde, welche an den Kultstätten (z. B. Amyklai) gemacht wurden.

Heiligtum und Kult der Artemis Orthia

Die Ursprünge des Heiligtums

Die Identifizierung der Kultstätte ist nicht nur durch die Beschreibung des Pausanias möglich, sondern auch durch Inschriften, die Artemis Orthia erwähnten. Die früheste stammte aus dem 6. Jahrhundert v. Chr., befand sich auf dem Kalksteinrelief eines Pferdes und berichtete, dass ein Panidas oder Epanidas das Pferd der jungfräulichen Orthia weihte. Die British School of Athens ermittelte bei ihren Ausgrabungen (1906–1910) insgesamt drei Bauphasen des Heiligtums, von denen die früheste in das ausgehende 9. Jahrhundert v. Chr. und die letzte in die erste Hälfte des 6. Jahrhunderts datiert werden kann. Der Ausbau der Anlage, die sich zwischen Limnai und dem niedrigen Gelände des Flusses Eurotas befand, wurde vor allem durch die spartanischen Kriege finanziert. Am Anfang bestand das Heiligtum nur aus einer kleinen natürlichen Geländemulde (30 m²), die als Erdaltar eingesetzt wurde. Im Laufe der Jahrhunderte versuchte man mehrmals, einen standfesten Tempel zu errichten, was aber auf Grund der ungesicherten Lage des Heiligtums ein schwieriges Unterfangen war. Überschwemmungen zerstörten die Tempelanlage mehrmals und konnten nur durch massive Sandaufschüttungen (600 v. Chr.) abgewehrt werden, die das Gelände erhöhten. Das ungefähre Aussehen des zuletzt erbauten Tempels veranschaulichte der Xenokles-Maler auf einem Relief aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. Die Überreste dieser letzten Tempelanlage sind noch bis heute erhalten geblieben. Etwa 250 n. Chr. bauten die Römer dem Artemis-Tempel gegenüber ein Theater. Dort wurden rituelle Kulthandlungen wie die Geißelung der Epheben (oft bis zum tödlichen Ernst) nachgeahmt und lockten zahlreiche Touristen nach Sparta. Archäologen der School of Athens machten zahlreiche Votivfunde wie Eisenspieße und vor allem die für breite Schichten erschwinglichen Leder- und Bleifiguren (ca. 100.000 Stück). Diese Funde zeigen die Beliebtheit des Kultes bei der Bevölkerung von Sparta.

Der Kult und seine Rituale

Kultlegende: Orestes und Iphigenie raubten das Xoanon (Schnitzbild) der Orthia aus dem Land der Taurer und brachten es anschließend nach Sparta. Alopekos und Astrabakos, die Söhne des Irbos, fanden das Xoanon in einem Keuschlammstrauch und wurden beide sofort wahnsinnig. Andere Spartiaten wollten dem Xoanon der Orthia ein Opfer darbringen, zerstritten sich aber während des Rituals und fingen an, sich gegenseitig umzubringen. Die Überlebenden wurden von einer seltsamen Krankheit befallen und starben ebenfalls kurze Zeit danach. Die verängstigten Spartiaten befragten ein Orakel, welches ihnen riet, der Orthia Menschenopfer darzubringen. Man benutzte ein einfaches Losverfahren, um denjenigen oder diejenige für das Opfer auszuwählen. Dieses blutrünstige Ritual blieb bestehen, bis es von Lykurg durch die Geißelung der Epheben ersetzt wurde. Bei dieser Zeremonie stand eine Priesterin neben dem Altar und hielt das Xoanon der Orthia fest, um das spritzende Blut der Knaben aufzufangen. Sie passte streng auf, dass keiner der Knaben von den Peitschenschlägen verschont wurde, um die Blutgier der Orthia zu befriedigen.

Geißelung der Epheben: Weitere Details zu dieser Zeremonie, die eine zentrale Rolle bei der Initiation und der Erziehung (agoge) spielte, findet man in mehreren antiken Quellen überliefert. Xenophon und Platon berichteten von einem Streit, bei dem es um einen auf dem Altar liegenden Käse ging, den eine Gruppe wegzunehmen und eine andere zu schützen hatte. Spätere Texte beschrieben das Ritual nur noch als Geißelung (diamastígosis). Bei dieser wurden Knaben alljährlich im Beisein ihrer Eltern und Erzieher am Altar der Artemis Orthia ausgepeitscht. Beide Schilderungen des Rituals heben die Ehre hervor, die meisten Schläge zu bekommen und sie mit größter Standhaftigkeit zu ertragen. Die enge Verbindung mit dem Artemis-Orthia-Kult verlangt die Geißelung noch in anderem Kontext zu betrachten: Das Ritual diente nicht nur zur Abhärtung der werdenden Männer, sondern sollte auch eine Stärkung ihrer Zeugungskraft bewirken. Die Zeremonie war ein Kraft- und Fruchtbarkeitszauber zugleich und unterstrich die Rolle der Artemis Orthia als Göttin der Fruchtbarkeit und des Wachstums.

Agone: Zahlreiche Inschriften aus der hellenischen und römischen Zeit beschreiben umfangreiche Rituale (z. B. Tierkämpfe) zu Ehren der Göttin, die aus musischen und athletischen Agonen bestanden. Die Preise waren allesamt geweiht und hatten nur wenig mit dem eigentlichen Wettbewerb zu tun. Archäologen bestätigen mehrere Funde von sichelförmigen Messern (wahrscheinlich Winzermesser) und gehen davon aus, dass sie in Bezug auf den Charakter der Artemis Orthia als Göttin der Fruchtbarkeit und Vegetation standen

Reigentänze: Theseus und Peirithoos kamen beide nach Sparta, sahen das Mädchen (Helena, Tochter des Zeus) im Heiligtum der Artemis Orthia tanzen, raubten sie und entflohen. Dieser Schilderung kann man entnehmen, dass im Kult offenbar Reigentänze stattfanden. Die Teilnehmer bildeten Gruppen, die als Kuhherden bezeichnet wurden, und trugen Schilfkronen und Terrakottamasken. Die Tänze verbanden Gott und Mensch auf einer transzendentalen Ebene miteinander und waren für Mythen, Glaube und Sitte der Spartiaten repräsentativ.

Rezeption in Sprache und Literatur

Zahlreiche Mythen und Legenden haben sich über Sparta gebildet. Auch in der deutschen Sprache hat Sparta Spuren hinterlassen. Es haben sich zwei Adjektive mit seinem Namen gebildet:

  1. spartanisch, das für „streng, hart, anspruchslos, genügsam, einfach“ steht, also Eigenschaften, die sich auf den Charakter und die Lebensweise der Spartiaten beziehen;
  1. lakonisch, das als rhetorische Figur gelten kann und ungefähr „wortkarg“ bedeutet und auf die Neigung der Spartaner zu knappen, trockenen, aber treffenden Formulierungen abzielt. Einen Klassiker bildet die Antwort des spartanischen Königs Agis III. auf eine Drohung eines makedonischen Gesandten, der ihm entgegenschleuderte, sein König werde die ganze Stadt dem Erdboden gleichmachen, wenn er sie erobert habe. Die Antwort lautete: „Wenn.“ Es kam schließlich auch nicht dazu.

Die Kurzgeschichte Wanderer, kommst du nach Spa… (1950) von Heinrich Böll bezieht sich auf das Thermopylen-Epigramm in der Übersetzung Friedrich Schillers: „Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest / Uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl.“

Forschungsgeschichte

Die wissenschaftliche Beschäftigung mit Sparta setzte in der Renaissance mit der Wiederentdeckung antiker Autoren ein, wurde später teils zum Gegenstand der Idealisierung und zum Mittel der Propaganda und wendet sich heutzutage mit neuen Fragestellungen und verfeinerten Methoden vor allem der Sozialgeschichte zu. Einen ausführlichen Überblick über die Forschungsgeschichte wurde von dem Marburger Professor Karl Christ in der Einleitung zu dem von ihm herausgegebenen Sammelband (Sparta, 1986) vorgelegt. Im Folgenden sollen nur die wichtigsten Entwicklungen und ihre Hauptvertreter genannt werden.

Von den frühen Autoren, die sich zur Verfassung Spartas äußerten, sind Montesquieu und Rousseau zu nennen, die jedoch noch keine zusammenhängenden Werke zu Sparta veröffentlichten, sondern im Rahmen ihrer staatstheoretischen Abhandlungen Lykurg als einen der größten und bewunderungswürdigsten Gesetzgeber des Altertums beurteilten. Dagegen sah Schiller die Verfassung des Lykurg weit kritischer, wie auch Herder später in seinen Vorlesungen über die Philosophie den spartanischen Staat ablehnte. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts begann man Monographien zur Geschichte Spartas und zu den Dorern zu schreiben, unter denen die Werke von Johann Kaspar Friedrich Manso (1800–1805) und Karl Otfried Müller (1824) als erste zu nennen sind. Sparta wurde seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zunehmend in allgemeinen Werken zur Geschichte und zum Staatsrecht Griechenlands behandelt.

1925 veröffentlichte Viktor Ehrenberg die Monographie Neugründer des Staates, deren Aussagen heute nur noch teilweise haltbar ist. Helmut Berve (1937) entwickelte ein Sparta-Bild, das der Propaganda des Nationalsozialismus diente, indem die Dorer als nordische Rasse und als Abkömmlinge des nordischen Herrenvolkes instrumentalisiert wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg häufen sich erst ab den 1980er Jahren wieder umfassende Studien zu Sparta, wie die von Manfred Clauss (1983), der von Karl Christ herausgegebene Sammelband (1986) sowie die Monographien von Stefan Link (1994), Lukas Thommen (1996 und 2003), Mischa Meier (1998) und Karl-Wilhelm Welwei (2004). Gleichzeitig gewann die angelsächsische Forschung an Bedeutung, aus der Douglas M. MacDowell (Spartan Law, 1986) und vor allem Paul Cartledge, Stephen Hodkinson und Anton Powell hervorzuheben sind.

Die Forschungsgeschichte Spartas ist insgesamt von der Spannung zwischen entschiedener Ablehnung und begeisterter Bewunderung geprägt. Mit der bereits in der Antike einsetzenden Idealisierung Spartas beschäftigten sich vor allem François Ollier (Le mirage spartiate, 1933), Eugène Napoleon Tigerstedt (The Legend of Sparta in Classical Antiquity, drei Bände, 1965–1978) und schließlich Elizabeth Rawson (The Spartan Tradition in European Thought, 1969).

Siehe auch

Antike Quellen

Literatur

  • Ernst Baltrusch: Sparta. Geschichte, Gesellschaft, Kultur. 2. Auflage. Beck, München 2003, ISBN 3-406-41883-X.
  • Paul Cartledge: Sparta and Lakonia. A Regional History 1300 to 362 BC. 2. Auflage. Routledge, London/New York 2002, ISBN 0-415-26276-3.
  • Paul Cartledge: The Spartans. The World of the Warrior-Heroes of Ancient Greece. Woodstock 2003.
  • Paul Cartledge: The Spartans. An Epic History. Pan, London 2013.
  • Paul Cartledge, Antony Spawforth: Hellenistic and Roman Sparta. A Tale of Two Cities. 2. Auflage. London/New York 2002.
  • Karl Christ (Hrsg.): Sparta (= Wege der Forschung. Bd. 622). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1986, ISBN 3-534-08809-3.
  • Stephen Hodkinson, Anton Powell (Hrsg.): Sparta. New Perspectives. London 1999.
  • Stefan Link: Das frühe Sparta (= Pharos. Band 13). St. Katharinen 2000, ISBN 3-89590-096-6.
  • Nino Luraghi: The Ancient Messenians. Cambridge University Press, Cambridge 2008, ISBN 978-0-521-85587-7.
  • Andreas Luther: Könige und Ephoren. Untersuchungen zur spartanischen Verfassungsgeschichte. Frankfurt am Main 2004.
  • Andreas Luther, Mischa Meier, Lukas Thommen (Hrsg.): Das frühe Sparta. Stuttgart 2006.
  • Douglas M. MacDowell: Spartan Law. Edinburgh 1986. ISBN 0-7073-0470-9.
  • Robert Paeker: Spartan Religion. In: Anton Powell (Hrsg.): Classical Sparta. Techniques behind her success. Oklahoma 1989, S. 142–172.
  • Paul Anthony Rahe: The Grand Strategy of Classical Sparta: The Persian Challenge. Yale University Press, New Haven 2016, ISBN 978-0-300-11642-7.
  • Charlotte Schubert: Athen und Sparta in klassischer Zeit. Ein Studienbuch. Metzler, Stuttgart/Weimar 2003.
  • Raimund Schulz: Athen und Sparta. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-15493-2.
  • Conrad M. Stibbe: Das andere Sparta. Mainz am Rhein 1996.
  • Lukas Thommen: Sparta. Verfassungs- und Sozialgeschichte einer griechischen Polis. Metzler, Stuttgart 2003, ISBN 3-476-01964-0.
  • Elisabeth Charlotte Welskopf (Hrsg.): Hellenische Poleis. Krise – Wandlung – Wirkung. 4 Bde., Akademie Verlag, Berlin 1974.
  • Karl-Wilhelm Welwei: Sparta. Aufstieg und Niedergang einer antiken Großmacht. Klett-Cotta, Stuttgart 2004, ISBN 3-608-94016-2
  • Michael Whitby (Hrsg.): Sparta. Routledge, New York 2002.

Weblinks

Commons: Sparta – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Klaus Bringmann: Die soziale und politische Verfassung Spartas – Ein Sonderfall der griechischen Verfassungsgeschichte? In: Karl Christ (Hrsg.): Sparta (= Wege der Forschung. Band 622). Darmstadt 1986, S. 448–469, hier S. 448; Ernst Baltrusch: Sparta: Geschichte, Gesellschaft, Kultur, München 2010, S. 27–35.
  2. a b Spartas Militärmacht war zeitweise jeder anderen in Griechenland überlegen, sodass Sparta, zumal in der Auseinandersetzung mit den Persern, auch in dem Ruf stand, Beschützer und Anwalt Griechenlands (προστάτης τὴς Ἑλλάδος) zu sein. (Christian Meier: Kultur, um der Freiheit willen: Griechische Anfänge – Anfang Europas? München 2009, S. 177)
  3. Cartledge 2001, S. 26; Lukas Thommen: Der spartanische Kosmos und sein "Feldlager" der homoioi. Begriffs- und Forschungsgeschichtliche Überlegungen zum Sparta-Mythos. In: Robert Rollinger (Hrsg.): Griechische Archaik: interne Entwicklungen – externe Impulse. Berlin 2003, S. 127–143, hier S. 127; Nino Luraghi: The Helots: Comparative Approaches, Ancient and Modern. In: Stephen Hodkinson (Hrsg.): Sparta. Comparative Approaches. Swansea 2009, S. 261–304, hier S. 262; Lukas Thommen: Spartas Umgang mit der Vergangenheit. In: Historia. Band 49, 2000, S. 40–53, hier S. 40.
  4. Arnulf Zitelmann: Die Welt der Griechen. Campus Verlag, Frankfurt am Main 2008, S. 57 f.
  5. Arnulf Zitelmann: Die Welt der Griechen. Campus Verlag, Frankfurt am Main 2008, S. 58.
  6. Lukas Thommen: Sparta. Verfassungs- und Sozialgeschichte einer griechischen Polis. Metzler, Stuttgart u. a. 2003, ISBN 3-476-01964-0.
  7. Karen Piepenbrink: Lykurg. In: Peter von Möllendorff, Annette Simonis, Linda Simonis (Hrsg.): Historische Gestalten der Antike. Rezeption in Literatur, Kunst und Musik (= Der Neue Pauly. Supplemente. Band 8). Metzler, Stuttgart/Weimar 2013, ISBN 978-3-476-02468-8, Sp. 635–644.
  8. Vgl. etwa Martin Dreher: Athen und Sparta. München 2001, S. 44.
  9. Plutarch, Lykurgos 6.
  10. wohl einmal im Monat, vgl. Scholien zu Thukydides 1, 67: bei Vollmond.
  11. vgl. z. B. Xenophon, Hellenika 3, 3, 4.
  12. Strabon 8, 5, 5; Aristoteles, Politik 1301b.
  13. Plutarch, Kleomenes 10.
  14. Platon, Gesetze 692a; Aristoteles, Politik 1313a 27–29
  15. Xenophon, Verfassung der Spartaner 15, 6 f.
  16. Plutarch, Lykurgos 25.
  17. Aristoteles, Politik 1265 39 f.; 1270b 9 f.
  18. (nur einmal im Fall des Leonidas 242 belegt, Plutarch, Agis 11).
  19. Plutarch, Lykurgos 28.
  20. nicht sicher
  21. Ephoren stünden Königen unmittelbar nach, seien deren Konkurrenten und die mächtigste Institution in klassischer Zeit gewesen.
  22. Thukydides 5, 19, 25; 8, 58; SEG XIV 330.
  23. Xenophon, Hellenika 3, 3, 8.
  24. Maria Dettenhofer: Die Frauen Spartas. In: Maria Dettenhofer (Hrsg.): Reine Männersache? Frauen in Männerdomänen der antiken Welt. München 1994, S. 21–22; vgl. Paul Cartredge: Spartan Reflections, London 2001, S. 123.
  25. So ist bei Plutarch von der „λεγόμενη ἀγωγή ἐν Λακεδαιμόνι“ die Rede.
  26. Carola Reinsberg: Ehe, Hetärentum und Knabenliebe im antiken Griechenland. Zweite Auflage. München 1989, ISBN 3-406-33911-5, S. 163.
  27. Wolfgang Schuller: Griechische Geschichte. 5. Auflage. München 2002, S. 80.
  28. Erich Bethe: Die dorische Knabenliebe, ihre Ethik und ihre Idee. In: Andreas Karsten Siems (Hrsg.): Sexualität und Erotik in der Antike (= Wege der Forschung, 605). Zweite Auflage. Darmstadt 1994, S. 17–57.
  29. Kenneth Dover: Homosexualität in der griechischen Antike. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-07374-3.
  30. Peter Connolly: Greece and Rome at War, S. 41.
  31. Peter Connolly: Greece and Rome at War. S. 37
  32. Herodot 9, 36.
  33. Theokritos 18, 48.
  34. Paul Stengel: Ὑακίνθια. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band IX,1, Stuttgart 1914, Sp. 1 f.
  35. Manfred Clauss: Sparta. Eine Einführung in seine Geschichte und Zivilisation. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09476-7.
  36. Pausanias 3,16.
  37. Xenophon, Staatsverfassung der Lakedaimonier 9; Platon, nomoi 1 p. 633 B.
  38. Plutarch, moralia 239d.; Philostratos, Vita Apollonii 6, 20.
  39. Plutarch, Theseus 21.

Koordinaten: 37° 4′ N, 22° 26′ O