In der heutigen Welt hat Überraschung (Militär) in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft zunehmend an Bedeutung gewonnen. Von seinen Auswirkungen auf die Wirtschaft bis hin zu seinem Einfluss auf das Alltagsleben ist Überraschung (Militär) zu einem Thema ständigen Interesses und Debatten geworden. Seine Bedeutung liegt in seiner Fähigkeit, die Art und Weise zu beeinflussen, wie Menschen, Unternehmen und Institutionen unterschiedliche Herausforderungen und Chancen angehen. In diesem Artikel werden wir die verschiedenen Aspekte im Zusammenhang mit Überraschung (Militär) untersuchen, von seinem Ursprung und seiner Entwicklung bis hin zu seinen möglichen Konsequenzen und Vorteilen. Durch detaillierte Analysen werden wir versuchen zu verstehen, wie Überraschung (Militär) die Welt heute prägt und wie sie die Zukunft beeinflussen kann.
Überraschung oder auch das Überraschungsmoment, gilt in der Kriegführung als eine wichtige Bedingung für Erfolg oder Misserfolg. Klassische Schriftsteller der Strategie wie Sunzi und Liddell Hart stützen sich in ihren Betrachtungen fast vollständig auf die Überraschung des Gegners, als Möglichkeit entscheidende Siege zu erringen. Schlachten und Feldzüge, bei denen es einer Partei gelang, ihren Gegner zu überraschen, finden sich in Listen großer Schlachten und Siege besonders häufig.
Die Vorbereitung einer Truppe auf den Kampf, die sich nicht nur mental auswirkt, sondern auch in der Aufstellung zeigt, ist in den meisten Fällen auf bestimmte Erwartungen gestützt. Ein Ansatz der Kräfte, der keine Erwartung des Gegners erfüllt, wirkt überraschend. Über die geringe Bereitschaft (Vorbereitung auf diesen Kampf), die Folge einer Überraschung ist, werden die Kampfkraft und der Gefechtswert des Gegners gemindert.
Da nur das Unerwartete überrascht, müssen zum Erreichen der Überraschung Erwartungen des Gegners hinsichtlich
enttäuscht werden. Gelingt dies, ist seine Bereitschaft für diesen Kampf zunächst gering und er tritt mit verminderter Kampfkraft in das Gefecht.
Erwartungen stützen sich immer auf Informationen. Dazu gehören neben den Nachrichten über Ort, Art, Stärke und Absicht eines Gegners auch das, was in der Ausbildung vermittelt wurde und was an Erfahrungen gesammelt wurde. Wichtige Voraussetzung von Überraschung ist daher, dem Gegner zutreffende Informationen vorzuenthalten (z. B. durch Geheimhaltung). Informationen können vorenthalten werden, indem die eigenen Kräfte der gegnerischen Aufklärung entzogen werden (japanischer Flugzeugträgerverband beim Anmarsch auf Pearl Harbor). Es können gezielt falsche Informationen gegeben werden (Rommel ließ auf seinem rechten Flügel LKW herumfahren, um beim Gegner durch die Motorengeräusche den Eindruck zu erwecken, er ziehe dort Kräfte für den Angriff zusammen, der aber auf dem linken Flügel geplant war). In der heutigen Zeit besteht auch die Möglichkeit, den Gegner mit Informationen zu überfluten, so dass er nicht mehr in der Lage ist, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden, und die Informationen nicht rechtzeitig bearbeiten und auswerten kann. Eine der wirksamsten Methoden, dem Gegner ein unzutreffendes Lagebild zu geben, stützt sich auf die Vorurteile des Gegners (Beispiel: Die Ardennen sind für Panzerdivisionen ungeeignet (was im Westfeldzug 1940 widerlegt wurde)).
Voraussetzung für den Erfolg einer Überraschung ist die nachhaltige Wirksamkeit. Erholt sich der Gegner zu schnell von der Überraschung, oder kann er durch neue Anordnungen den durchschlagenden Erfolg der Überraschung verhindern, kann sie ihre Wirkung nicht entfalten.
Überraschung ist auf allen Führungsebenen wirksam. Je höher die Führungsebene ist, auf der Überraschung wirkt, desto größer ist die zu erwartende Wirkung. Während taktische Überraschungen örtlich und zeitlich nur begrenzt wirken und rasch eingedämmt werden können, wirken Überraschungen auf der operativen und strategischen Ebene gewöhnlich wesentlich nachhaltiger. Überraschungen auf einer der Ebenen sind nicht zwingend von Überraschung auf den anderen Ebenen begleitet.
Die Verhinderung eines Weltkrieges in der Zeit des Kalten Krieges basierte stark auf der Berechenbarkeit der potenziellen Gegner NATO und Warschauer Pakt. Einerseits musste jedes der beiden Bündnisse mit der Bereitschaft der anderen Seite rechnen auch Nuklearwaffen um den Preis der eigenen Vernichtung einzusetzen. Andererseits ermöglichte dieses Gleichgewicht des Schreckens und die Kalkulierbarkeit auch Abrüstungsverhandlungen wie START.