Die Welt ist voller Geheimnisse und Wunder, und 1524 ist ein perfektes Beispiel dafür. Seit jeher hat 1524 die Aufmerksamkeit und Vorstellungskraft der Menschheit erregt und Debatten, Theorien und endlose Forschung ausgelöst. In diesem Artikel werden wir die verschiedenen Aspekte von 1524 untersuchen, von seinen Auswirkungen auf die Gesellschaft bis zu seinen Auswirkungen auf die moderne Welt. Begleiten Sie uns auf dieser faszinierenden Reise, während wir die Geheimnisse und Kuriositäten rund um 1524 lüften und herausfinden, warum es nach wie vor ein Thema von universellem Interesse ist.
2. Oktober: Die Bauern im westlichen Hegau verbünden sich und ziehen in den Tagen darauf durchs Land. Verbreitete Unzufriedenheit auch in anderen Regionen führt zum Entstehen des Bauernkriegs, der in den nächsten Monaten weite Teile Süd- und Mitteldeutschlands erfasst.
Weitere Ereignisse im Reich
4. April: Der Bundstag beschließt die ersten, 18 Punkte umfassenden Ilanzer Artikel, die eine völlige Neuordnung des Landesrechts des Freistaats der Drei Bünde bedeuten und die Geschichte Graubündens maßgeblich prägen. Sie fordern eine Präsenz des Bischofs am Hof in Chur und der Ortsgeistlichen in ihren Pfarreien. Außerdem obliegt nun die Pfarrwahl den Gemeinden. Das Kirchenrecht wird aus allen weltlichen Belangen herausgenommen.
Ein Jahr nach der Absetzung Christians II. und der Wahl seines Onkels Friedrich I. zum König von Dänemark wird Friedrich auch König von Norwegen. Die Krönung erfolgt am 7. August in der Kathedrale von Kopenhagen. Damit ist die Personalunion Dänemark-Norwegen wiederhergestellt, die bis 1814 Bestand haben wird.
Nachdem er am 1. März in der Nähe von Cape Fear den nordamerikanischen Kontinent erreicht hat, wendet sich der in französischem Auftrag segelnde Italiener Giovanni da Verrazzano Richtung Norden und entdeckt als erster Europäer die heutige New York Bay, die Insel Manhattan und den Hudson River.
20. März: Hernán Cortés erlässt nach der Eroberung Mexikos als Generalkapitän die Ordenanzas de buen gobierno para los vecinos y moradores de la Nueva España („Verordnungen für gute Regierung für die Bewohner von Neuspanien“). Darin führt er die Encomienda für die indigene Bevölkerung ein: Sie wird den spanischen Siedlern zur Zwangsarbeit zugeteilt, die im Gegenzug beauftragt werden, sie zu beschützen und zu christianisieren. Auf den Antillen hat das System verheerende Auswirkungen gezeitigt, da es die indigene Bevölkerung ungeschützt der Ausbeutung durch die Spanier auslieferte und durch den damit einhergehenden engeren Kontakt auch die Verbreitung von Infektionskrankheiten beförderte. Cortés hat sich daher in einem Brief an König Karl I. gegen die Ausweitung des Encomienda-Systems auch auf das amerikanische Festland ausgesprochen. Unter dem Druck der Teilnehmer seines Feldzugs, die die Früchte ihrer Mühen ernten wollen, und aus Sorge, dass sie andernfalls das Land verlassen würden, gibt er aber nach. Allerdings dürfen die Indigenen gemäß seinen Anordnungen nur in der Landwirtschaft beschäftigt werden, also keineswegs im Bergbau, und er legt Arbeitszeiten und Entlohnungen fest. Zudem bestimmt er, dass jeder Encomendero sich entsprechend der Zahl der Indigenen, die ihm zugeteilt worden sind, zu bewaffnen und drei Mal im Jahr zum Appell beim zuständigen Alcalde einzufinden habe. Verstöße werden mit Geldstrafen oder dem Entzug der Zwangsarbeiter geahndet. Auch müssen die Encomenderos mindestens acht Jahre an ihrem Wohnort bleiben und dürfen nicht zur Eroberung neuer, vielleicht noch profitabler Territorien aufbrechen. Auf diese Weise schafft Cortés eine Miliz, die gelegentliche indigene Aufstände niederschlägt und die spanische Macht in Zentralamerika auch ohne ein reguläres stehendes Heer sichert. Am spanischen Hof steht man diesem Vorgehen skeptisch gegenüber. Unter dem Eindruck der Kampagne des Dominikanermönchs Bartolomé de Las Casas verbietet Karl I. Cortés weitere Zuteilungen von Indigenen an spanische Siedler, was der Generalkapitän jedoch einfach ignoriert.
Vasco da Gama wird zum Vizekönig von Indien ernannt. Am 5. April verlässt er mit einer 17. Schiffe umfassenden Flotte in Begleitung seiner Söhne Estêvão und Paulo Lissabon. Er lässt seinen Vorgänger Duarte de Meneses wegen Käuflichkeit verhaften und nach Portugal zurückbringen. Nach seiner Ankunft beginnt da Gama eine Reihe von Maßnahmen zur Reorganisation der Zivilverwaltung und der Militärstruktur einzuleiten. So werden fast alle Befehlshaber der portugiesischen Befestigungen in Asien ausgetauscht und die regelmäßige Bezahlung der Soldaten durchgesetzt. Doch schon am Weihnachtsabend stirbt da Gama in Kochi an einer Infektion. Zu seinem Nachfolger wird Henrique de Menezes ernannt.
Abu l-Abbas Ahmad tritt die Nachfolge seines verstorbenen Vaters Abdallah Muhammad als Sultan der Wattasiden in Marokko an. Wie sein Vater ist er ein schwacher Herrscher unter dem wachsenden Einfluss der Portugiesen im Land. Allerdings kann unter der Regentschaft seines Onkels Bu Hassun der Aufstieg der Saadier in Südmarokko kurzfristig aufgehalten werden, obwohl diesen die Eroberung Marakeschs gelingt.
Wissenschaft und Technik
21. Dezember: Der Reformator Friedrich Myconius gründet die Lateinschule (das spätere Gymnasium Illustre und heutige Gymnasium Ernestinum) in Gotha, nachdem Martin Luther für eine allgemeine Schulpflicht für Kinder plädiert hat.
Kultur
Parmigianino malt im Alter von 21 Jahren das Selbstporträt im konvexen Spiegel als eines seiner ersten Werke. Das kreisförmige Gemälde ist in Öl auf gewölbtem Pappelholz gemalt. Parmigianino überreicht das Bild nach seiner Fertigstellung dem damaligen Papst Clemens VII. als Geschenk und verschafft sich dadurch Aufmerksamkeit, um weitere Arbeiten in dessen Dienst zu bekommen und sich somit in seiner Gunst zu wissen.
Ein Expeditionsgeschwader unter Lucas Vázquez de Ayllón segelt von Spanien kommend in die Gewässer vor Florida. Eine Karavelle geht dabei vor Kap St. Helen verloren. Alle Überlebenden werden von Ureinwohnern massakriert.
Die von Astrologen aufgrund einer seltenen Konstellation der Wandelgestirne für Anfang März prophezeite Sintflut verursachte zwar in weiten Teilen der Bevölkerung große Unruhe, fand aber nicht statt.
Geboren
Geburtsdatum gesichert
24. Januar: Johann Latomus, deutscher Kanoniker und Chronist († 1598)
10. Februar: Albrecht Giese, Danziger Ratsherr und Diplomat († 1580)
Commons: 1524 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
↑Markus Bautsch, Friedhelm Pedde: Vor 500 Jahren: Die Sintflut von 1524, die nicht stattfand. In: Wilhelm-Foerster-Sternwarte e. V. / Zeiss-Planetarium am Insulaner (Hrsg.): Dem Himmel nahe. Mitteilungen der Wilhelm-Foerster-Sternwarte e. V. Nr.19, Februar 2024, ISSN2940-9330, S.16–19.