Aporie

Bei dieser Gelegenheit betreten wir die aufregende Welt von Aporie. Dieses Thema hat im Laufe der Zeit die Aufmerksamkeit unzähliger Menschen gefesselt, seine Bedeutung und Relevanz sind unbestreitbar. Aporie ist ein Thema, das ein breites Spektrum an Aspekten abdeckt und aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden kann. In diesem Artikel werden wir die verschiedenen Aspekte von Aporie eingehend untersuchen, von seinen Ursprüngen bis zu seinen heutigen Auswirkungen. Wir sind sicher, dass diese ausführliche Analyse für unsere Leser auf großes Interesse stoßen wird, da es sich bei Aporie um ein Thema handelt, das seine Spuren in der Geschichte hinterlassen hat und auch heute noch auf reges Interesse stößt.

Aporie (altgriechisch ἡ ἀπορία he aporía, deutsch ‚die Ratlosigkeit‘, eigentlich ‚Ausweglosigkeit‘, ‚Weglosigkeit‘, von ὁ πόρος ho pόros, deutsch ‚der Weg‘ mit Alpha privativum: ἄπορος ὤν áporos on, deutsch ‚ohne Ausweg seiend‘, ‚ausweglos‘) ist ein in der Sache oder in den zu klärenden Begriffen liegendes Problem, das daraus resultiert, entsteht oder darin vorhanden ist, dass entgegengesetzte oder widersprüchliche Ergebnisse vorliegen. Unerfahrbarkeit, logische (Denk-)Schwierigkeit, rednerisches Mittel um Verlegenheit, Zweifel oder Einwand auszudrücken.

Eine aporetische Wechselbeziehung ist demnach ein Zustand mit zwei unvereinbar einander entgegengesetzten Komponenten, die trotzdem aufeinander bezogen sind und deren Wirkungen sich sinnvoll ergänzen. Während ein Antagonismus aus „Gegenspielern“ besteht, die gemeinsam (meist abwechselnd) wirken, ist die Aporie eher ein ständiges „Ringen“ zweier „Gegner“.

Begriffsgeschichte

Bei Sokrates ist die Aporie eine unauflösbare theoretische Problemstellung, die die paradoxe Erkenntnis des eigenen Nichtwissens ermöglicht: Sokrates führt seine Gesprächspartner dabei mit Hilfe der Mäeutik in die Aporie, um sie so auf die Suche nach Wahrheit (griechisch ἀλήθεια alétheia) zu leiten. Insbesondere die frühen platonischen Dialoge als Zeugnisse dieser philosophischen Strategie enden sämtlich aporetisch.

Bei Aristoteles ist eine Aporie eine anzugehende Aufgabe, die am Anfang einer Untersuchung steht und das Ergebnis von in gleicher Weise überzeugenden Argumenten mit sich widersprechenden Schlussfolgerungen ist. Für Aristoteles ist Aporetik als die Kunst, unlösbare oder schwer zu lösende Probleme zu durchdenken und zu erörtern, eine eigene Forschungsmethode.

In der Scholastik fand die aporetische Methode als Quaestio-Methode Eingang in die scholastische Philosophie des Mittelalters.

Aporie wird in der Minnelyrik auch als Unvereinbarkeit gesehen, z. B. die Unvereinbarkeit zwischen minne und êre, wie sie Reinmar in seinen Liedern postuliert.

In der Rhetorik ist die aporia eine Redefigur, die die Zweifelhaftigkeit einer Aussage durch den Sprecher verdeutlicht.

Aporetische Struktur und Funktion hat im weiteren Sinn auch das Koan in der zenbuddhistischen Meditation.

Beispiel

Aus Sicht des Philosophen Jacques Derrida stellt Gerechtigkeit eine Aporie dar. So können beispielsweise in einigen Fällen Leistungsgerechtigkeit und Bedarfsgerechtigkeit zu widersprüchlichen Ergebnissen führen, wodurch Transferleistungen des Sozialstaats je nach Definition von Gerechtigkeit von einer Gruppe als gerecht und von der anderen Gruppe als ungerecht erachtet werden.

Gleichermaßen gilt dies für die unterschiedlichen Auffassungen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern hinsichtlich der Bezahlung oder des Arbeitseinsatzes.

Literatur

  • Michael Erler: Der Sinn der Aporien in den Dialogen Platons. Übungsstücke zur Anleitung im philosophischen Denken (= Untersuchungen zur antiken Literatur und Geschichte. Bd. 25). de Gruyter, Berlin u. a. 1987, ISBN 3-11-010704-X.
  • Wolfgang Wieland: Aporien der praktischen Vernunft (= Wissenschaft und Gegenwart. Geisteswissenschaftliche Reihe Bd. 65). Klostermann, Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-465-02203-3.

Weblinks

Wiktionary: Aporie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. a b Reinhard Wagner: Vermittlung systemwissenschaftlicher Grundkonzepte. Diplomarbeit, Karl-Franzens-Universität Graz, Berlin 2002, PDF abgerufen am 25. September 2023. S. 68.
  2. Aporie. In: Anton Hügli, Poul Lübcke (Hrsg.): Philosophielexikon. Personen und Begriffe der abendländischen Philosophie von der Antike bis zur Gegenwart (= Rowohlts Enzyklopädie. 55453). 5. Auflage, vollständig überarbeitete und erweiterte Neuausgabe. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag, Reinbek bei Hamburg 2003, ISBN 3-499-55453-4.
  3. Jacques Derrida: Gesetzeskraft. Der „mystische Grund der Autorität“ (Memento des Originals vom 3. Dezember 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.theater-an-der-ruhr.de, aus dem Französischen von Alexander García Düttmann, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1. Auflage, 1991, S. 33 ff.