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Der CST-100 Starliner (CST für Crew Space Transportation) ist ein in Entwicklung befindliches bemanntes und wiederverwendbares Raumschiff, hergestellt von Boeing. Der erste bemannte Flug sollte zunächst 2017 stattfinden und wurde mehrfach verschoben, zuletzt auf Mai 2024.
Die Entwicklung des CST-100 Starliner wurde mit knapp 5 Milliarden US-Dollar von der NASA im Rahmen der Programme COTS, CCDev und CCiCap finanziert, um den Transport von Ausrüstungen, Gütern und Besatzungen zur Internationalen Raumstation zu gewährleisten. Als Trägerrakete kommen die Atlas V, die Falcon 9 und die Vulcan in Frage. Die Vulcan ist bislang allerdings nicht für bemannte Flüge zugelassen, und für die Falcon 9 wurde kein Adapter entwickelt. Für die ersten Flüge wird die Atlas V verwendet, die von der United Launch Alliance vermarktet wird, einem Joint Venture zwischen Lockheed Martin und Boeing.
Im September 2011 fand ein erster Test des Airbagsystems statt. Dabei wurde ein Prototyp aus anderthalb Kilometern Höhe über der Mojave-Wüste abgeworfen. Im April 2012 wurde erstmals das Hauptfallschirmsystem erprobt, indem aus drei Kilometern Höhe ein Prototyp über der Wüste Nevadas fallengelassen wurde. Im Juli des folgenden Jahres stellte Boeing ein Mock-Up der CST-100 Starliner-Kapsel vor. Zwei NASA-Astronauten (Serena Auñón und Randolph Bresnik) testeten die Inneneinrichtung. Im September 2013 wurden die Steuertriebwerke des CST-100 Starliners erprobt, mit denen das Raumschiff manövrieren sowie abbremsen kann.
Am 4. November 2019 wurde beim Pad Abort Test das Rettungssystem erprobt. Obwohl einer von drei Fallschirmen nicht öffnete, gelang die unbeschadete Landung des Raumschiffs.
Der erste, unbemannte orbitale Testflug (Boe-OFT) fand am 20. Dezember 2019 statt. Nach der Trennung von der Atlas-Oberstufe ging durch unplanmäßiges Zünden von Steuertriebwerken so viel Treibstoff verloren, dass der Starliner nicht mehr – wie geplant – die Internationale Raumstation ansteuern konnte. Da das Raumschiff nur zwei Tage lang eigenständig im All verbleiben kann, wurde die Mission abgebrochen. Am Morgen des 22. Dezember 2019 spielte Boeing ein Software-Update ein, das einen schwerwiegenden Fehler in der Ansteuerung der Triebwerke behob und womöglich einen Verlust des Raumschiffs verhinderte. Wenige Stunden danach gelang eine sichere Landung der Besatzungskapsel des CST-100 in der Wüste von White Sands im Süden des US-Bundesstaats New Mexico.
Nach dem teilweise gescheiterten Test wurden 80 „Korrekturmaßnahmen“ (corrective actions) auferlegt, die die Software des Raumschiffs und die Software-Entwicklungsprozesse im Starliner-Programm betrafen und bis Juni 2021 umgesetzt wurden. Außerdem vereinbarten die NASA und Boeing eine Wiederholung des Flugs als Orbital Flight Test-2. Dieser sollte am 29. Juli 2021 stattfinden, wurde jedoch wegen einer Fehlfunktion des russischen Moduls Nauka kurz nach dessen Andocken an die ISS zunächst um vier Tage verschoben, dann wegen mehrerer klemmender Ventile im Treibstoffsystem des Starliners auf unbestimmte Zeit. Tatsächlich erfolgte der Start dann am 19. Mai 2022 um 22:54 Uhr UTC. Die Kapsel dockte am 21. Mai erfolgreich an die ISS an und am 25. Mai wieder ab, die Landung erfolgte um 22:49 Uhr UTC.
Als Testpiloten für den ersten bemannten Testflug (Boe-CFT) nominierte die NASA am 3. August 2018 Christopher Ferguson, Nicole Aunapu Mann und Eric Boe. Boe wurde im Januar 2019 aus gesundheitlichen Gründen durch Michael Fincke, und Ferguson wurde im Oktober 2020 aus persönlichen Gründen durch Barry Wilmore ersetzt. Beim zweiten bemannten Starliner-Flug sollten Josh Cassada, Sunita Williams, Jeanette Epps und Kōichi Wakata die Besatzung bilden. Infolge der Verzögerungen beim Starliner wurden Mann, Cassada und Wakata im Oktober 2021 der Mission SpaceX Crew-5 zugeteilt, eine andere Zuteilung von Epps wird überdacht.
Wie bei Apollo besteht das Raumschiff aus einem Mannschafts- und einem Servicemodul.
Das kegelförmige Mannschaftsmodul hat einen Durchmesser von 4,5 Metern und soll eine Besatzung von sieben Personen aufnehmen können. Die Astronauten sitzen in zwei Reihen übereinander, vier in der unteren, drei in der oberen. Die Kapsel wird über drahtloses Internet, eine „Sky-Lighting“-LED-Beleuchtung, Sitze, die den Aufprall ähnlich wie bei Sojus abdämpfen sowie über moderne, tablet-ähnliche Bordcomputer verfügen. An der Spitze befindet sich der IDSS-kompatible Kopplungsadapter, mit dem das Raumschiff an die IDA-Kopplungsstutzen der ISS andocken soll.
Das Servicemodul ist in eine Mittel- sowie sechs Außensektionen unterteilt. In den Außensektionen befinden sich die Tanks. Für Bahnänderungen sind 20 Kleintriebwerke mit je etwa 2,2 kN Schub vorhanden; hinzu kommen 28 Lageregelungstriebwerke mit jeweils ca. 0,5 kN Schub. Weitere 4 × 200 kN erzeugen vier RS-88-Triebwerke, die nur in Notfallsituationen während Starts aktiviert werden, um das Raumschiff aus dem Gefahrenbereich zu befördern. Auf diese Weise kann auf eine Rettungsrakete verzichtet werden. Als Brennstoff für die Triebwerke soll eine hypergole Treibstoffmischung verwendet werden, bei der Oxidations- und Reduktionsmittel spontan miteinander reagieren, wenn sie in Kontakt gebracht werden.
Das Raumschiff wird von Cape Canaveral AFS Launch Complex 41 starten und soll 60 Stunden autonom fliegen können. Die anzufliegenden Raumstationen sollen innerhalb von 24 Stunden nach dem Start erreicht werden, mit einer Reserve von weiteren 24 Stunden. Angedockt an eine Raumstation soll ein CST-100 Starliner bis zu 210 Tage im All bleiben können. Bei der Landung soll es zunächst durch Fallschirme abgebremst werden und dann, abgefedert durch Airbags, auf dem Festland auf ausgetrockneten Seen aufsetzen. Alternativ soll auch eine Wasserung im Ozean möglich sein.
Das Mannschaftsmodul des CST-100 soll bis zu zehn Mal wiederverwendbar sein. Das Servicemodul verglüht bei der Rückkehr in der Erdatmosphäre.
Stand der Liste: 8. März 2024
Nr. | Mission | Startdatum (UTC) | Flugdauer | Trägerrakete | Startplatz | Anmerkungen |
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1. | Boe-OFT | 20. Dezember 2019, 11:36 | 2 d 01:22 h | Atlas V (N22) | CCAFS SLC-41 | unbemannt, Teilerfolg (Start und Landung erfolgreich, aber zu niedriger Orbit für ISS-Docking) |
2. | OFT-2 | 19. Mai 2022, 22:54 | 5 d 23:55 h | Atlas V (N22) | CCSFS SLC-41 | unbemannt, Erfolg |
Geplant | ||||||
3. | Boe-CFT | Mai 2024 | ca. 7 Tage | Atlas V (N22) | CCSFS SLC-41 | Besatzung: Barry Wilmore, Sunita Williams; Reserve: Michael Fincke |
4. | Starliner-1 | 2025 | ca. 6 Monate | Atlas V (N22) | CCSFS SLC-41 | Besatzung: Scott Tingle, Michael Fincke, Jeanette Epps, Joshua Kutryk |
Starliner-2 Starliner-3 Starliner-4 Starliner-5 Starliner-6 |
jährlich ab 2026 | je ca. 6 Monate | Atlas V (N22) | CCSFS SLC-41 | fünf geplante Missionen |