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Gabriele Wittek (geb. Maden; * 7. Oktober 1933 in Wertingen) ist die Gründerin und Leiterin der neuen religiösen Bewegung Universelles Leben, die sich vor 1984 als Heimholungswerk Jesu Christi bezeichnete. Von der Organisation und deren Anhängern wird sie als Prophetin und „Posaune Gottes“ bezeichnet.
Wittek wurde am 7. Oktober 1933 als Tochter eines Schneidermeisters in Wertingen geboren. Nach der Pflichtschule absolvierte sie eine Lehre als Kontoristin und arbeitete in dieser Tätigkeit nach der Gesellenprüfung in München. Wittek ist seit 1955 verheiratet, aus der Ehe ging eine Tochter hervor. Das Paar trennte sich zu Beginn der 1980er Jahre.
Gabriele Wittek berichtet kleinere geistige Erlebnisse aus der Kindheit. Witteks Angaben zufolge sah sie bei einem Besuch beim Vater am ersten Todestag der Mutter (12. November 1971) diese im Zimmer stehen und sie anlächeln. Ihre Angehörigen erklärten das als Einbildung, doch ließ dieses Erlebnis sie nicht mehr los. Etwa um 1972 hatte sie Kontakt zu einem Gebetskreis um eine nicht näher benannte mediale Frau. Nach einem Vierteljahr sah sich Wittek durch diese Frau zum ersten Mal vom „Geist Christi“ angesprochen. Später sollen auch Kontakte mit ihrer verstorbenen Mutter zustande gekommen sein.
Am 6. Januar 1975 soll sie selbst erstmals Botschaften empfangen haben: Plötzlich sah ich an meiner linken Seite eine wunderschöne Gestalt stehen, ein Wesen in leuchtend weißem Kleid. Mein erster Gedanke war: Du bist sicherlich mein Schutzengel, und ich möchte dir für den Schutz danken, den du uns gewährst und als ich dies sagte, fielen Worte in mich ein. Sie lauteten sinngemäß: „Danke nicht mir, sondern danke Gott, unserem Herrn, denn Er ist unser Führer und unser Wegbereiter. Wir sind nur Seine Diener.“
Der Absender dieser Kundgaben stellte sich als „Geistlehrer Bruder Emanuel“, „Cherub der Göttlichen Weisheit“ vor, von dem sie nach eigenen Angaben eine jahrelange geistige Anleitung und Schulung erhielt. Nach dem vierten oder fünften Tag soll sie zum ersten Mal Botschaften von Jesus Christus erhalten haben. In der Folge meldeten sich auch Engel, Gott-Vater, der Schutzgeist Hierlya (bzw. „Herlya“) oder 1980 der Bruder Mairadi, ein „Bruder aus dem All“ und Bewohner des Planeten „Maiami-Chulli“.
Als Wittek Anfang 1975 ihre ersten Botschaften empfing, bildete sich ein Kreis von Interessenten in Witteks Haus in Würzburg, denen sie diese Botschaften vermittelte. 1977 folgte eine weitere Gruppe in Nürnberg und die Gemeinschaft verwendete in internen Papieren den Namen Heimholungswerk Jesu Christi (HHW), ab 1979 trat das HHW dann mit Broschüren an die Öffentlichkeit. Am 19. Januar 1980 wurde der Verein Gemeinschaft zur Förderung des Heimholungswerks Jesu Christi, „der Innere Geist = Christus-Kirche e. V.“, gegründet und in Nürnberg eingetragen. Am 26. April 1980 folgte in Stuttgart die eigentliche Gründung des HHW unter dem Namen Heimholungswerk Jesu Christi. Der Innere Geist = Christus-Kirche e. V. Sowohl Wittek als auch ihr Mann waren Gründungsmitglieder. Durch Vorträge Witteks und Werbetätigkeit expandierte das HHW und in den deutschsprachigen Ländern entstanden zahlreiche Gemeinden. 1984 wurde das HHW in Universelles Leben (UL) umbenannt.
Gabriele Wittek behauptet, Botschaften, Schauungen und Hellgefühle nicht wie ein spiritistisches Medium in Voll- oder Teiltrance, sondern bei vollem Wachbewusstsein zu empfangen. Vor 1975 war keinerlei schriftstellerische Tätigkeit Witteks bekannt, seither erschienen bis 2006 mehr als 50 Publikationen. Darüber hinaus verfasste sie zahlreiche Aufsätze und publizierte regelmäßig in den UL-Broschüren Der Prophet und Gabriele-Brief.
Seit etwa 2005 wird mehr und mehr bezweifelt, ob Wittek noch am Leben ist. Grund hierfür ist, dass sie seit mehr als zehn Jahren nicht mehr öffentlich gesehen wurde. Damals hatte sie die ursprünglich ihr übertragene Leitung des Universellen Lebens an ein fünfzehnköpfiges Gremium und die „Bundgemeinde Neues Jerusalem“ übertragen. Medien des UL dokumentieren hingegen Prophezeiungen, die noch im November 2022 stattgefunden haben sollen. Zudem erscheinen im Gabriele-Verlag Das Wort weiterhin regelmäßig neue Bücher, die von ihr verfasst worden sein sollen. Auch Aussteiger des Universellen Lebens halten es für unwahrscheinlich, dass Wittek mittlerweile gestorben ist. Die Main-Post mutmaßte 2013, dass Wittek noch auf dem Gut Terra Nova (heute Hofgut Lumee-Sophia – Die Ur-Quelle des Seins) lebt, nachdem sie in ihrem Haus in Michelrieth nicht angetroffen worden war.
Innerhalb des Universellen Lebens sind zahlreiche Firmen und Organisationen nach Wittek benannt. Wittek veröffentlicht ihre Publikationen im Gabriele-Verlag Das Wort, an dem zu je 25 Prozent Christine Schulte, Ulrich Seifert, Harald Dohle und sie selbst beteiligt sind. Ihr Hauptwerk ist Das ist Mein Wort – Alpha und Omega, gleichsam die „Bibel“ des Universellen Lebens.
Der Verlag ist zu 100 Prozent an seinem Tochterunternehmen Radio Santec beteiligt und über dieses am Musikverlag Santec Music GmbH und an der Produktionsfirma Bild und Ton – Produktion für das Leben GmbH. Radio Santec strahlt die Botschaften Witteks in mehreren Sprachen über Kurz- und Mittelwellensendungen aus (ab Januar 2011 nur noch Webradio). Außerdem betreibt Radio Santec das Fernsehprogramm Sophia TV. Unter derselben Postadresse angesiedelt ist auch der Verlag Das Weisse Pferd, das eine gleichnamige Zeitschrift und Literatur weiterer Autoren aus dem Umfeld des Universellen Lebens herausgibt.
Die Ende 2000 gegründeten Internationalen Gabriele-Sophia-Stiftungen (bis 2022 Internationale Gabriele-Stiftung) kaufen für das Universelle Leben Landstücke ein, um sie in die Hofgüter Lumee-Sophia und Axis Vitae einzugliedern.
Der Sender Neu-Jerusalem betreibt unter anderem das mehrsprachige Fernsehprogramm Gabriele-TV Afrika.
Die Datenbank der Deutschen Nationalbibliothek listete 2017 mehr als 600 Titel unter ihrem Namen und zahlreichen Pseudonymen auf, unter ihrem bürgerlichen Namen waren es über 90 Titel.
Personendaten | |
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NAME | Wittek, Gabriele |
ALTERNATIVNAMEN | Maden, Gabriele (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Gründerin der Religionsgemeinschaft Universelles Leben |
GEBURTSDATUM | 7. Oktober 1933 |
GEBURTSORT | Wertingen |