Im nächsten Artikel befassen wir uns mit Hermes Phettberg, einem Thema, das in den letzten Jahren großes Interesse geweckt hat. Es handelt sich um ein Problem, das Menschen jeden Alters und in verschiedenen Teilen der Welt betrifft und erhebliche Auswirkungen auf die heutige Gesellschaft hat. In diesem Sinne werden wir die verschiedenen Aspekte im Zusammenhang mit Hermes Phettberg untersuchen, einschließlich seiner Geschichte, seines Einflusses auf die Populärkultur, seiner Auswirkungen auf das Alltagsleben und möglicher Lösungen oder Ansätze zur Lösung dieses Problems. Darüber hinaus werden wir die Meinungen von Experten und Personen untersuchen, die an Hermes Phettberg beteiligt sind, um ein umfassenderes und zuverlässigeres Verständnis seiner heutigen Bedeutung und Relevanz zu erhalten.
Phettberg wuchs als Sohn von Weinbauern in Unternalb bei Retz (Niederösterreich) auf und arbeitete danach von 1969 bis 1973 in Wien als Bankangestellter. Nach theologischen Fortbildungen war er von 1975 bis 1979 zunächst als Pastoralassistent in der Erzdiözese Wien tätig, bevor er Kanzlist im Amt der niederösterreichischen Landesregierung wurde (1982–89).
Laut eigenen Angaben trat Phettberg 1969 in die ÖVP ein, die er 1978 wieder verließ. 1982 trat er erneut ein, bevor er 1988 „endgültig“ austrat. Am 2. Mai 2018 gab er via Twitter bekannt, sich dazu entschlossen zu haben, SPÖ-Mitglied zu werden.
Im Jänner 2007 erlitt Phettberg zum wiederholten Mal einen Schlaganfall und musste nach ärztlicher Behandlung in ein Rehabilitationszentrum. In diesem Zusammenhang reduzierte er sein Gewicht von 170 auf 73 Kilo. Er gilt als mittellos und bezieht eine Frührente. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung bezeichnete Hermes Phettberg zu seinem 70. Geburtstag als „der ungekrönte König von Wien“ und als „Vorreiter für alle, die es schwer hatten“.
Wirken
Erste öffentliche Auftritte
Mitte der 1980er Jahre war Phettberg in Wien Mitbegründer des Vereins Sadomasochismusinitiative Wien und des Projektes Polymorph Perverse Klinik Wien. Er proponierte außerdem die Gründung eines Vereins zur Schaffung einer Hochschule für Pornographie und Prostitution. Öffentlich bekannt wurde er durch sadomasochistischeKunstaktionen gemeinsam mit Walter Reichl, wie beispielsweise ihrer „Verfügungspermanenz“ 1993 in Zürich. Seither tritt Phettberg vor allem bei künstlerischen Happenings und sexuellen Performances sowie Talkshows auf. Ein jährlicher Fixpunkt ist sein Auftritt auf der Regenbogenparade, wo er sich Zeitung lesend über den Wiener Ring kutschieren lässt.
Ab 1991 spielte er in verschiedenen Inszenierungen der Theatergruppe Sparverein ›Die Unz-Ertrennlichen‹ um Kurt Palm meist skurrile Rollen. Seit März 1992 schreibt Hermes Phettberg auch für die Wiener Stadtzeitung Falter die wöchentliche KolumnePhettbergs Predigtdienst, die in Form einer Predigt auf den liturgischen Texten des jeweiligen Sonntags im katholischen Kirchenjahr aufbaut.
Am 6. Dezember 1993 hielt Phettberg in der Wiener Buchhandlung Löwenherz erstmals die traditionelle Nikolaus-Lesung ab, für die er seitdem jährlich zum Nikolaus-Tag engagiert wird. Im Rahmen des 4. Österreichischen Lesben- und Schwulenforums im Herbst 1994 in Wien las er um fünf Uhr früh auf einer öffentlichen Bedürfnisanstalt, der ehemaligen Schwenderloge, vor einem „Jeansboy“ kniend aus seinen Texten.
Phettbergs Nette Leit Show
Ab 12. November 1994 war Phettberg Talkmaster von Phettbergs Nette Leit Show. Der Titel der Sendung ist ein Spoonerismus des Worts Late Night Show. In der von Palm produzierten Bühnenshow waren vor allem Wiener Prominente, Wissenschaftler und Angehörige „interessanter Berufsgruppen“ zu Gast. Charakterisiert waren die Gespräche mit diesen u. a. durch Phettbergs unkonventionelle Fragen und schonungslose Darstellungen eigener Probleme und erotischer Phantasien sowie von Wissenslücken seines Gegenübers. Einige der Gespräche, wie beispielsweise die Interviews mit Elizabeth T. Spira, Hermann Nitsch, Manfred Deix, Josef Hader oder mit Opernkenner Marcel Prawy, der wie Phettberg seine persönlichen Besitztümer vorwiegend in Plastiksäcken aufbewahrte, gelten als legendär. „Frucade oder Eierlikör?“ – Phettbergs Einstiegsfrage an seine Gäste – wurde oft zitiert und ist auch der Titel eines Buches mit Auszügen aus den Interviews. Durch die erstmalige Ausstrahlung von 19 Folgen dieser Show durch die FernsehsenderORF und 3sat zwischen 1995 und 1996 wurde Phettberg rasch einem größeren Publikum in Österreich, Deutschland und der Schweiz bekannt.
Neuere Medien: WebTV, DVDs, Homepage
2000 wurde Phettberg (gemeinsam mit Mandy E. Mante) durch eine wöchentlich online ausgestrahlte Fernsehsendung, in der er sich, seinen „Predigtdienst“ vortragend, fesseln und auspeitschen ließ, zu einem Pionier des Internetfernsehens. Im März 2001 betrieb er dann 168 Stunden lang ununterbrochenes Live-Internetfernsehen (gemeinsam mit Thomas Holzinger), wobei er, von halbnackten, mit gespreizten Beinen dastehenden „Jeansboys“ bewacht, im Verlies einer „Arche Phettberg“ gefangen gehalten wurde.
2003 und 2004 moderierte Phettberg als „Beichtphater Phettberg“ die gleichnamige Fernsehshow (Regie und Redaktion: Thomas Holzinger, Mandy E. Mante und Paul Poet), die vom österreichischen PrivatsenderATVplus ausgestrahlt wurde.
Im November 2007 erschien Die Phette Box · Phettbergs Nette Leit Show mit 20 Shows (600 Min.) auf 6 DVDs, während er zusammen mit Kurt Palm den biografischen Dokumentarfilm Hermes Phettberg, Elender fertigstellte, der am 7. Dezember im Kino und am 3. Oktober 2008 auf DVD erschien und unter anderem Phettbergs Begegnungen, z. B. mit Sandra Maischberger, Harald Schmidt, Helge Schneider, Wolfgang Joop und Elfriede Jelinek dokumentierte. Mit Der Papst ist kein Jeansboy realisierte Sobo Swobodnik 2011 einen weiteren Dokumentarfilm über ihn.
Von November 2007 bis Juni 2018 führte Phettberg ein penibles „Gestionsprotokoll“. Dabei handelt es sich um eine Art Tagebuch, dessen aktuelle Einträge er in der Regel sonntags auf seiner Website veröffentlichte. 28 von Phettbergs „Gestionen“ aus dem Jahr 2013 erschienen 2015 als ComicbandBlue Jeans – Der Phettberg Comic. Inzwischen äußert er sich auch per Twitter,[A 1] wo er im Mai 2013 über 5000 Follower hatte.
Im Oktober 2009 wirkte Phettberg an dem Projekt Transkatholische Vögel im Künstlerhaus-Theater mit. Das Stück basiert auf Texten Phettbergs und des italienischen Regisseurs Pier Paolo Pasolini und beschäftigt sich mit den Parallelen der beiden Künstler, die ihr Katholizismus, ihre Homosexualität sowie ihre Zugehörigkeit zur politischen Linken eint.
Am 22. Februar 2017 erschien das Musikvideo zum Lied Metropolis der Hamburger Metal-Band Fäulnis, in welchem er als Protagonist mitwirkte.
Im Juli 2019 war Phettberg im Musikvideo zu Hulapolizei des Wiener Rappers Kid Pex zu sehen.
Geschlechtergerechte Sprache
Statt der Endungen, die das grammatische Geschlecht anzeigen, verwendet Phettberg den Buchstaben y. So schreibt er seit den 1990er Jahren in seinen Gestionen und seiner Falter-Kolumne anstatt des Plurals „Leser*innen“ nun „Lesys“. Der Sprachdidaktiker Thomas Kronschläger von der TU Braunschweig verwendet dies seit 2019 als Vorbild für ein Modell geschlechtergerechter Sprache namens Entgendern nach Phettberg. 2021 berichteten verschiedene deutschsprachige Medien darüber.Max Giermann verwendete die Form als Parodist von Robert Habeck im April 2021 in der Satiresendung Extra 3.
Hermes Phettbergs Predigtdienst für alle Sonn- und Feiertage des Kirchenjahrs, Falter, Wien 1995, ISBN 3-85439-156-0. – Eine erste Sammlung der Kolumnen.
Mit Kurt Palm: Frucade oder Eierlikör, Droemer Knaur, München 1996, ISBN 3-426-60536-8. – Interviews und Monologe aus Phettbergs Nette Leit Show.
Hundert Hennen. Katechesen 1992–2003, 3 Bände, Galrev, Berlin 2004, ISBN 3-933149-35-5. – 585 Kolumnen als Faksimile der Typoskripte.
Über den Untergang der Religion, in: Fabian Burstein (Hrsg.): Wir feiern Untergang!, Residenz Verlag, St. Pölten-Salzburg 2009, ISBN 978-3-7017-3146-6.
Alles Erschleckliche! Ausgewählte Texte, Sensationsverlag, Waldhausen 2012, ISBN 3-902303-34-4.
Blue Jeans – Der Phettberg Comic (Illustration: Walter Fröhlich), Eigenverlag, Wien 2015.
Zeitschriften
Unter Druck, SM-Magazin, Libertine Sadomasochismusinitiative Wien, Wien 1987–90. – Pseudonym Phettbergs: Grit Fellner.
66 Kleinanzeigen an die Jeans des Buchverkäufers, Stadtzeitung Falter, Wien 1988–90.
Stock im Eisen · Von der Fleischeslust der Abartigen, ursprünglich das Organ des Vereins „Polymorph Perverse Klinik Wien“, Heft 1 im Winter 1990/91.
Phettbergs Predigtdienst, seit März 1992 die wöchentliche Kolumne im Falter, Stadtzeitung Wien.
Die Republik (als Herausgeber), sporadisch erschienene Zeitschrift, Eigenverlag, Wien 1992.
Theatrografie
1991: Monostatos in Palms Zauberflöte fast forward (Regie: Kurt Palm)
1991: Der Onkel in O’BriensIn Schwimmen-zwei-Vögel (Regie: Kurt Palm)
1992: H.P. in Palms Relativ peinliche Existenzen · Phettberg-Personale (Regie: Kurt Palm)
1992: Kulturstadtrat Dr. h.c. Prohaska in MöchelsFlatus interruptus (Regie: Kurt Palm)
1992: H.P., 3 Wochen öffentl. Nichtfernsehen vor ausgeschaltetem Fernsehapparat (ErotiKreativ des WUK)
2003: Beichtphater Phettberg. – Beichtstuhlshow, bis 2004 auf ATVplus.
2004: Die Kurt-Krömer-Show (16. Mai auf RBB). – Gespräch mit Kurt Krömer.
2007: Die Phette Box · Phettbergs Nette Leit Show. – 20 Folgen (600 Min. auf 6 DVDs).
2007: Hermes Phettberg, Elender. – Kinofilm (80 Min., Regie: Kurt Palm) und DVD (2008).
2009: Transkatholische Vögel. – Theateraufzeichnung (Regie: Gini Müller et al.) für Kino/DVD.
2011: No Strings Attached (H.P.: Türsteher). – Kurzfilm (5 Min., Regie: Michael Brent Adam), Filmakademie Baden-Württemberg.
2011: Der Papst ist kein Jeansboy. – Dokumentarfilm (74 Min., Buch/Regie/Kamera: Sobo Swobodnik), Internationales Dokumentarfilmfestival DOK Leipzig, Dokumentarfilmfestival Kassel, Internationales Filmfestival der Menschenrechte this human world.
2015: A Perception. Spielfilm (74 Min, Regie: Daniel Pfander, Deutschland)
Radiografie
Josef Fenz räumt seine Wohnung zusammen, bemerkt etwas dabei und überlegt sich’s wieder, in: Die Musicbox (mit Fritz Ostermayer), Radio Ö3, 16. Jänner 1992.
Hermes Phettberg stellt fest, daß seine Wohnung unaufräumbar ist, und errichtet das Denkmal des unbekannten Konsumenten, in: Die Musicbox (mit Fritz Ostermayer), Radio Ö3, 8. März 1994.
Elsa Kremser: Eine kritische Annäherung an die Biographie von Hermes Phettberg, Seminararbeit aus dem Jahr 2008, GRIN Verlag, München 2010, ISBN 978-3-640-50988-1.
Helmut Neundlinger: Tagebuch des inneren Schreckens. Über Hermes Phettbergs „Predigtdienste“, Klever, Wien 2009, ISBN 978-3-902665-11-9.
Andre Sokolowski: Die Phettbergfarm, Hörstück, epubli, Berlin 2015, ISBN 978-3-7375-5480-0.
Zeitschriften
Gerald Grassl: Nachrichten aus dem 31. Stock/ Sonderausgabe Phettberg, Magazin Lust & Laune, Wien, Nov. 1993.