Johanna Beck

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Johanna Beck (* 1983) ist eine deutsche Autorin und ehemalige Sprecherin des Betroffenenbeirats der Deutschen Bischofskonferenz. Sie setzt sich für Reformen und Erneuerung ihrer Kirche ein. Dabei liegt ihr Fokus auf der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche. 2022 wurde ihr Engagement mit dem Herbert-Haag-Preis ausgezeichnet.

Leben und Wirken

Johanna Beck studierte nach dem Abitur an einem katholischen Mädchengymnasium zunächst Literaturwissenschaft und Geschichte an der Universität Würzburg. 2018 nahm sie ein Fernstudium der Theologie an der Domschule Würzburg auf. Sie ist Referentin zu den Themen Missbrauch und die Rolle der Frauen in der Kirche und veröffentlicht Texte zu theologischen und kirchenpolitischen Fragen.

Als Mädchen und Jugendliche war sie übergriffigem Verhalten und sexuellem Missbrauch durch einen Pater in der extrem konservativen, engelwerk-nahen kirchlichen Gruppe Katholische Pfadfinderschaft Europas (KPE) ausgesetzt. Nach dem Abitur trat sie aus der KPE aus. Sie trennte sich zunächst auch von der katholischen Kirche und kehrte nach der Geburt ihres ersten Kindes zu ihr zurück. Bevor sie unter ihrem echten Namen über die Übergriffe sprach, schrieb sie – aus Angst vor dem Täter, dem Engelwerk und negativen Reaktionen aus ihrem Umfeld unter dem Pseudonym Madame Survivante – ein Blog, um die konsequente Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in der Kirche zu thematisieren. 2020 begann sie unter ihrem echten Namen aktiv zu werden und bewarb für den Betroffenenbeirat der Deutschen Bischofskonferenz.

Sie engagiert sich für die Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche und ist seit November 2020 Sprecherin des Betroffenenbeirats der Deutschen Bischofskonferenz. In ihrer Funktion als Sprecherin des Betroffenenbeirats arbeitet sie seit 2021 beim Synodalen Weg mit. Johanna Beck ist Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken und seit 2019 in der Bewegung Maria 2.0 engagiert.

2022 äußerte sie sich entsetzt über die Anerkennung der Katholischen Pfadfinderschaft Europas (KPE), der sie aus eigener Erfahrung Missbrauch in einem Zeltlager im Bistum Würzburg vorwarf, durch die Bischofskonferenz.

Johanna Beck hat den Priester angezeigt, der sie und andere Mädchen sexuell missbraucht hat. Der betreffende Ordensmann ist im Bistum Salzburg tätig und darf keine Exerzitien in der Diözese Rottenburg-Stuttgart mehr abhalten. Strafrechtlich waren die Fälle verjährt. Beck erzählte in einem Interview mit dem Magazin der Katholischen Kirche Stuttgart: „Bis heute bringen viele Verantwortliche den Tätern und der Institution mehr Empathie entgegen als den von Missbrauch Betroffenen. Es darf einfach nicht sein, dass ein Ordensmann, der sich des Missbrauchs schuldig gemacht hat, einfach an eine andere Stelle in ein anderes Bistum verschoben wird. Die Kirche muss dafür Sorge tragen, dass es keine weiteren Opfer geben kann.“ Im Jahr 2021 machte Beck eine Zeugenaussage bei der Kommission sexueller Missbrauch der Diözese Rottenburg-Stuttgart und wartet (Stand 2021) auf eine offizielle Mitteilung. Beck kritisiert, dass sie beim Offizialatsbezirk Oldenburg keine Anklage gegen den Ordensmann einreichen, sondern nur eine Zeugenaussage machen konnte. Laut Kirchenrecht wird das Verfahren als ein Verstoß gegen den Zölibat gewertet und nicht als Verstoß gegen die Würde des Menschen und seine sexuelle Selbstbestimmung.

Ihre Lebensgeschichte hat Johanna Beck in ihrem Buch Mach neu, was dich kaputt macht. Warum ich in die Kirche zurückkehre und das Schweigen breche verarbeitet. Für ihr Engagement gegen den Machtmissbrauch in der Kirche wurde Johanna Beck mit dem Herbert-Haag-Preis 2022 in Luzern ausgezeichnet.

2022 bat die Katholische Pfadfinderschaft Europas in einer E-Mail an Beck um Entschuldigung für sexuellen Missbrauch, den sie als Kind in der KPE durch einen Priester des Engelwerkes erlitten hatte. Beck bezweifelte, dass sich die KPE nachhaltig geändert habe. Der Priester war 2022 weiter unter Auflagen im Amt.

Im April 2023 erklärte sie als Vertreterin des Betroffenenbeirats der Deutschen Bischofskonferenz in der katholischen Akademie des Bistums Essen, die römisch-katholische Kirche in Deutschland solle sich bei ihren Reformbemühungen nicht vom Vatikan aufhalten lassen. Zugleich kritisierte sie, dass von sexuellem Missbrauch Betroffene bis März 2023 im Synodalen Weg kein Stimmrecht besessen hatten.

Beck lebt mit ihrer Familie in Stuttgart.

Ehrungen

  • 2022: Herbert-Haag-Preis Verleihung in Luzern

Publikationen

  • Mach neu, was dich kaputt macht. Warum ich in die Kirche zurückkehre und das Schweigen breche. Verlag Herder, Freiburg 2022, ISBN 978-3-451-38991-7.
Beiträge
  • mit: Philippa Haase, Daniela Ordowski, Judith Klaiber: Hat dieser Papst mir noch was zu sagen? In: Christ & Welt 16. Oktober 2020 des Zeit Magazins Nr. 43/2020 (Onlinezugriff mit Abo)
  • Ein einzelner Bischofsrücktritt wäre gut, aber nicht genug. In: mit: Judith Klaiber, Daniela Ordowski, Philippa Haase: Ist die Kirche noch zu retten? Christ & Welt 26. Februar 2021 des Zeit Magazins Nr. 09/2021 (Onlinezugriff)
  • mit: Tim Kurzbach, Volker Resing, Bernhard Sven Anuth: Was bedeutet die Entscheidung des Papstes, Woelki im Amt zu belassen ... In: Christ & Welt 4. Oktober 2021 des Zeit Magazins Nr. 40/2021 (Onlinezugriff)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c „Der Glaube hilft mir, den Missbrauch zu verarbeiten“. Abgerufen am 19. März 2022.
  2. Hildegund Keul: Missbrauch in der KPE: Die Spitze eines Eisbergs. Die Furche, 16. März 2022, abgerufen am 18. März 2022
  3. Heiner Boberski: Das Engelwerk: Ein Geheimbund in der katholischen Kirche? Otto Müller Verlag, Salzburg 1990, ISBN 978-3-7013-0781-4, Seiten 231–233.
  4. Betroffene: Kirche hat mehr Empathie für Täter als für Missbrauchte. Abgerufen am 20. März 2022.
  5. Lange Schatten der Vergangenheit. Domradio, 9. April 2022, abgerufen am 10. April 2022
  6. a b Nicole Höfle: Interview mit Johanna Beck: „Der Glaube hilft mir, den Missbrauch zu verarbeiten“. In: kath-kirche-stuttgart.de. 4. März 2021, abgerufen am 7. Februar 2022.
  7. Johanna Beck: Mach neu, was dich kaputt macht. Warum ich in die Kirche zurückkehre und das Schweigen breche. Verlag Herder, Freiburg 2022, ISBN 978-3-451-38991-7. Seiten 70 
  8. Herbert Haag Stiftung, Detailinfos zu allen Preistragenden 2022: Johanna Beck
  9. Stuttgarter Zeitung, Stuttgart Germany: Kirche in der Krise: „Ein Rücktritt wäre ein starkes Symbol gewesen“. Abgerufen am 19. März 2022.
  10. Neuer Vorschlag steht im Raum. Domradio, 24. Juni 2021. Abgerufen am 20. März 2022
  11. Einzelpersönlichkeiten B. Website des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, abgerufen am 25. März 2022
  12. Bischöfe erkennen umstrittene Pfadfinder an. Süddeutsche Zeitung, 28. Januar 2022, abgerufen am 18. März 2022
  13. Christian Wölfel: Johanna Beck: Missbrauchsbetroffene will die Kirche ändern. BR24 Kultur, 1. Juni 2022, Abruf am 15. September 2022
  14. Stuttgarter Zeitung, Stuttgart Germany: Johanna Beck: Mach neu, was dich kaputt macht. Abgerufen am 19. März 2022.
  15. Johanna Beck kämpft für Veränderungen in der katholischen Kirche. SWR Fernsehen, 28. Juni 2021. Abgerufen am 20. März 2022
  16. Beck kritisiert Kirche in der Missbrauchdebatte. Abgerufen am 20. März 2022.
  17. Christian Wölfel: Johanna Beck: Missbrauchsbetroffene will die Kirche ändern. Bayerischer Rundfunk. 1. Juni 2022. Abruf am 18. Februar 2023
  18. Johanna Beck: Macht neu, was dich kaputt macht. Verlag Herder 2022, Seiten 47–61 ff und 68–79 ff. ISBN 978-3-451-82677-1
  19. Hildegund Keul: Missbrauch in der KPE: Die Spitze eines Eisbergs. In: Die Furche. 16. März 2022, abgerufen am 19. Februar 2023 (kostenpflichtig).
  20. Publizistin Beck will bei Reformen nicht auf Vatikan warten: "Nicht immer so viel nach Rom schielen". Domradio vom 20. April 2023, Abruf am 5. Juli 2023
  21. Johanna Beck auf der Website des Herder Verlags
  22. Jutta Laege: Wir haben eine Vorreiterrolle. In: kfd-bundesverband.de. 21. Oktober 2021, abgerufen am 7. Februar 2022.
  23. Raphael Rauch: Johanna Beck: „Die Botschaft an die Kirche lautet: Jetzt lernt draus!“ In: kath.ch. 14. März 2022, abgerufen am 16. März 2022.