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Der Karo-Bube (russisch Бубно́вый вале́т; wiss. Transliteration Bubnovyj valet; deutsch auch Karobube) war eine in Moskau von 1910 bis 1917 bestehende Künstlergruppe, die sich nach der gleichnamigen Kunstausstellung von 1910/1911 in Moskau benannte. Sie gilt als wesentlicher Teil der russischen Avantgarde in den ersten zwei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts.
Der Name der Künstlergruppe, der sich auf die Spielkarte Karo-Bube bezieht, war wegen der Nebenbedeutung „Spitzbube“ provokativ: so wurde im zaristischen Russland die Häftlingskleidung mit einem aufgenähten schwarzen Quadrat markiert und im französischen Kartenspielerjargon wurde der Karobube mit dem Betrüger assoziiert. Bube ist auch als Symbol der Jugend und des Enthusiasmus zu verstehen.
Die Künstler des Karo-Buben orientierten sich am Post-Impressionismus Paul Cézannes, am Fauvismus und am Kubismus, aber auch an den Traditionen des russischen Lubok und der Gestaltung volkstümlichen Spielzeugs.
Die ersten Mitglieder waren Moskauer Maler, später kamen auch Künstler aus Sankt Petersburg und anderen russischen Städten sowie auch aus Deutschland und Frankreich hinzu. 1912 verließen die zu Primitivismus, Kubofuturismus und Abstrakter Malerei tendierenden Brüder Dawid und Wladimir Burljuk sowie Natalija Gontscharowa, Kasimir Malewitsch und Michail Larionow die Gruppe, um die unabhängige Vereinigung Eselsschwanz zu gründen.
Die Gruppe Karo-Bube bestand bis Dezember 1917. Sie veranstaltete insgesamt sechs Ausstellungen, darunter eine Wanderausstellung, dazu drei Vortragsveranstaltungen, die Dispute, im Polytechnischen Museum, Moskau. Im März 1927 wurde in der Tretjakow-Galerie eine retrospektive Ausstellung der Künstler der Gruppe veranstaltet.
Mitglieder der russischen Avantgarde-Gruppen
Karo-Bube: |
Eselsschwanz: |
Weitere russische Ausstellende:
sowie die Kubisten Henri Le Fauconnier, Jean Metzinger, Albert Gleizes und Léopold Survage, des Weiteren die Mitglieder der Neuen Künstlervereinigung München: Wladimir Georgijewitsch Bechtejew, Erma Bossi, Adolf Erbslöh, Alexej Jawlensky, Wassily Kandinsky, Alexander Kanoldt, Gabriele Münter und Marianne von Werefkin.