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Kupfermantel-Sultanspecht | ||||||||||||
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Kupfermantel-Sultanspecht (Chrysocolaptes lucidus socialis), Weibchen | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Chrysocolaptes lucidus | ||||||||||||
(Scopoli, 1786) |
Der Kupfermantel-Sultanspecht (Chrysocolaptes lucidus) oder Sultanspecht ist eine Vogelart aus der Familie der Spechte (Picidae). Die mittelgroße Spechtart besiedelt sehr lückenhaft mit zahlreichen geografisch voneinander isolierten (disjunkten) Vorkommen weite Teile Südostasiens. Für die extrem variable Art werden zahlreiche Unterarten anerkannt. Kupfermantel-Sultanspechte sind an Wald gebunden und bevorzugen eher feuchte Laubwälder und immergrüne Wälder. Die fast ausschließlich auf großen und totholzreichen Bäumen gesuchte Nahrung besteht vorwiegend aus großen Raupen, Larven holzbewohnender Käfer sowie Ameisen und deren Puppen. Die Art ist in ihrem großen Verbreitungsgebiet häufig und wird trotz offenbar rückläufiger Bestände von der IUCN noch als nicht gefährdet („least concern“) eingestuft.
Kupfermantel-Sultanspechte sind mittelgroße Spechte mit einer ausgeprägten Federhaube und einem langen, meißelförmig zugespitzten und an der Basis breiten Schnabel. Der Schnabelfirst ist nur ganz leicht nach unten gebogen. Die Körperlänge beträgt etwa 28–34 cm, das Gewicht bei großer Variabilität je nach Unterart 110–233 g. Sie sind damit etwa so groß wie ein Grünspecht, im Habitus und auch hinsichtlich der Lebensweise ähneln sie jedoch mehr dem Schwarzspecht. Die Art ist bezüglich Färbung und Zeichnung extrem variabel und zeigt außerdem hinsichtlich der Färbung einen deutlichen Geschlechtsdimorphismus. Bei allen Unterarten sind unterer Rücken und Bürzel blutrot, die Oberschwanzdecken sind ebenso wie die Schwanzoberseite schwarz und die Schwanzunterseite ist braunschwarz. Die meisten Unterarten zeigen außerdem einen weißen oder überwiegend weißen Nacken und einen ebenso gefärbten obersten Rücken. Der übrige Rücken, die Oberflügeldecken und die Schirmfedern sind einfarbig gold-oliv oder dunkelrot, der Bartstreif ist meist doppelt ausgebildet. Bei den Männchen ist mindestens der Oberkopf leuchtend rot, bei den Weibchen ist der Oberkopf andersfarbig und bei den meisten Unterarten entspricht dessen Färbung weitgehend der des übrigen Kopfes.
Vor allem im Flug äußern die Tiere kürzere oder längere Rufreihen wie „kauk-kauk“, „kii-djuu-kauw“ oder nur einzeln „kauw“; diese Rufe sind denen des Schwarzspechts ähnlich. Ein variabler, als „Rasselruf“ bezeichneter Ruf besteht aus schnell gereihten, metallisch oder insektenartig klingenden Lauten wie „di-di-di-di-di“ oder „tibittitititit“ und wird sowohl im Flug als auch sitzend geäußert. In der Nähe von Artgenossen rufen die Tiere gereiht etwa wie „t-wuit-wuit“. Wohl vor allem zu Beginn der Brutsaison wird laut getrommelt, die Trommelreihe dauert etwa zwei Sekunden, ihre Lautstärke nimmt erst zu und dann wieder ab.
Diese Spechtart besiedelt sehr lückenhaft mit vielen geografisch voneinander isolierten (disjunkten) Vorkommen weite Teile Südostasiens einschließlich zahlreicher Inseln. Das Verbreitungsgebiet reicht in West-Ost-Richtung vom Westen Indiens und dem Süden Nepals bis zu den Philippinen, in Nord-Süd-Richtung von Nepal und dem Süden Yunnans in China bis Sri Lanka, bis in den Osten Javas und bis Bali. Die Größe des Gesamtverbreitungsgebietes wird auf etwa 2,89 Mio. km² geschätzt.
Für die extrem variable Art wurden zahlreiche Unterarten beschrieben. Winkler und Christie erkennen 13 Unterarten an, die hier entsprechend ihrer Verbreitung etwa von West nach Ost gelistet werden.
Die folgenden 6 Unterarten sind Endemiten der Philippinen, sie sind relativ klein und die Iris ist leuchtend rot.
Kupfermantel-Sultanspechte sind an Wald gebunden und bevorzugen eher offene, feuchte Laubwälder und immergrüne Wälder mit alten Bäumen und viel stehendem Totholz. Das Spektrum der besiedelten Habitate ist ansonsten recht breit und umfasst Urwälder, ältere Sekundärwälder, Galeriewälder, Mangrove und auch ältere Plantagen. Die bewohnten Lebensräume sind je nach Region unterschiedlich, so wird Mangrove auf dem Indischen Subkontinent weitgehend gemieden, während die Art auf der Malaiischen Halbinsel sowie auf Sumatra und Borneo weitestgehend auf Mangrove beschränkt ist.
Die Tiere kommen von Meereshöhe bis in Gebirge vor, auch bezüglich der Höhenverbreitung bestehen jedoch deutliche geografische Unterschiede. In Sri Lanka reicht die Besiedlung bis in 2100 m Höhe, in Indien bis 1800 m und in Nepal bis 900 m, in Südostasien nur bis 1200 m und auf den Philippinen von Meereshöhe bis zur Höhengrenze des Vorkommens von Flügelfruchtgewächsen (Dipterocarpaceae) in 600 bis 1500 m Höhe.
Die fast ausschließlich an großen und totholzreichen Bäumen gesuchte Nahrung besteht überwiegend aus Insekten, vor allem aus großen Raupen, Larven holzbewohnender Käfer sowie Ameisen und deren Puppen. Gelegentlich trinken die Tiere auch Nektar. Die Nahrung wird überwiegend an Stämmen und größeren Ästen hackend erlangt, selten durch Ablesen. Kupfermantel-Sultanspechte hacken dabei Löcher in das Holz oder entfernen mit kräftigen seitlichen Hieben große Rindenstücke, um dann nach Beute zu stochern. Bei günstigen Gelegenheiten jagen die Tiere auch vom Ansitz aus Fluginsekten, zum Beispiel schwärmende Termiten.
Kupfermantel-Sultanspechte leben in Paaren, die Partner halten durch regelmäßige Rufe Kontakt miteinander. Die Brutzeit ist je nach Verbreitungsgebiet unterschiedlich. Im Norden Indiens brüten Kupfermantel-Sultanspechte von März bis Mai, in Südindien von Dezember bis März, in Sri Lanka von August bis April, auf den Großen Sundainseln von Juli bis November und auf den Philippinen von Februar bis August. Die Höhlen werden in Bäumen aller Art in Höhen zwischen 2 und 20 m angelegt, häufig in Stämmen lebender Bäume mit weichem Holz. Der Eingang ist senkrecht oval. Die Höhle wird von beiden Partnern gebaut, die dafür vier Wochen benötigen können. Das Gelege besteht im Norden des Verbreitungsgebietes aus 4 bis 5, im Süden des Areals nur aus 2 Eiern, die von beiden Eltern 14–15 Tage lang bebrütet werden. Die Jungvögel fliegen nach 24–26 Tagen aus und bleiben danach noch einige Wochen bei den Eltern, möglicherweise bis zu den Vorbereitungen für die nächste Brut.
Auf Sri-Lanka nutzt der Ceylon-Grautoko, eine der Arten aus der Familie der Nashornvögel, gelegentlich verlassene Bruthöhlen des SKupfermantel-Sultanspechts für das eigene Brutgeschäft. Der Eingang der Bruthöhlen, die der Kupfermantel-Sultanspecht gezimmert hat, sind gerade groß genug, dass das Weibchen des Ceylon-Grautokos hineinschlüpfen kann.
Angaben zur Größe des Weltbestandes gibt es nicht. Der Bestand ist anscheinend rückläufig, die Art wird aber in ihrem großen Verbreitungsgebiet als häufig oder zumindest als lokal häufig beschrieben und von der IUCN daher noch als ungefährdet („least concern“) eingestuft.