Die Bedeutung von Open Space ist seit Jahrzehnten Gegenstand von Debatten. Ob privat, beruflich oder akademisch, Open Space spielt eine entscheidende Rolle in unserem täglichen Leben. Von seinen Anfängen bis zu seiner heutigen Entwicklung war Open Space Gegenstand von Studien und Forschungen durch Experten aus verschiedenen Bereichen. In diesem Artikel werden wir die verschiedenen Aspekte von Open Space untersuchen, von seinen Auswirkungen auf die Gesellschaft bis zu seiner Relevanz in der Geschichte. Darüber hinaus werden wir analysieren, wie Open Space verschiedene Aspekte unseres Lebens beeinflusst und geformt hat, und so einen tieferen Einblick in seine Bedeutung in der modernen Welt geben.
Bürgerbeteiligung (→ Übersichten) | |
Open Space / Open-Space-Konferenz
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Ziel / Funktion | Einflussnahme auf Öffentlichkeit und Gesellschaft |
typische Themen | Sammlung von Ideen und Vorschlägen zu diversen Themen |
Kontext | Fragen auf lokaler bis transnationaler Ebene, organisations- bzw. betriebsinterne Fragen |
typische Auftraggeber | Verwaltungen, Behörden, Vereine, Kirchen, Bildungseinrichtungen, Unternehmen etc. |
Dauer | 1–5 Tage |
Teilnehmer (Anzahl und Auswahl) | 20–2.000 Personen; Selbstselektion |
wichtige Akteure, Entwickler, Rechteinhaber | Harrison Owen |
geographische Verbreitung | weltweit, v. a. USA, Deutschland |
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Open Space (Englisch für „offener Raum“) oder Open Space Technology ist eine Methode der Großgruppenmoderation zur Strukturierung von Konferenzen. Sie eignet sich für Gruppen von etwa 20 bis 2000 Teilnehmern. Charakteristisch ist die inhaltliche Offenheit: Die Teilnehmer geben eigene Themen ins Plenum und gestalten dazu je eine Arbeitsgruppe. In dieser werden mögliche Projekte erarbeitet. Die Ergebnisse werden am Schluss gesammelt. Wichtig ist eine Infrastruktur, die die Umsetzung der entstandenen Projektideen organisiert, denn Open Space kann in kurzer Zeit eine große Vielfalt von konkreten Maßnahmen produzieren.
Die Open Space Technology wurde in den USA von Harrison Owen um 1985 entwickelt und ist inzwischen weltweit verbreitet. Die Website open space world map zählt Eintragungen in 125 Ländern der Erde und hunderte (auf einem Blog) eingetragene Open-Space-Begleiter. Seither sind weitere ähnliche Großgruppenmethoden entwickelt worden, wie das häufig stärker online organisierte und eher aus der Internetcommunity hervorgegangene Barcamp oder die sehr niedrigschwellige Marktplatz-Methode.
Die Gründungslegende von Open Space, so wie sie Harrison Owen immer wieder erzählt: Er habe 1983 ein Jahr lang einen Kongress für 250 Organisationsentwickler vorbereitet und durchgeführt. Am Ende der Konferenz kamen alle Beteiligten einhellig zu dem Schluss, dass der „wirklich nützliche Teil“ des im Übrigen gelungenen Treffens in den Kaffeepausen bestanden habe. Diese „Coffee-break“ Anekdote ist bis heute prägend für das Selbstverständnis von Open Space. Im Versuch, diese Erkenntnis zu systematisieren, um Grundmechanismen von Meetings zu ergründen, erinnerte sich Owen an ein alle vier Jahre stattfindendes Initiationsfest in Balamah, Nigeria: „Soweit ich es beurteilen konnte, gab es nichts, das in irgendeiner Weise mit einem Planungskomitee zu vergleichen gewesen wäre, weder während der Feierlichkeiten noch davor. Trotzdem gelang es den 500 Dorfbewohnern, diese viertägige Veranstaltung auf höchst geordnete, zufriedenstellende und, wie ich sagen muß, höchst vergnügliche Weise zu organisieren. Wie war das möglich?“
Ziel ist, in kurzer Zeit mit einer großen Zahl von Menschen zu einem umfassenderen Thema wesentliche Teilthemen innovativ und lösungsorientiert zu bearbeiten und eine Aufbruchstimmung zu erzeugen (oder zu nutzen). Je nach Zielsetzung und Durchführungsvariation kann am Ende der Open-Space-Veranstaltung eine Handlungsplanung stehen, in der sich Teilnehmer zur Umsetzung von Ideen aus den Arbeitsgruppen verabreden. Diese Handlungsplanung kann auch sehr konkret erfolgen. Das Ergebnis des Open Space kann z. B. eine Checkliste zur sofortigen Umsetzung sein.
Open Space schafft einen stabilen methodischen Rahmen, in dem viele Menschen selbstorganisiert und selbstverantwortlich ihre Anliegen gemeinschaftlich bearbeiten können. Es gibt keine vorgegebenen einzelnen Themen. Jeder kann ein Anliegen, das ihm besonders am Herzen liegt, vorantreiben. Das können komplexe und dringliche gemeinsame, aber auch persönliche Fragen und Themen sein. Sie werden erst zu Beginn der Veranstaltung formuliert. Auch Konflikte können bearbeitet werden. So entsteht ein großer „Themen-Marktplatz“, auf dem sich die Teilnehmer zu Themengruppen zusammenschließen. Die Methode ermöglicht, wenn sie richtig durchgeführt wird, eine breite Beteiligung, erzeugt gegenseitiges Verständnis und Energie für die Umsetzung der gemeinsam erarbeiteten Ideen.
Im Open Space gibt es vier Prinzipien (eigentlich eher Beobachtungen, wie sich die Welt zeigt)
und ein Gesetz:
Wenn Menschen das Gesetz der zwei Füße anwenden, zeigen sie manchmal Verhaltensweisen, die metaphorisch mit den Begriffen „Hummeln“ und „Schmetterlingen“ ausgedrückt werden: „Hummeln“ bewegen sich von Workshop zu Workshop wie Hummeln von Blüte zu Blüte und befruchten die Workshops wechselseitig. „Schmetterlinge“ sind Anziehungspunkt für Andere.
Stellenweise werden in Open-Space-Konferenzen auch andere metaphorische Begriffe verwendet, z. B. „Gesetz der Anziehungskräfte“, „Kometen“ und „Meteore“: „Kometen“ ziehen ihre Bahnen über mehreren Gruppen und verbinden so die Gedanken aller, „Meteore“ tauchen plötzlich auf und hinterlassen dabei ihre Ideen wie Leuchtspuren am Himmel.
Open Space steht immer unter einem Generalthema. Geeignete Themen haben eine oder mehrere der folgenden Eigenschaften:
Mögliche Themen sind beispielsweise: Stadtteilentwicklung, drohende Werksschließung, Probleme mit der Produktqualität, Entwicklung eines Bildungsprogrammes, Fusion zweier Firmen, Projektentwicklung, Konzept für Großbauten, Kirchenentwicklung, Umstrukturierung usw.
Bei Open Space gibt es nicht den richtigen oder falschen Teilnehmer. Jeder ist willkommen, der oder die sich direkt betroffen und motiviert fühlt, etwas verändern zu wollen. Es sollen möglichst unterschiedliche Menschen eingeladen werden (Berufsgruppen, Verantwortungsbereiche, Alter, aber auch Kunden, Nachbarn etc.), darunter die wesentlichen Meinungsmacher und Multiplikatoren.
Ein „Open-Space-Technology-Meeting“ dauert zwei bis drei Tage, die „klassische Form“ zweieinhalb Tage. Je nach Themenstellung kann auch eine verkürzte Variante von nur einem Tag erfolgreich sein. Dauert ein Open Space mehrere Tage, dient der letzte halbe Tag der Auswertung und ggf. der Handlungsplanung. Oft werden bereits auf der Tagung Arbeitsgruppen zur Umsetzung zusammengestellt und erste Schritte vereinbart.
Der Steuerkreis ist verantwortlich für die Formulierung von Zielen und Gesamtthema, für die Einladung der Teilnehmer, für die Organisation (Räume, Materialien, Essen, Dokumentation). Die Moderation übernimmt die Gesamtmoderation der Veranstaltung.
Der Steuerkreis setzt sich zusammen aus dem verantwortlichen Initiator, den wichtigsten Entscheidungsträgern und der Moderation. Er wird unterstützt von einem Organisations-Team. Initiator und Steuerkreis unterstützen die Teilnehmer bei der Umsetzung ihrer Vorhaben.
Trotz der (i. d. R.) dreitägigen Dauer gibt es:
Dafür gibt es ein ständig zugängliches Pausenbuffet mit Fingerfood (Nüsse, Obst, Gemüse und Dips, Kaffee, Tee, Wasser und Saft), das sich über Mittag in ein Lunchbuffet verwandelt, um die größtmögliche Flexibilität für die Teilnehmenden in ihrer Tagesgestaltung zu gewährleisten.
In der verkürzten Durchführungsvariation von nur einem Tag entfallen die Abend- und Morgennachrichten.
Mit der Schlussrunde ist der Kern eines Open Space im Grunde beendet. Je nach Organisations- und Abhängigkeitsgrad der Teilnehmer untereinander haben sich in der Vergangenheit unterschiedliche Möglichkeiten herausgeschält, die Ergebnisse auch anderen sichtbar zu machen oder gar weitere Projektschritte gemeinschaftlich zu entwickeln. Für Open Spaces zu privaten Themen, beispielsweise zu Fragen der Kindeserziehung, in denen es im Grunde einfach nur um Erfahrungsaustausch ging, ist das nicht notwendig. Ansonsten protokollieren die Einberufer die wichtigsten Punkte ihrer Ergebnisse. Das Begleitteam hängt die Protokolle an der Dokumentations-Wand aus. Das ermöglicht allen Teilnehmenden, sich zu jeder Zeit einen Überblick über die Zwischenergebnisse zu verschaffen. Die Protokolle werden als Kopien oder elektronisches Dokument für jeden Teilnehmer zur Verfügung gestellt.
Der letzte halbe Tag dient der Auswertung und Planung der Umsetzung.
Der Erfolg einer Open-Space-Konferenz steht und fällt mit der Umsetzung der entstandenen Ideen. Oft sind die Teilnehmer danach so stark motiviert, dass von selbst die vielfältigsten Aktivitäten entstehen. Die Umsetzung muss aber immer unterstützt und begleitet werden. Dafür ist der Steuerkreis zuständig. Regelmäßig wird geprüft, welche Projekte welche Unterstützung benötigen. In Unternehmen muss das Management die benötigten Ressourcen für die Umsetzung bereitstellen (Arbeitszeit, Geld, Handlungsspielraum etc.). Bei komplexeren Themen müssen feste Projektteams gebildet oder Gruppen weiter aufgeteilt werden.
Teams von Projekten, die auch über größere Entfernungen hinweg auf der Grundlage der Open-Space-Philosophie weiterarbeiten wollen, können OpenSpace-Online(r) Internet-Konferenzen veranstalten.
Barcamps, eine Form der Großgruppenmoderation, haben Ähnlichkeiten mit Open Space, sind aber lockerer organisiert – in Vorträgen und Diskussionsrunden, in sogenannten Grids (Stundenplänen), durch die Teilnehmer selbst koordiniert. Dabei sind alle Teilnehmer aufgefordert, selbst einen Vortrag zu halten oder zu organisieren.
„Das BarCamp ist ... eine Tochter von Open Space, es gibt viele Gemeinsamkeiten aber einige wichtige Unterschiede.
Das Prinzip des BarCamp: Geben und Nehmen. Jede teilnehmende Person ist aufgefordert ein „Geschenk“ in Form eines Beitrages (Präsentation, Vortrag, Beispiel) zur Veranstaltung mitzubringen.
Das Prinzip von Open Space: Gemeinsam g’scheiter werden bzw. gemeinsam Handlungen planen. Jede Person ist eingeladen im Rahmen des Dachthemas (Fokus) der Veranstaltung Anliegen und brennende Fragen einzubringen. Falls gewünscht, können die dokumentierten Diskussionsergebnisse im Rahmen des sog. Konvergenzprozesses in der Endphase des Open Space gewichtet und in einen Maßnahmenplan gebracht werden.“
Michael M Pannwitz
Frank Baumann, Malte Detlefsen
Otto Häußer
Erich Kolenaty, Susanne Weber
Carole Maleh
Klaus I. Rogge
Udo Witthaus, Wolfgang Wittwer (Hrsg.)