Pawel Iwanowitsch Nowgorodzew

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Pawel I. Nowgorodzew

Pawel Iwanowitsch Nowgorodzew (russisch Павел Иванович Новгородцев, wiss. Transliteration Pavel Ivanovič Novgorodcev; geb. 1866 in Bachmut, Ujesd Bachmut, Gouvernement Jekaterinoslaw, Russisches Kaiserreich; gest. 1924 in Prag, Tschechoslowakei) war ein russischer Philosoph, Politiker und Jurist. Er war Lehrer der Philosophen Iwan Iljin und Nikolai Alexejew.

Leben

Nowgorodzew machte seinen Abschluss an der Juristischen Fakultät der Universität Moskau (1888) und absolviert eine Ausbildung an europäischen Universitäten (1890-1899). Er war Professor für Rechtsphilosophie und Mitglied des Zentralkomitees der Konstitutionellen Demokratischen Partei. Pawel Nowgorodzew bekleidete die Position des Rektors des Moskauer Handels-Instituts und gehörte der ersten Staatsduma an. Er lehrte als Professor an der Moskauer Universität, verließ Russland nach der Oktoberrevolution und leitete die russische Rechtsfakultät an der Universität von Prag. Wassyl Senkiwskyj in seiner Geschichte der russischen Philosophie bespricht seine grundlegenden Ideen.

Nowgorodzews Schrift Ob obščestvennom idealě (Über das gesellschaftliche Ideal) fand Aufnahme in der russischen Buchreihe Aus der Geschichte des vaterländischen philosophischen Denkens (russisch Из истории отечественной философской мысли / Is istorii otetschestwennoi filossofskoi mysli; Moskau 1991).

In seiner Besprechung einer deutschen Übersetzung des Sammelbandes De profundis („Aus der Tiefe“) führt der Osteuropahistoriker Leonid Luks Nowgorodzew an, der darin zu dem Sammelband Wechi („Wegzeichen“) Stellung genommen hatte:

„1917 stellte es sich indes heraus, dass die Warnungen der „Wechi“-Autoren durchaus begründet waren. Der Rechtswissenschaftler Pawel Nowgorodzew nimmt in „De profundis“ ausdrücklich dazu Stellung: „(Die „Wechi“-Autoren) wollten die russische Intelligenzija dazu aufrufen, ihre alten Glaubenssätze zu überdenken“, so Nowgorodzew. Dann schildert er die entrüstete Reaktion großer Teile der russischen Öffentlichkeit auf diesen Appell: „Die Intelligenzija muss nichts überdenken, sie muss nichts ändern – so lautete der Tenor der Kritik“. So sei die Mehrheit der Intelligenzija ihrer utopistischen Denkweise, die bereits von den „Wechi“ scharf angeprangert worden war, treu geblieben, einer Denkweise, die, so Nowgorodzew, „statt Heil nur Übel (bringt)“, die „zwar das Paradies auf Erden (verspricht), doch häufig, die Hölle auf Erden (entfesselt)“.“

Grab

Nowgorodzew starb in Prag und ist auf dem Wolschaner Friedhof begraben.

Schriften (Auswahl)

  • Ob obščestvennom idealě.  : Slówo Verlagsgesellschaft
  • Kant i Gegel' v ich učenijach o prave i gosudarstve . Sankt-Peterburg : Izdat. Aletejja, 2000, Naučnoe izd.
  • «Нравственная проблема в философии» (1903)
  • «Кант как моралист» (1904)
  • «Введение в философию права. Об общественном идеале» (вып. 1, 1917)
  • «История философии права. Лекции» (1897) - Lehrbuch
  • «История новой философии права. Немецкие учения XIX в. Лекции» (1898)
  • «Сократ и Платон. Из лекций» (1901)
  • «Из лекций по истории философии права. Учения Нового времени XVI–XVIII вв.» (1904)
  • «Из лекций по общей теории права» (1904)

Siehe auch

Literatur

  • Laurent Cauderay: Die Partei der konstitutionellen Demokraten und das liberale Weltbild von Pavel Invanovič Novgorodcev. St. Gallen, Univ., Diss., 2004 (Inhaltsverzeichnis)

Weblinks

Commons: Pawel Iwanowitsch Nowgorodzew – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. ↑ letopis.msu.ru: Новгородцев Павел Иванович
  2. ↑ Digitalisat (Kap. XXVIII)
  3. ↑ diekolumnisten.de: Die Entzauberung des russischen Revolutionsideals (Leonid Luks) - abgerufen am 20. Februar 2024
Personendaten
NAME Nowgorodzew, Pawel Iwanowitsch
ALTERNATIVNAMEN Павел Иванович Новгородцев (russisch); Pavel Ivanovich Novgorodtsev; Pavel Invanovič Novgorodcev
KURZBESCHREIBUNG russischer Philosoph, Politiker und Jurist
GEBURTSDATUM 1866
GEBURTSORT Bachmut, Russisches Kaiserreich
STERBEDATUM 1924
STERBEORT Prag
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