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Die Potsdamer Erklärung vom 26. Juli 1945 legte die offiziellen amerikanisch-britisch-chinesischen Bedingungen für die Kapitulation Japans am Ende des Zweiten Weltkriegs fest. Sie ist nicht zu verwechseln mit dem – zuweilen ebenso bezeichneten – Potsdamer Abkommen.
Die Potsdamer Erklärung wurde von US-Präsident Harry S. Truman sowie dem britischen Premierminister Winston Churchill im Rahmen der Potsdamer Konferenz formuliert und vom chinesischen Präsidenten Chiang Kai-shek telegrafisch mitunterzeichnet. Sie beinhaltete folgende Hauptpunkte:
Der Text der Potsdamer Erklärung wurde über Radio verbreitet und auf Flugblätter gedruckt, die über Japan abgeworfen wurden. Am 28. Juli 1945 hielt der japanische Premierminister Kantaro Suzuki eine Pressekonferenz und bemerkte zur Potsdamer Erklärung, dass diese nur eine Neuauflage der Kairoer Erklärung sei. Die japanische Regierung finde darin keine wesentlichen Neuigkeiten. Suzuki verwendete im Zusammenhang mit der Haltung seiner Regierung gegenüber der Erklärung das Wort mokusatsu (黙殺), das in etwa „totschweigen“ oder „links liegen lassen“ (nicht aber „ablehnen“) bedeutet und somit eine hinhaltende, gespaltene und unentschlossene Haltung des Kabinetts in der Frage einer möglichen Kapitulation widerspiegelte. Vom Ergebnis her lieferte er den USA die Rechtfertigung für den Atombombenabwurf auf Hiroshima. Am 29. Juli übersetzte ein Kommuniqué der offiziellen japanischen Presseagentur Domei Tsushin mokusatsu mit reject (zurückweisen). Der alliierten Öffentlichkeit erschien diese Reaktion als Unbeugsamkeit, und dieser Eindruck wurde seitens Japans auch nicht mehr korrigiert.
Am 21. Juli 1945 war Präsident Truman über den gelungenen Atomwaffentest informiert worden und hatte am 24. Juli den Befehl gegeben, den Abwurf einer Atombombe für den 3. August vorzubereiten. Aus dem Entwurf der Potsdamer Erklärung hatte er die Garantie für den Fortbestand des japanischen Kaiserhauses, die die Annahme der Kapitulation erleichtert hätte, streichen lassen. Den Vorschlag von Kriegsminister Stimson, die Japaner mit einer Probeexplosion vorzuwarnen, hatte er abgelehnt. Nachdem die Politik keine Ergebnisse gezeitigt hatte, wurden zwei Atombomben am 6. und 9. August 1945 über Hiroshima und Nagasaki abgeworfen.
Die Sowjetunion kam ihrer bei der Konferenz von Jalta eingegangenen Verpflichtung auf dem Tag genau nach, 90 Tage nach dem Kriegsende in Europa in Fernost den Krieg zu beginnen und sowohl Japan wie auch seine Verbündeten anzugreifen. Nachdem am 5. April 1945 der Neutralitätspakt mit Japan gekündigt wurde, übermittelte die Sowjetunion am 8. August Japan die Kriegserklärung. Tags darauf begann die sowjetische Invasion der Mandschurei, in deren Verlauf die Rote Armee mit über einer Million Soldaten die Mandschurei besetzte und den japanischen Marionettenstaat Mandschukuo auflöste. Das eroberte Gebiet wurde gemäß den alliierten Kriegszielen (Kairoer Erklärung) von der Sowjetunion 1946 an die Republik China zurückgegeben.
Am 14. August 1945 entschloss sich der Tennō angesichts der ausweglosen Lage zum Kaiserlichen Erlass über das Kriegsende (終戦の詔書, shūsen no shōsho), der die Bedingungen der Potsdamer Erklärung anerkannte und am 15. August 1945 im Radio (Gyokuon-hōsō) ausgestrahlt wurde. Am 2. September wurde die bedingungslose Kapitulation der japanischen Streitkräfte mit ausdrücklichem Bezug auf die Potsdamer Erklärung unterzeichnet.