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Professional Darts Corporation (PDC) | |
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Gründung | 16. Januar 1992 in Brentwood, Essex |
Gründer | Tommy Cox, John Markovic, Dick Allix |
Sitz | Brentwood, Essex (⊙ ) |
Geschäftsstelle | Mascalls, Mascalls Lane Brentwood, Essex |
Vorläufer | World Darts Council |
Zweck | Professioneller Dartsport |
Vorsitz | Eddie Hearn |
Geschäftsführung | Matthew Porter |
Beschäftigte | 30 |
Mitglieder | 221 |
Website | www.pdc.tv |
Die Professional Darts Corporation (PDC) ist neben der World Darts Federation (WDF) einer der Welt-Dartsverbände, wobei die PDC als der prestigeträchtigere von beiden gilt. Anders als die WDF ist die PDC aber als Unternehmen strukturiert, wobei die Matchroom Sport Limited zurzeit der größte Anteilseigner ist.
Die PDC wurde am 16. Januar 1992 in Konkurrenz zur British Darts Organisation (BDO) zunächst unter dem Namen World Darts Council (WDC) gegründet. Maßgeblichen Anteil an der Gründung hatte der Fernsehsender Sky Sports, der den Dartsport in sein Programm aufnehmen wollte, nachdem die bisherigen Wettbewerbe bei der BBC zu sehen waren.
Seit 1994 trägt die PDC jeweils zum Jahreswechsel ihre PDC World Darts Championship genannte Weltmeisterschaft aus, die in Großbritannien von rund 2 Millionen Fernsehzuschauern verfolgt wird. Sie gilt als das wichtigste Turnier im Dartsport und ist als solches auch mit dem höchsten Preisgeld (£ 2.500.000 im Jahr 2024) dotiert. Seit der Weltmeisterschaft 2005 wird diese auch im deutschen Fernsehen von Sport1 (damals noch Deutsches Sport Fernsehen) übertragen.
Weitere relevante Dartturniere, die von der PDC veranstaltet werden, sind das ebenfalls seit 1994 ausgetragene World Matchplay, der World Grand Prix, die Premier League Darts und die mitunter als Darts-Europameisterschaft bezeichnete European Darts Championship.
Seit 2006 gibt es mit der PDC Europe (bis 2009 German Darts Corporation) auch einen Ableger der PDC in Deutschland. Diese ist unter anderem für die Austragung der European Darts Tour sowie der Super League Darts verantwortlich.
Offizieller Ausrüster der PDC war bis Januar 2022 die Firma Unicorn Darts. Seither übernimmt Winmau diese Rolle.
Nachdem sich Anfang der 1990er-Jahre immer mehr Sponsoren von der BDO zurückzogen und mit der Weltmeisterschaft nur noch ein Turnier im Jahr im Fernsehen zu sehen war, konnten sich die Topspieler nur mit Nebenjobs ihren Lebensunterhalt finanzieren. Da die BDO und vor allem ihr Vorsitzender Olly Croft nicht auf Forderungen und Wünsche der Spieler reagierten, gründeten im Jahr 1992 16 Topspieler ihren eigenen Dartsverband, den World Darts Council (WDC). Die 16 „abtrünnigen“ Spieler waren Phil Taylor, Dennis Priestley, Rod Harrington, Alan Warriner, Peter Evison, Richie Gardner, Jocky Wilson, Eric Bristow, Keith Deller, John Lowe, Bob Anderson, Cliff Lazarenko, Kevin Spiolek, Jamie Harvey, Mike Gregory und Chris Johns.
Sie wollten das Kneipenimage ihres Sports verbessern und veranstalteten mit der Hilfe der PR-Berater Dick Allix, Tommy Cox und John Markovic noch im selben Jahr ihr erstes TV-Turnier, die Lada UK Masters, welches auf Anglia Television übertragen wurde. Die BDO-Weltmeisterschaft 1993 war das letzte Turnier, an dem noch alle Spieler teilnahmen. Die WDC-Spieler trugen alle einen Aufnäher ihres neuen Verbandes, mussten diesen aber auf Aufforderung entfernen. Aus diesem Grund beschlossen sie, nie mehr an BDO-Turnieren teilzunehmen. Zur Jahreswende 1994 wurde die erste PDC-Weltmeisterschaft unter dem Namen WDC World Darts Championship 1994 ausgetragen.
Mit der Weltmeisterschaft 1994, die Dennis Priestley gewann, begann die bis heute andauernde Kooperation mit Sky Sports, die sich zu diesem Zeitpunkt bereits die Rechte für die englische Premier League gesichert hatten und Darts als günstigen Lückenfüller für freie Sendezeit nutzen und somit zugleich ihr Angebot ausbauen wollten. 1994 und 1998 wurden mit dem World Matchplay bzw. mit dem World Grand Prix zwei weitere Turniere in das Programm aufgenommen. 1997 wurde der World Darts Council in den noch heute bestehenden Namen Professional Darts Corporation umbenannt. Im Juli 2001 trat der Gründungsvorstand zurück, um Platz für Spezialisten des Sportmarketings zu machen. Das 1982 von Barry Hearn gegründete Unternehmen Matchroom Sport übernahm 37,74 % der PDC. Barry Hearn sammelte im Bereich Sport bereits Erfahrung, unter anderem als Manager des sechsfachen Snookerweltmeisters Steve Davis und Vermarkter von Boxkämpfen, Pokerveranstaltungen und Golfevents. Er war zwischenzeitlich auch Manager von Rekordweltmeister Phil Taylor.
Mit der Übernahme der PDC durch Matchroom Sport wurden 2002 die ersten Dartsevents außerhalb Großbritanniens und Irlands veranstaltet, wie zum Beispiel das Major-Turnier Las Vegas Desert Classic in Nordamerika. Mittlerweile werden Events auf fünf Kontinenten ausgetragen. In Mitteleuropa etablierte sich die European Darts Tour, die momentan 13 Turniere in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Österreich, der Schweiz, Tschechien und Ungarnveranstaltet. Des Weiteren werden im Rahmen der World Series of Darts weltweit Turniere gegen die besten Spieler des Gastgeberlandes ausgetragen.
Ende 2009 machte Hearn der British Darts Organisation ein Übernahmeangebot in Höhe von 1 Million Britischen Pfund. Dieses Angebot wurde vom damaligen Vorsitzenden der BDO, Olly Croft abgelehnt, da die mittlerweile insolvente BDO für ihn unverkäuflich war.
Bei der PDC World Darts Championship 2010 wurden erstmals bei einem Turnier 1 Million Britische Pfund ausgeschüttet.
In der gesamten Saison 2017 wurden insgesamt ca. 11,5 Millionen Britische Pfund im Rahmen der Major-Turniere, Pro Tour und der World Series ausgeschüttet. Im August 2021 startete die elfte Auflage der PDC Development Tour – die Nachwuchsabteilung der PDC. Seit der Gründung der Rookie-Serie hat sich das Preisgeld verfünffacht.
Im Jahr 2020 wurde mit der PDC Women’s Series erstmals eine eigene Turnierserie für Dartspielerinnen ins Leben gerufen. Damals noch nur vier Turniere, besteht die PDC Women’s Series 2024 aus 24 Turnieren.
Die PDC zeichnet jährlich im Rahmen des PDC Awards Dinner die besten Spieler des vorangegangenen Jahres aus.
Die PDC kategorisiert ihre Turniere und Turnierserien wie folgt:
Die Major-Turniere sind die wichtigsten Turniere im Kalender der PDC. Der Begriff „Major“ wird dabei von der PDC selbst nicht verwendet. Sie werden vor Live-Publikum und vor TV-Kameras gespielt und loben das meiste Preisgeld aus. Die Professional Darts Corporation trägt im Jahr 2024 elf Majorturniere aus. Die aktuellen Majorturniere heißen wie folgt:
Bei den Premier Ranked Events handelt es sich um alle Major-Turniere, bei denen das erspielte Preisgeld in die PDC Order of Merit mit einfließt. Aktuell (2024) gibt es bei der PDC sieben Premier Ranked Events:
Bei den Premier Invitational Events handelt es sich um alle Majors, deren erspieltes Preisgeld nicht in die Berechnung der PDC Order of Merit eingeht. Sie sind demnach aus sportlicher Hinsicht (abgesehen von der Möglichkeit, sich für den Grand Slam of Darts zu qualifizieren), von weniger Interesse und existieren hauptsächlich zu Marketingzwecken. Im Jahr 2024 wurden vier solcher Turniere ausgetragen.
Die PDC Pro Tour ist die wichtigste Turnierserie der PDC. Sie existiert seit 2002 und bietet allen Spielern mit einer PDC Tour Card die Möglichkeit regelmäßig Preisgeld zu erspielen. Als Qualifikationsmöglichkeit für jedermann dient hierbei die PDC Qualifying School, welche zu Beginn eines Jahres ausgetragen wird. 2024 sollen insgesamt 43 Pro Tour Events ausgetragen werden, welche in zwei verschiedene Turnierserien aufgeteilt sind:
Bei den Secondary Tour Events handelt es sich um zwei Turnierserien, welche rangmäßig unterhalb der Pro Tour angesiedelt sind und ebenfalls aus sogenannten Floor-Turnieren bestehen (kein Publikum, keine TV-Kameras, mehrere Boards gleichzeitig). Die Top 2 der jeweiligen Rangliste zum Ende einer Saison qualifiziert sich hierbei für die PDC World Darts Championship und erhält eine Tour Card für die kommenden zwei Jahre.
Es gibt neben diesen Turnieren noch weitere Turnierformen bei der PDC, welche relevant für die Qualifikation zur PDC World Darts Championship sein können.
In der Vergangenheit wurden noch fünf weitere Major-Turniere ausgetragen. Sie hießen wie folgt:
Bei der PDC Order of Merit handelt es sich um die offizielle Weltrangliste der PDC. Aufgrund des höheren Stellenwerts der PDC gegenüber der WDF gilt der Erstplatzierte dieser Rangliste als „Nummer eins“ im Dartsport. Für die Qualifikation zu den einzelnen Turnieren gibt es noch weitere Ranglisten wie beispielsweise die PDC Pro Tour Order of Merit, in die nur die Leistungen bei bestimmten Turnieren mit einfließen.
Bis 2007 wurden die Plätze aufgrund der erreichten Punkte vergeben. Die Punkte waren allerdings nur bei den PDC-Turnieren zu holen. Colin Lloyd war lange Zeit die Nummer eins der PDC-Weltrangliste vor Phil Taylor. Dies lag aber nur daran, dass Taylor mehr an Dartsshows und Vorführungen teilgenommen hatte, bei denen es zwar keine Punkte, jedoch viel Geld zu verdienen gab.
Seit dem 2. Januar 2007 ist die PDC auf ihre neue Weltrangliste, die sogenannte „Order of Merit“, umgestiegen. Hierbei wird die Ranglistenposition nicht mehr wie vorher anhand der gewonnenen Punkte, sondern aufgrund der gewonnenen Preisgelder der jeweils letzten zwei Jahre ermittelt. Dies führte zu einem Wechsel an der Spitze der Weltrangliste. Die bisherige Nr. 1 Colin Lloyd rutschte auf Position 3 und Phil Taylor übernahm mit weitem Abstand die Spitzenposition. Direkt hinter Taylor befand sich der PDC-Weltmeister 2007 Raymond van Barneveld, der nach nur elf Monaten bei der PDC 2008 vorübergehend die Spitzenposition übernahm. Seit 2014 führte der Niederländer Michael van Gerwen die Order of Merit an. Es folgten ihm auf den Plätzen 2 und 3 der Schotte Peter Wright und der Waliser Gerwyn Price. Seit 2021 führte Price nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft die Rangliste an, Peter Wright folgte auf Rang 2. Am 6. März 2022 konnte Peter Wright Gerwyn Price überholen und somit zur neuen Nummer 1 werden. Durch das Erreichen des Finals beim World Matchplay 2022 tauschten beide erneut zum 24. Juli 2022 die Spitzenpositionen. Nach dem Ende des World Grand Prix fand ein erneuter Tausch statt, sodass Peter Wright ab dem 9. Oktober 2022 die Weltrangliste wieder anführte. Mit dem Gewinn der WM 2023 setzte sich schließlich Michael Smith an die Spitze und führt seither die Order of Merit an.
Meiste 180er in einem Spiel:
24 von Peter Wright gegen Gary Anderson im WM Halbfinale 2022 und Michael Smith gegen Peter Wright im WM-Finale 2022.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die 20 höchsten im TV geworfenen Averages, wie sie offiziell von der PDC gelistet werden: