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Proskau Prószków | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Opole | |
Powiat: | Opole | |
Gmina: | Proskau | |
Fläche: | 16,23 km² | |
Geographische Lage: | 50° 33′ N, 17° 55′ O | |
Höhe: | 153 m n.p.m. | |
Einwohner: | 2648 (31. Dez. 2016) | |
Postleitzahl: | 46-060 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | |
Kfz-Kennzeichen: | OPO | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | DW 414 Prudnik–Opole | |
DW 429 Bowallno–Proskau | ||
Nächster int. Flughafen: | Breslau |
Proskau (polnisch Prószków) ist eine Stadt in Oberschlesien im Powiat Opolski der Woiwodschaft Opole in Polen. Sie ist Hauptort der gleichnamigen Stadt-und-Land-Gemeinde mit etwa 9800 Einwohnern.
Proskau liegt etwa zwölf Kilometer südlich der Kreis- und Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Proskau liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Równina Niemodlińska (Falkenberger Ebene). Durch den Ort fließt der Prószkowski Potok (Proskauer Bach).
Durch den Ort verläuft in Nord-Süd-Richtung die Droga wojewódzka (Woiwodschaftsstraße) 141 sowie in West-Ost-Richtung die Droga wojewódzka 429. Südlich von Proskau befindet sich die Autobahn Autostrada A4.
Nachbarorte von Proskau sind im Norden Neuhammer (Nowa Kuźnia) und Zlattnik (Złotniki), im Osten Groß Schimnitz (Zimnice Wielkie) und Klein Schimnitz (Zimnice Małe), im Süden Przyschetz (Przysiecz) und im Westen Jaschkowitz (Jaśkowice).
Proskau wurde im Jahr 1250 in einer Urkunde zum ersten Mal erwähnt. Es gehörte zum Herzogtum Oppeln, das ab 1327 ein Lehen der Böhmischen Krone war, die 1526 an die Habsburger gelangte. 1531 wurde der Ort als Pruzko erwähnt. 1560 wurden Proskau die Stadtrechte verliehen, welche 1915 aberkannt, aber 2004 wieder verliehen wurden.
Vom 14. Jahrhundert an bis 1769 war das Gebiet um Proskau Familienbesitz der Proskowskis. Die Familie ließ hier 1563 ein Schloss im Renaissancestil errichten, das im Dreißigjährigen Krieg durch die Schweden niedergebrannt wurde. Der Wiederaufbau wurde 1677 durch den Mailänder Architekten Johann Seregno vollzogen. Im Jahre 1763 ließ Graf Leopold Proskowski im Hinterhof des Schlosses eine in Europa und der Welt berühmte Fayence-Manufaktur einrichten, die bis 1793 produzierte.
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 gelangte das Proskauer Gebiet zusammen mit dem weitaus größten Teil Schlesiens an Preußen. Dessen König Friedrich der Große ließ im Ort 1763 eine Steingutmanufaktur gründen, welche zur größten in Schlesien wurde. 1853 wurde diese geschlossen. Nachdem die Familie von Proskowski mit dem Tode Leopolds im Mannesstamme erloschen war, gingen Gut und Schloss in den Besitz des Grafen von Dietrichstein über, der es 1783 an den preußischen Staat veräußerte. Dieser richtete hier ab 1847 eine höhere landwirtschaftliche Lehranstalt ein, die spätere zur Akademie erhoben und 1881 als Königlich Landwirtschaftliche Hochschule nach Berlin verlegt wurde.
Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die die Stadt Proskau ab 1816 zum Landkreis Oppeln im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Ort eine katholische Pfarrkirche, ein Schloss sowie weitere 198 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Proskau 1703 Menschen, davon 1463 katholisch, 192 evangelisch und 48 jüdisch. 1874 wurde der Amtsbezirk Schloss Proskau gegründet, welcher die Landgemeinden Chrzumczütz, Neuhammer, Proskau, Wilhelmsberg und Zlattnik und die Gutsbezirke Proskau Domäne und Zlattnik Domäne umfasste. 1885 zählte der Ort 2269 Einwohner.
Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten 1.587 der Proskauer Wahlberechtigten für einen Verbleib bei Deutschland und 151 für Polen. Proskau verblieb mit dem gesamten Landkreis Oppeln bis 1945 beim Deutschen Reich. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs hatte der Ort 2.511 Einwohner. Vom 28. bis 30. Januar 1945 beging die Rote Armee Kriegsverbrechen an der deutschen Zivilbevölkerung, denen auch der örtliche Pfarrer Walloschek zum Opfer fiel. Während und nach dem Krieg ist jedoch nur ein geringer Teil der einheimischen Bevölkerung vertrieben worden.
1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde in Prószków umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln. 1999 kam der Ort zum wiedergegründeten Powiat Opolski. Bis heute leben in der Gemeinde drei Bevölkerungsgruppen: Neben Polen und Deutschen auch 4 % Schlesier. Im Jahr 2004 wurden Proskau die Stadtrechte wieder zuerkannt und seit dem 30. April 2010 trägt die offiziell zweisprachige Stadt den amtlichen Namen ‚Prószków/Proskau‘. Seit Juni 2012 sind auch die Ortsschilder zweisprachig.
Das barocke Proskauer Schloss ist das Wahrzeichen des Ortes. Das Schloss wurde 1563 als Residenz vom Grafen Georg Proskowski im Stil der Renaissance erbaut. 1644 wurde es von den Schweden in Brand gesteckt. 1677 wurde es unter der Leitung des italienischen Baumeisters Giovanni Seregno im Stil des Barock wieder aufgebaut. Dabei entstanden die noch heute stehenden beiden Türme an der Vorderfront. Es gehörte bis 1769 dem oberschlesischen Adelsgeschlecht Proskowski. Von 1847 bis 1881 diente das Schloss der Königlich Preußischen Gärtnerlehranstalt. Nach deren Auflösung wurde das Schloss als Krankenhaus genutzt. Heute befindet sich hier ein Altersheim. 2011 wurde das Schloss aufwendig saniert.
Westlich angrenzend befindet sich der Schlosspark mit einem alten Baumbestand.
Die römisch-katholische Kirche St. Georg steht am Ring (Marktplatz) und wurde 1587 im Auftrag von Graf Georg Pruskowski erbaut. Nach dem großen Brand 1644 erhielt sie beim Wiederaufbau 1687 ihr barockes Erscheinungsbild. Auch im Inneren finden sich zahlreiche barocke Elemente, darunter die Stuckdekorationen, der Hauptaltar, mehrere Skulpturen und die Kanzel. Über dem Eingang hängt das Wappen der Familie Pruskowski.
Das Arboretum erinnert an die 1847 gegründete Königliche Landwirtschafts-Akademie. Diese wurde 1881 aufgelöst und durch das Königliche Pomologische Institut ersetzt. Dafür wurden nördlich des Ortes Gärten, Gewächshäuser und eine Obstbaumschule angelegt. Ab 1934 fand hier jährlich die Chrysanthemen-Ausstellung statt. Noch heute werden hier neue Generationen ausgebildet. Das Arboretum umfasst eine Fläche von ca. 17 Hektar. Des Weiteren wachsen hier exotische Gewächse aus China, Japan und anderen Ländern. Zu sehen ist hier außerdem ein vor zwei Millionen Jahren versteinerter Baum.
Das Wappen der Stadt zeigt im ersten und vierten Feld jeweils auf einem gold-schwarz geteilten Grund einen springenden Hirsch mit umgekehrten Farben. Das zweite und das dritte Feld sind gespalten in den Farben Silber und Rot. Auf silbernem Grund befindet sich ein rotes Hufeisen. Auf rotem Grund befindet sich ein silbernes Hufeisen.
Die Stadt-und-Land-Gemeinde (gmina miejsko-wiejska) Proskau umfasst ein Gebiet von 121 km² mit einer Reihe von Dörfern.
Seit dem Jahr 1881 trägt die Proskauer Straße im Berliner Stadtbezirk Friedrichshain den Namen der Stadt.
Am 29. Juli 1921 wurde im Proskau mit 40,2 °C die höchste jemals auf dem heutigen polnischen Territorium gemessene Temperatur festgestellt.
Hünfeld in Hessen ist seit 1997 Partnerstadt.