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Terra incognita (lat. „unbekanntes Land“) ist ein (historischer) Begriff in der Kartografie für Landmassen oder Gebiete, die seinerzeit noch nicht kartiert oder beschrieben waren.
Die Bezeichnung findet sich auf alten See- oder Landkarten jener Regionen, die noch unerforscht oder teilweise nur vermutetes Land waren. Auf vielen Karten wurden solche Gegenden mit Drachen oder anderen Fabelwesen ausgeschmückt.
Das bedeutendste Gebiet der Terra incognita war die Terra Australis (incognita), eine große Landmasse auf der Südhalbkugel, die man im Altertum und Mittelalter als Gegengewicht zu den nördlichen Kontinenten postulierte. Der um 1600 von Seefahrern entdeckte Erdteil Australien erhielt so seinen Namen. Andere Teile erwiesen sich als nicht existent oder als Packeis bzw. Küstenabschnitte der Antarktis.
Clements Markham bezeichnete 1883 unbekanntes Gebiet als blank of the maps, das von Sven Hedin mit weiße Flecken ins Deutsche übertragen wurde.
Mit der zunehmenden Erforschung und Kartierung der Erde verlor der Begriff seine Aktualität und wird überwiegend nur noch in historischem und übertragenem Sinne verwendet. Dabei wird übersehen, dass aber auch heute noch große Teile der Erde nahezu unerforscht sind.
Im übertragenen Sinne steht er auch heute noch für nicht erkundete bzw. erforschte Bereiche der Realität, von deren Existenz man zwar Kenntnis hat oder die man vermutet, aber noch nicht inhaltlich definieren kann. Im Deutschen spricht man auch von (wissenschaftlichem) Neuland.
Neben dem Meeresboden, der zu großen Teilen noch nicht kartografiert oder gar erforscht ist (Beispiel Tamu-Massiv östlich von Japan, 2009 als größter Vulkan der Erde geortet), sind folgende Wildnis-Regionen der Erde trotz moderner Satellitenkartografierung immer noch weitestgehend weiße Flecken auf der Landkarte:
Beispiele für Entdeckungen/Erforschungen seit dem Jahre 2000: