Heutzutage ist Upton Sinclair zu einem Thema von allgemeinem Interesse geworden, das die Aufmerksamkeit von Menschen jeden Alters und jeder Herkunft auf sich gezogen hat. Seit seiner Entstehung ist Upton Sinclair Gegenstand von Debatten, Forschungen und Analysen in verschiedenen Bereichen wie Wissenschaft, Kultur, Politik und Gesellschaft. Dieses Phänomen hat eine Reihe von Auswirkungen hervorgerufen, die sich auf die Art und Weise ausgewirkt haben, wie Menschen Upton Sinclair in ihrem täglichen Leben wahrnehmen und damit umgehen. In diesem Artikel werden wir die verschiedenen Facetten von Upton Sinclair und seine Relevanz im aktuellen Kontext untersuchen und eine detaillierte und umfassende Analyse liefern, die es dem Leser ermöglicht, dieses Phänomen und seine Auswirkungen auf die heutige Gesellschaft besser zu verstehen.
Upton Beall Sinclair (* 20. September 1878 in Baltimore, Maryland; † 25. November 1968 in Bound Brook, New Jersey) war ein US-amerikanischer Schriftsteller. Sein Werk erstreckt sich über verschiedene Literaturgattungen und thematisiert Sozialkritik in vielerlei Form.
Sinclair wuchs unter ungewöhnlichen Umständen auf: Sein Vater war Alkoholiker, der Alltag durch bittere Armut geprägt. Bei seinen Großeltern in New York wiederum konnte Sinclair das Leben vermögender Amerikaner kennenlernen. So begegnete er früh den beiden extremen Positionen der amerikanischen Gesellschaft.
Um sein Studium am New York City College zu finanzieren, schrieb er Witze, Groschenromane und Erzählungen für Magazine und Zeitungen. Damit war er so erfolgreich, dass er sich das Studium an der renommierten Columbia-Universität erlauben konnte.
Ab 1915 lebte er in Pasadena, Kalifornien, dann in Buckeye, Arizona.
Er war dreimal verheiratet.
Sein Enthüllungsroman The Jungle (dt. Titel zunächst Der Sumpf, später: Der Dschungel), der sich mit den Arbeitsbedingungen und Hygieneverhältnissen in der US-amerikanischen Fleischkonserven-Industrie in den Union Stock Yards Chicagos beschäftigte, wurde zunächst ab Februar 1905 in der sozialistischen Zeitschrift Appeal to Reason veröffentlicht. Gleichzeitig bemühte Sinclair sich um die Veröffentlichung als Buch. Mehrere Verlage lehnten das Buch ab oder verlangten von ihm, „Blut und Eingeweide“ herauszulassen, sprich, das Werk um brisante Stellen zu kürzen, was er ablehnte. Der Verlag Doubleday, Page & Company veröffentlichte den Roman Ende Februar 1906, nachdem die darin geschilderten Umstände auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft worden waren. The Jungle sollte "ein Schlüsselroman der modernen Fleischindustrie" werden, in dem Upton Sinclair "die Fleischgewinnung mit angewandter Mathematik" in drastischen Szenen schildert.
Das Buch wurde ein sofortiger Bestseller und machte Sinclair im ganzen Land bekannt – die realistisch geschilderten Einzelheiten der Zustände in den Schlachthöfen gingen durch die Presse, Übersetzungen des Buches in 17 Sprachen erschienen innerhalb weniger Monate. Das allgemeine Aufsehen in der Öffentlichkeit führte schließlich zur Durchsetzung eines speziellen Gesetzes zur Inspektion der Schlachthöfe zwecks Aufrechterhaltung der Hygiene und des Lohnniveaus. Damit wurden die Arbeitsbedingungen jedoch nur zeitweilig verbessert.
Sinclair zeigte sich über die Rezeption enttäuscht. Er hatte gehofft, die Herzen der Menschen zu erreichen, hatte aber nur ihren Magen erreicht:
Ich hatte mich viel weniger für das ›verdammte Fleisch‹ interessiert als für etwas ganz anderes, das Inferno der Ausbeutung. Ich erkannte, dass sich die Öffentlichkeit nicht um die Arbeiter scherte, sondern nur kein tuberkuloseverseuchtes Rindfleisch essen wollte.
Im Jahre 1914 wirkte Sinclair an der Verfilmung seines Romans mit.
„Ihr braucht euch nicht mit Amerika abzufinden, wie es ist. Ihr könnt es verändern“, schrieb er einst. „Und schreibend, mit reinem Puritaner-Herzen, reformatorischem Elan und beispielloser Produktivität, hat Upton Sinclair (1878 bis 1968) sein Amerika unermüdlich zu ändern, zu bessern, zu sichern versucht für eine Zukunft der sozialen Gerechtigkeit.“
Nachdem er The Jungle veröffentlicht hatte, investierte er ca. 30 000 Dollar seines Lohns in die Helicon Home Colony, eine utopische Kommune in New Jersey. Diese brannte jedoch bereits vier Monate später nieder.
Theodore Roosevelt prägte für ihn und andere sozialkritische Autoren den Schimpfnamen Muckraker (= Schmutzaufwühler, Nestbeschmutzer), was ihn jedoch nicht daran hinderte, Sinclairs Argumente zu nutzen, wenn sie seinem eigenen Reformkurs dienen konnten. Der Begriff muckraking wird auch heute noch in der amerikanischen Alltagssprache für sozialkritische Literatur und Enthüllungsjournalismus genutzt.
Ein anderer Präsident ehrte ihn auf seine Weise: „Ein Jahr vor seinem Tod, 1967, rappelte sich Upton Sinclair noch einmal aus dem Schaukelstuhl: Präsident Johnson erwartete ihn im Weißen Haus. Und so kam er denn, um zuzusehen, wie der „Wholesome Meat Act“ unterzeichnet wurde, eine Zusatzakte zu jenem Fleischverarbeitungs-Gesetz, das er 1906 mit seinem „Dschungel“ erzwungen hatte.“
Mehrmals kandidierte Sinclair für politische Posten, so 1906 und 1920 als Mitglied der Sozialistischen Partei für das Repräsentantenhaus sowie 1922 für den Senat. 1926 und 1930 trat er als Sozialist ohne Erfolgschancen bei der Gouverneurswahl in Kalifornien an. Zusammen mit seiner zweiten Frau, Mary Craig, finanzierte er 1930/31 Sergei Eisensteins Film ¡Qué viva México!.
In seinem Roman Boston von 1928 schildert Sinclair in derb satirischer Weise den Justizmord an den Anarchisten Sacco und Vanzetti im Umfeld der „feinen“ Bostoner Gesellschaft. Er beschreibt drastisch, wie diese in bigotter Heuchelei die kapitalistische Ausbeutung praktizierend über Leichen geht, während ihre Opfer in Wahrhaftigkeit (und Erkenntnis des Klassenkampfes von oben) leben und sterben.
Im Jahre 1934 wechselte Sinclair zur Demokratischen Partei und errang deren Nominierung für die Wahlen zum Gouverneur von Kalifornien. Sein Wahlprogramm umfasste unter anderem einen Sozialplan, der als EPIC (End Poverty in California) bekannt wurde. Der Zeitungsverleger William Randolph Hearst, den Sinclair 1919 in seiner Reportage The Brass Check attackiert hatte (s. u.), mischte sich mit einer antikommunistischen Hetzkampagne gegen Sinclair in den Wahlkampf ein. Sinclair unterlag dem republikanischen Amtsinhaber Frank Merriam mit 38:49 Prozent der Stimmen.
Für Sinclair stand die Kritik an sozialen Missständen im Zentrum seiner literarischen Tätigkeit. Sein Rang als Journalist und Sozialreformer blieb unbestritten. Seine größte Anerkennung fand er – mit Ausnahme der kurzen Zeit, wo er dank The Jungle auch in den USA allgemein populär war – in Europa. In der deutschsprachigen Linken wurde er viel gelesen, und seine Gestalt des braven, disziplinierten Parteiaktivisten Jimmie Higgins wurde zeitweilig geradezu sprichwörtlich.
Aufgrund seiner politischen Position musste Sinclair allerdings seine Dramen, Romane, Kinderbücher und politisch-soziologischen Untersuchungen in den Vereinigten Staaten teilweise selbst verlegen, weil kein Verleger bereit war, seine Bücher zu drucken und zu vermarkten. Die von ihm verlegten Werke wurden in der Presse seiner Zeit nicht besprochen. Dazu gehörte etwa The Brass Check (1919) (deutsche Übersetzung: Der Sündenlohn. Eine Studie über den Journalismus, 1921), eine Studie, in der Sinclair die Beschränkungen der Presse darstellte, dabei ging er auf die Manipulationstechniken der Regenbogenpresse William Randolph Hearsts ein. Sinclair nannte dieses Werk „das wichtigste und gefährlichste Buch, das ich je geschrieben habe“.
Pressekritiker seiner Zeit und der Gegenwart fanden Sinclairs Analyse der Medien zutreffend und wertvoll. Sie sei „muckraking at its best“ und „erstaunlich hellsichtig in ihrer Kritik der Behaglichkeit der Interessen großer Medien und anderer Unternehmen.“ Nach der Veröffentlichung „weigerten sich die meisten Zeitungen, das Buch zu besprechen, und die wenigen, die es taten, fanden es unsympathisch. Viele Zeitungen wie etwa die New York Times lehnten es sogar ab, bezahlte Anzeigen für das Buch zu bringen.“ „Die Historiker, die sich die Mühe machen, Brass Check zu berücksichtigen, werten es als kurzlebig ab und erklären, die dargestellten Probleme seien gelöst worden.“
Erst 1943 wurde Sinclair der Pulitzer-Preis zugesprochen für Dragon’s Teeth, den dritten Roman einer mehrbändigen Serie, die den Helden Lanny Budd abenteuerlich durch das Zeitgeschehen von 1913 bis 1949 führt. 1944 wurde er in die American Academy of Arts and Letters gewählt.
Insbesondere Anfang des 20. Jahrhunderts genoss er in den Vereinigten Staaten, aber auch im deutschsprachigen Raum große Popularität.
Albert Einstein widmete ihm folgende Zeilen: Wen ficht der schmutzigste Topf nicht an? / Wer klopft der Welt auf den hohlen Zahn? / Wer verachtet, was heute / und schwört auf das Morgen? /... Der Sinclair ist der tapfere Mann / Wenn einer, dann ich es bezeugen kann! Im Jahr 1937 schrieb er ihm das Gedicht: Ist denn dein Kampfesmut gar nicht zu zügeln? / Gilt es auch nur, ein altes Weibchen zu verprügeln? / Halt ein, mein Freund, es gibt weit ernst’re Ziele / Wo Heldentum vonnöten im Gewühle! Die beiden hatten sich von Anfang der 1930er bis Mitte der 1950er Jahre viele Briefe geschrieben, die im Einstein-Archiv lagern.
Personendaten | |
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NAME | Sinclair, Upton |
ALTERNATIVNAMEN | Fitch, Ensign Clarke (Pseudonym); Sinclair, Upton Beall (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 20. September 1878 |
GEBURTSORT | Baltimore, Maryland |
STERBEDATUM | 25. November 1968 |
STERBEORT | Bound Brook, New Jersey |