Walter Gramatté (* 8. Januar1897 in Berlin; † 9. Februar1929 in Hamburg) war ein deutscher Maler, Zeichner und Grafiker des magischen Realismus. Seine Ölgemälde sind vor allem Ausdruck christlicher Erlösungssehnsucht und einer mystischen Sicht der Natur. Weiterhin schuf Gramatté Porträts. Geprägt wurden seine Arbeiten durch seine Erfahrungen im Ersten Weltkrieg und seine Krankheit.
Er tauschte sich mit Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff aus, war aufs engste mit Hermann Kasack befreundet und Vorbild für die Figur des Malers Catell in Kasacks 1947 erschienenen Roman Die Stadt hinter dem Strom. Seine Aufenthaltsorte waren Berlin, Hamburg und Hiddensee. Von seiner zweiten Frau Sonia malte er Porträts bei verschiedenen Arbeitsverrichtungen, während seine Selbstporträts immer seinen Kopf vor allgemeinem Hintergrund zeigen. Seine Zeichnungen von Kriegsszenen stellen das Schreckliche dar. Die Landschaften zeigen Blumen, Bäume und Gewitter.
Gramattés zweite Frau Sonia heiratete 1934 den Journalisten und Kunsthistoriker Ferdinand Eckhardt, hieß dann Sophie-Carmen Eckhardt-Gramatté und lebte seit 1953 in Winnipeg/Manitoba als bekannte Musikerin. Zur Erinnerung an sie und Walter Gramatté wurde dort die Stiftung „The Eckhardt-Gramatté-Foundation“ gegründet.
Die Sonderausstellung Wiederentdeckt: Walter Gramatté 1897–1929 im Ernst Barlach-Haus in Hamburg (Jenischpark) fand vom 26. Oktober 2008 bis 1. Februar 2009 statt. Diese Ausstellung wurde gemeinsam vom Kirchner Museum in Davos und dem Ernst-Barlach-Haus in Hamburg zusammengestellt.
Ferdinand Eckhardt: Walter Gramatté. Werkverzeichnis in 3 Bänden. (1. Band: Bilder und Aquarelle; 2. Band: Handzeichnungen; 3. Band: Holzschnitte, Lithographien, Radierungen). Winnipeg 1981
Claus Pese (Hrsg.); Ruth Negendanck (Bearb.): Walter Gramatté. Eine Dokumentation in Bildern und Texten. Stuttgart und Zürich 1990
Walter Gramatté. Gemälde, Aquarelle, Druckgraphiken. Katalog. Galerie Remmert und Barth, Düsseldorf 1992
Claus Pese: Mehr als nur Kunst. Das Archiv für Bildende Kunst im Germanischen Nationalmuseum. (= Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum; Bd. 2). Ostfildern-Ruit 1998, S. 74–77.
Karin Schick, Björn Egging (Hrsg.): Wiederentdeckt: Walter Gramatté 1897–1929. Katalog zur Ausstellung im Kirchner Museum Davos und im Ernst-Barlach-Haus Hamburg 2009–2009. DuMont, Köln 2008, ISBN 978-3-8321-9131-3.
Mirko Nottscheid: Gramatté, Walter Eduard. In: Franklin Kopitzsch, Dirk Brietzke (Hrsg.): Hamburgische Biografie. Band8. Wallstein, Göttingen 2023, ISBN 978-3-8353-5443-2, S.173–175.
↑ abcQuelle: Wiederentdeckt: Walter Gramatté 1897-1929. Sonderausstellung im Ernst Barlach Haus in Hamburg (Jenischpark) vom 26. Oktober 2008 bis 1. Februar 2009 (Faltblatt)