Manchmal stoßen wir auf Gustav Just. Diese Gustav Just kann auf die eine oder andere Weise Teil unseres Lebens sein, sei es als interessantes Thema, als relevante Person in unserem Leben, als historisches Ereignis oder einfach als etwas, das uns neugierig macht. In diesem Artikel werden wir Gustav Just und seine Darstellung in verschiedenen Kontexten weiter untersuchen. Von seinen Auswirkungen auf die Gesellschaft bis hin zu seiner Relevanz in unserem persönlichen Leben werden wir in die Welt von Gustav Just eintauchen, um seine Bedeutung und seinen Einfluss auf die Welt um uns herum besser zu verstehen.
Der Sohn eines Schlossers trat 1938 in die Hitler-Jugend ein. Nach dem Abitur 1940 meldete er sich als Kriegsfreiwilliger und nahm am Krieg gegen die Sowjetunion teil, wo er mehrere Verletzungen erlitt und zum Leutnant befördert wurde. 1944 heiratete er. Von Mai 1945 bis Mai 1946 arbeitete er als Steinschleifer in Jablonec. Im Rahmen der Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei wurde er im Mai 1946 nach Deutschland ausgesiedelt und arbeitete als Steinschleifer in Bad Schmiedeberg.
Anschließend absolvierte er einen Neulehrerkurs und war bis 1948 als Lehrer tätig. Von 1946 bis 1957 war Just Mitglied der SED und hatte verschiedene politische Funktionen inne. Zudem war er bis 1956 stellvertretender Chefredakteur der Wochenzeitung Sonntag, Mitglied des Schriftstellerverbandes und 1954/55 dessen Generalsekretär. Am 26. Juli 1957 wurde er als Mitglied der Harich-Gruppe wegen „Bildung einer konspirativen staatsfeindlichen Gruppe“ zusammen mit Walter Janka, Heinz Zöger und Richard Wolf zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Im gleichen Jahr wurde er aus der SED ausgeschlossen. Zuvor befand er sich bereits ein halbes Jahr in Untersuchungshaft. Nach 45 Monaten Haft in Bautzen, darunter 24 Monate Einzelhaft, nahm Just eine Tätigkeit als freiberuflicher Schriftsteller und Übersetzer tschechischer und slowakischer Literatur auf. Seine Leistung in diesem Bereich wurde 1998 mit dem Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung geehrt. 1986 ging Just in den Ruhestand, war jedoch weiter literarisch tätig.
Im Dezember 1989 gründete er den SPD-Ortsverein Prenden und war seit 1990 Kreisvorsitzender der SPD Bernau und Mitglied des Kreistages. Am 5. Januar 1990 wurde das Urteil von 1957 aufgehoben. Bei der Landtagswahl in Brandenburg 1990 zog er für die SPD in den Landtag ein und wurde Alterspräsident. 1992 wurde bekannt, dass Just während des Zweiten Weltkriegs an der Erschießung von Juden in der UdSSR beteiligt gewesen war, worauf er von seinem Landtagsmandat zurücktrat.
Publikationen
Karl Marx zu Fragen der Kunst und Literatur. Aufbau, Berlin 1953
Marx, Engels, Lenin und Stalin über Kunst und Literatur. Dietz, Berlin 1953
Das schwedische Zündholz. Kriminalkomödie in 9 Bildern nach der Erzählung von Anton Tschechow. Henschelverlag, Berlin 1962
↑Harry Waibel: Diener vieler Herren. Ehemalige NS-Funktionäre in der SBZ/DDR. Peter Lang, Frankfurt am Main u. a. 2011, ISBN 978-3-631-63542-1, S. 158–159.
↑Rezension: Sachbuch: Absolute Dummheit? ISSN0174-4909 (faz.net [abgerufen am 16. Oktober 2019]).