Im folgenden Artikel wird SQL aus einer umfassenden und detaillierten Perspektive betrachtet, mit dem Ziel, ein tiefes Verständnis für dieses Thema zu vermitteln. Es werden verschiedene Aspekte im Zusammenhang mit SQL analysiert, einschließlich seines Ursprungs, seiner Auswirkungen auf die aktuelle Gesellschaft, möglicher Lösungen oder zukünftiger Auswirkungen. Darüber hinaus werden unterschiedliche Meinungen und Perspektiven von Experten zum Thema vorgestellt, um die Debatte zu bereichern und eine umfassendere Sichtweise zu vermitteln. Der Zweck dieses Artikels besteht darin, Wissen und Reflexion rund um SQL zu fördern, mit der Absicht, ein breiteres und kritischeres Verständnis dieses Themas zu fördern.
SQL (offizielle Aussprache , mitunter auch ; auf Deutsch auch häufig die deutsche Aussprache der Buchstaben) ist eine Datenbanksprache zur Definition von Datenstrukturen in relationalen Datenbanken sowie zum Bearbeiten (Einfügen, Verändern, Löschen) und Abfragen von darauf basierenden Datenbeständen.
Die Sprache basiert auf der relationalen Algebra, ihre Syntax ist relativ einfach aufgebaut und semantisch an die englische Umgangssprache angelehnt. Ein gemeinsames Gremium von ISO und IEC standardisiert die Sprache unter Mitwirkung nationaler Normungsgremien wie ANSI oder DIN. Durch den Einsatz von SQL strebt man die Unabhängigkeit der Anwendungen vom eingesetzten Datenbankmanagementsystem an.
Die Bezeichnung SQL wird im allgemeinen Sprachgebrauch als Abkürzung für „Structured Query Language“ (auf Deutsch: „Strukturierte Abfrage-Sprache“) aufgefasst, obwohl sie laut Standard ein eigenständiger Name ist. Die Bezeichnung leitet sich von dem Vorgänger SEQUEL (, Structured English Query Language) ab, welche mit Beteiligung von Edgar F. Codd (IBM) in den 1970er Jahren von Donald D. Chamberlin und Raymond F. Boyce entwickelt wurde. SEQUEL wurde später in SQL umbenannt, weil SEQUEL ein eingetragenes Warenzeichen der Hawker Siddeley Aircraft Company war.[1]

SQL-Befehle lassen sich in fünf Kategorien unterteilen (Zuordnung nach der Theorie der Datenbanksprachen in Klammern):
Die Bezeichnung SQL bezieht sich auf das englische Wort “query” (deutsch: „Abfrage“). Mit Abfragen werden die in einer Datenbank gespeicherten Daten abgerufen, also dem Benutzer oder einer Anwendersoftware zur Verfügung gestellt.
Das Ergebnis einer Abfrage sieht wiederum aus wie eine Tabelle und kann oft auch wie eine Tabelle angezeigt, bearbeitet und weiterverwendet werden.
Die grundlegenden Befehle und Begriffe werden anhand des folgenden Beispiels erklärt:
| ER-Diagramm: | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Relationen: |
|
|
|
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
SELECT *
FROM Student;
listet alle Spalten und alle Zeilen der Tabelle Student auf.
Ergebnis:
MatrNr |
Name
|
|---|---|
26120 |
Fichte
|
25403 |
Jonas
|
27103 |
Fauler
|
,)SELECT VorlNr,
Titel
FROM Vorlesung;
listet die Spalten VorlNr und Titel aller Zeilen der Tabelle Vorlesung auf.
Ergebnis:
VorlNr |
Titel
|
|---|---|
5001 |
ET
|
5022 |
IT
|
5045 |
DB
|
DISTINCT)SELECT DISTINCT MatrNr
FROM hoert;
listet nur unterschiedliche Einträge der Spalte MatrNr aus der Tabelle hoert auf. Dies zeigt die Matrikelnummern aller Studenten, die mindestens eine Vorlesung hören, wobei mehrfach auftretende Matrikelnummern nur einmal ausgegeben werden.
Ergebnis:
MatrNr
|
|---|
25403
|
26120
|
AS)SELECT MatrNr AS Matrikelnummer,
Name
FROM Student;
listet die Spalten MatrNr und Name aller Zeilen der Tabelle Student auf. MatrNr wird beim Anzeigeergebnis als Matrikelnummer aufgeführt.
Ergebnis:
Matrikelnummer |
Name
|
|---|---|
26120 |
Fichte
|
25403 |
Jonas
|
27103 |
Fauler
|
WHERE)SELECT VorlNr,
Titel
FROM Vorlesung
WHERE Titel = 'ET';
listet VorlNr und Titel aller derjenigen Zeilen der Tabelle Vorlesung auf, deren Titel ET ist.
Die solchermaßen strukturierte, häufig verwendete Anweisung wird nach den Anfangsbuchstaben auch als „SFW-Block“ bezeichnet.
Ergebnis:
VorlNr |
Titel
|
|---|---|
5001 |
ET
|
WHERE ... LIKE ...)SELECT Name
FROM Student
WHERE Name LIKE 'F%';
listet die Namen aller Studenten auf, deren Name mit F beginnt (im Beispiel: Fichte und Fauler).
LIKE kann mit verschiedenen Platzhaltern verwendet werden: _ steht für ein einzelnes beliebiges Zeichen, % steht für eine beliebige Zeichenfolge. Manche Datenbanksysteme bieten weitere solcher Wildcard-Zeichen an, etwa für Zeichenmengen.
Ergebnis:
Name
|
|---|
Fichte
|
Fauler
|
ORDER BY) SELECT Vorname,
Name,
StrasseNr,
Plz,
Ort
FROM Student
WHERE Plz = '20095'
ORDER BY Name;
listet Vorname, Name, StrasseNr, Plz und Ort aller Studenten aus dem angegebenen Postleitzahlbereich aufsteigend sortiert nach Name auf.
, und INNER JOIN)SELECT Vorlesung.VorlNr,
Vorlesung.Titel,
Professor.PersNr,
Professor.Name
FROM Professor,
Vorlesung
WHERE Professor.PersNr = Vorlesung.PersNr;
Die Aufzählung hinter FROM legt die Datenquellen fest: An dieser Stelle können mit Hilfe sogenannter JOINs mehrere Tabellen miteinander verknüpft werden, so dass Daten aus verschiedenen Tabellen zusammengeführt und angezeigt werden.
In diesem Beispiel wird ein „innerer natürlicher Verbund“ (NATURAL INNER JOIN) verwendet: alle Datensätze aus den Tabellen Professor und Vorlesung, die den gleichen Wert im Feld PersNr haben. Professoren ohne Vorlesung und Vorlesungen ohne Professor werden damit nicht angezeigt.
Dies ist äquivalent zu:
SELECT Vorlesung.VorlNr,
Vorlesung.Titel,
Professor.PersNr,
Professor.Name
FROM Professor
INNER JOIN Vorlesung
ON Professor.PersNr = Vorlesung.PersNr;
Vorsicht: Nicht alle Implementierungen verstehen beide Schreibweisen, die Oracle-Schreibweise FROM Professor, Vorlesung gilt als veraltet und ist weniger verbreitet. Sie entspricht auch nicht dem ANSI-Standard und sollte deshalb vermieden werden. Aus historischen Gründen ist sie jedoch noch häufig anzutreffen.
Tabellen können nicht nur über Schlüsselfelder, sondern über beliebige Felder miteinander verknüpft werden, wie das folgende, fachlich unsinnige Beispiel zeigt:
SELECT Vorlesung.Titel,
Professor.Name
FROM Professor,
Vorlesung
WHERE Professor.Name <> Vorlesung.Titel
Das Ergebnis enthält die Kombinationen aller Vorlesungen und aller Professoren, bei denen der Name des Professors vom Titel der Vorlesung abweicht – das sind einfach alle (keine Vorlesung heißt wie ein Professor):
Titel |
Name
|
|---|---|
ET |
Tesla
|
ET |
Wirth
|
ET |
Urlauber
|
IT |
Tesla
|
IT |
Wirth
|
IT |
Urlauber
|
DB |
Tesla
|
DB |
Wirth
|
DB |
Urlauber
|
LEFT OUTER JOIN) SELECT Professor.PersNr,
Professor.Name,
Vorlesung.VorlNr,
Vorlesung.Titel
FROM Professor
LEFT OUTER JOIN Vorlesung
ON Professor.PersNr = Vorlesung.PersNr;
ergibt alle Datensätze der Tabelle Professor, verbunden mit den Datensätzen der Tabelle Vorlesung, die den jeweils gleichen Wert im Feld PersNr haben. Professoren ohne Vorlesung sind im Ergebnis enthalten. Die Spalten aus der Vorlesung-Tabelle haben dann den Wert NULL. Vorlesungen ohne Professor sind nicht enthalten.
Die folgende Abfrage liefert nur diejenigen Datensätze, zu denen kein passender Datensatz im linken äußeren Verbund existiert (alle Professoren, die keine Vorlesungen halten):
SELECT Professor.PersNr,
Professor.Name
FROM Professor
LEFT OUTER JOIN Vorlesung
ON Professor.PersNr = Vorlesung.PersNr
WHERE Vorlesung.PersNr IS NULL;
Das Gleiche kann mittels einer Unterabfrage erreicht werden:
SELECT Professor.PersNr,
Professor.Name
FROM Professor
WHERE NOT EXISTS (SELECT *
FROM Vorlesung
WHERE PersNr = Professor.PersNr);
GROUP BY) SELECT Professor.PersNr,
Professor.Name,
COUNT(Vorlesung.PersNr) AS Anzahl
FROM Professor
LEFT OUTER JOIN Vorlesung
ON Professor.PersNr = Vorlesung.PersNr
GROUP BY Professor.Name,
Professor.PersNr;
zählt die Anzahl der Vorlesungen pro Professor mit Hilfe der Aggregat-Funktion COUNT.
Bemerkung: COUNT(Professor.PersNr) oder COUNT(*) wären falsch (NULL-Werte sollen nicht mitgezählt werden).
SELECTZusammengefasst kann man die wichtigsten Elemente einer SQL-SELECT-Abfrage etwa so beschreiben:
SELECT Auswahlliste
FROM Quelle Tabellenalias], evtl. mit JOIN-Verknüpfungen
];
Erläuterung:
DISTINCT: gibt an, dass aus der Ergebnisrelation gleiche Ergebnistupel entfernt werden sollen. Es wird also jeder Datensatz nur einmal ausgegeben, auch wenn er mehrfach in der Tabelle vorkommt. Sonst liefert SQL eine Multimenge zurück.* für alle) und ob Aggregatsfunktionen anzuwenden sind. Wie bei allen anderen Aufzählungen werden die einzelnen Elemente mit Komma (,) voneinander getrennt.JOIN, ab SQL-92) verknüpft werden. Mit der zusätzlichen Angabe eines Namens können Relationen für die Abfrage umbenannt werden (vgl. Beispiele).WHERE-Klausel: bestimmt Bedingungen, auch Filter genannt, unter denen die Daten ausgegeben werden sollen. In SQL ist hier auch die Angabe von Unterabfragen möglich, so dass SQL streng relational vollständig wird.GROUP BY-Attribut: legt fest, ob unterschiedliche Werte als einzelne Zeilen ausgegeben werden sollen (GROUP BY = Gruppierung) oder aber die Feldwerte der Zeilen durch Aggregationen wie Addition (SUM), Durchschnitt (AVG), Minimum (MIN), Maximum (MAX) zu einem Ergebniswert zusammengefasst werden, der sich auf die Gruppierung bezieht.HAVING-Klausel: ist wie die WHERE-Klausel, nur dass sich die angegebene Bedingung auf das Ergebnis einer Aggregationsfunktion bezieht, zum Beispiel HAVING SUM (Betrag) > 0.ORDER BY werden Attribute angegeben, nach denen sortiert werden soll. Die Standardvoreinstellung ist ASC, das bedeutet aufsteigende Sortierung, DESC ist absteigende Sortierung.Mengenoperatoren können auf mehrere SELECT-Abfragen angewandt werden, die gleich viele Attribute haben und bei denen die Datentypen der Attribute übereinstimmen:
UNION: vereinigt die Ergebnismengen. In einigen Implementierungen werden mehrfach vorkommende Ergebnistupel wie bei DISTINCT entfernt, ohne dass UNION DISTINCT geschrieben werden muss beziehungsweise darf.UNION ALL: vereinigt die Ergebnismengen. Mehrfach vorkommende Ergebnistupel bleiben erhalten. Einige Implementierungen interpretieren aber UNION wie UNION ALL und verstehen das ALL möglicherweise nicht und geben eine Fehlermeldung aus.EXCEPT: liefert die Tupel, die in einer ersten, jedoch nicht in einer zweiten Ergebnismenge enthalten sind. Mehrfach vorkommende Ergebnistupel werden entfernt.MINUS: ein analoger Operator wie EXCEPT, der in manchen SQL-Dialekten alternativ benutzt wird.INTERSECT: liefert die Schnittmenge zweier Ergebnismengen. Mehrfach vorkommende Ergebnistupel werden entfernt.INSERT INTO ... VALUES ...)INSERT INTO Vorlesung (VorlNr, Titel, PersNr) VALUES (1000, 'Softwareentwicklung 1', 12);
INSERT INTO Vorlesung (VorlNr, Titel, PersNr) VALUES (1600, 'Algorithmen', 12);
INSERT INTO Vorlesung (VorlNr, Titel, PersNr) VALUES (1200, 'Netzwerke 1', 20);
INSERT INTO Vorlesung (VorlNr, Titel, PersNr) VALUES (1001, 'Datenbanken', 15);
fügt vier Datensätze in die Tabelle Vorlesung ein. Die Werte müssen mit den Datentypen der Felder VorlNr, Titel und PersNr zusammenpassen.
SELECT *
FROM Vorlesung;
liefert dann zum Beispiel das Ergebnis (die Reihenfolge kann auch anders sein):
VorlNr |
Titel
|
PersNr
|
|---|---|---|
1001
|
Datenbanken
|
15
|
1000
|
Softwareentwicklung 1
|
12
|
1200
|
Netzwerke 1
|
20
|
5001 |
ET
|
12
|
5022 |
IT
|
12
|
1600
|
Algorithmen
|
12
|
5045 |
DB
|
15
|
UPDATE)UPDATE Vorlesung
SET VorlNr = VorlNr + 1000,
PersNr = 20
WHERE PersNr = 15;
ändert alle Datensätze, für die PersNr den Wert 15 hat. Der Wert von VorlNr wird um 1000 erhöht und der Wert von PersNr auf 20 gesetzt.
Ergebnis eines nachfolgenden SELECT * ist, eventuell mit anderer Reihenfolge:
VorlNr |
Titel
|
PersNr
|
|---|---|---|
1000
|
Softwareentwicklung 1
|
12
|
1200
|
Netzwerke 1
|
20
|
1600
|
Algorithmen
|
12
|
2001
|
Datenbanken
|
20
|
5001 |
ET
|
12
|
5022 |
IT
|
12
|
6045 |
DB
|
20
|
DELETE)DELETE FROM Vorlesung
WHERE PersNr = 12;
löscht alle Datensätze, für die PersNr den Wert 12 hat.
Ergebnis eines nachfolgenden SELECT *, eventuell in anderer Reihenfolge:
VorlNr |
Titel
|
PersNr
|
|---|---|---|
1200
|
Netzwerke 1
|
20
|
2001
|
Datenbanken
|
20
|
6045 |
DB
|
20
|
INSERT, UPDATE und DELETEVerallgemeinert sehen die Änderungsanweisungen wie folgt aus.
INSERT-Anweisung:
INSERT INTO Quelle
VALUES (Werteliste) | SELECT <Auswahlkriterien>;
UPDATE-Anweisung:
UPDATE Quelle SET Zuweisungsliste
;
DELETE-Anweisung:
DELETE FROM Quelle
;
CREATE TABLE)Die Datenbanktabelle Vorlesung kann mit der folgenden Anweisung erzeugt werden:
CREATE TABLE Vorlesung (VorlNr INT NOT NULL PRIMARY KEY, Titel VARCHAR NOT NULL, PersNr NOT NULL, FOREIGN KEY (PersNr) REFERENCES Professor (PersNr));
In keinem der Felder VorlNr, Titel, PersNr ist der Wert NULL erlaubt. Der Fremdschlüssel PersNr referenziert den Primärschlüssel PersNr der Tabelle Professor. Damit wird sichergestellt, dass in die Tabelle Vorlesung nur Datensätze eingefügt werden können, für die der Wert von PersNr in der Tabelle Professor als Primärschlüssel vorkommt (siehe referenzielle Integrität).
CREATE INDEX)Mit der Anweisung
CREATE INDEX VorlesungIndex
ON Vorlesung (PersNr, Titel);
kann ein Datenbankindex für die Tabelle Vorlesung definiert werden, der vom Datenbanksystem bei der Ausführung von Abfragen zur Beschleunigung verwendet werden kann. Ob das sinnvoll ist, entscheidet das Datenbanksystem eigenständig durch komplexe Auswertungen und Analysen für jede Abfrage erneut.
CREATE VIEW)Eine Sicht ist im Wesentlichen ein Alias für eine Datenbankabfrage. Sie kann wie eine Datenbanktabelle verwendet werden. Die Anweisung
CREATE VIEW Vorlesungssicht AS
SELECT Vorlesung.VorlNr,
Vorlesung.Titel,
Professor.PersNr,
Professor.Name
FROM Professor
INNER JOIN Vorlesung
ON Professor.PersNr = Vorlesung.PersNr;
speichert die definierte Abfrage als Sicht. Die Abfrage
SELECT Titel,
Name
FROM Vorlesungssicht
WHERE VorlNr < 5000;
verwendet diese Sicht und könnte zum Beispiel folgendes Ergebnis liefern:
Titel
|
Name
|
|---|---|
Softwareentwicklung 1
|
Wirth
|
Netzwerke 1
|
Urlauber
|
Algorithmen
|
Wirth
|
Datenbanken
|
Urlauber
|
CREATE TABLE, CREATE INDEX und CREATE VIEWZusammengefasst sind die wichtigsten Elemente der Definition einer Datenbanktabelle, eines Datenbankindex oder einer Sicht wie folgt anzugeben:
CREATE TABLE Tabellenname (Attributdefinition ) );
DROP TABLE Tabellenname;
ALTER TABLE Tabellenname (Attributdefinition ) );
CREATE INDEX Indexname ON Tabellenname (Attributliste);
DROP INDEX Indexname;
CREATE VIEW Sichtname AS SELECT <Auswahlkriterien>;
DROP VIEW Sichtname;
Ein Grundsatz des Datenbankdesigns ist, dass in einer Datenbank keine Redundanzen auftreten sollen. Dies bedeutet, dass jede Information, also zum Beispiel eine Adresse, nur genau einmal gespeichert wird.
SELECT-Abfrage, in der die Teilnehmertabelle mit der Studententabelle verknüpft wird (siehe oben: JOIN).In manchen Fällen ist die Performance einer Datenbank besser, wenn sie nicht (vollständig) normalisiert wird. In diesem Falle werden in der Praxis oft Redundanzen bewusst in Kauf genommen, um zeitaufwändige und komplexe Joins zu verkürzen und so die Geschwindigkeit der Abfragen zu erhöhen. Man spricht auch von einer Denormalisierung einer Datenbank. Wann (und ob überhaupt) eine Denormalisierung sinnvoll ist, ist umstritten und hängt von den Umständen ab.
Während die Informationen auf viele Tabellen verteilt werden müssen, um Redundanzen zu vermeiden, sind Schlüssel das Mittel, um diese verstreuten Informationen miteinander zu verknüpfen.
So hat in der Regel jeder Datensatz eine eindeutige Nummer oder ein anderes eindeutiges Feld, um ihn zu identifizieren. Diese Identifikationen werden als Schlüssel bezeichnet.
Wenn dieser Datensatz in anderen Zusammenhängen benötigt wird, wird lediglich sein Schlüssel angegeben. So werden bei der Erfassung von Vorlesungsteilnehmern nicht deren Namen und Adressen, sondern nur deren jeweilige Matrikelnummer erfasst, aus der sich alle weiteren Personalien ergeben.
So kann es sein, dass manche Datensätze nur aus Schlüsseln (meist Zahlen) bestehen, die erst in Verbindung mit Verknüpfungen verständlich werden. Der eigene Schlüssel des Datensatzes wird dabei als Primärschlüssel bezeichnet. Andere Schlüssel im Datensatz, die auf die Primärschlüssel anderer Tabellen verweisen, werden als Fremdschlüssel bezeichnet.
Schlüssel können auch aus einer Kombination mehrerer Angaben bestehen. Zum Beispiel können die Teilnehmer einer Vorlesung durch die eindeutige Kombination von Vorlesungsnummer und Studentennummer identifiziert werden, so dass die doppelte Anmeldung eines Studenten zu einer Vorlesung ausgeschlossen ist.
Referenzielle Integrität bedeutet, dass Datensätze, die von anderen Datensätzen verwendet werden, in der Datenbank auch vollständig vorhanden sind.
Diese wichtige Funktionalität kann (und sollte) bereits von der Datenbank überwacht werden, so dass zum Beispiel
Widersprüchlichkeit von Daten wird allgemein als Dateninkonsistenz bezeichnet. Diese besteht, wenn Daten bspw. die Integritätsbedingungen (z. B. Constraints oder Fremdschlüsselbeziehungen) nicht erfüllen.
Ursachen für Dateninkonsistenzen können Fehler bei der Analyse des Datenmodells, fehlende Normalisierung des ERM oder Fehler in der Programmierung sein.
Zum letzteren gehören die Lost-Update-Phänomene sowie die Verarbeitung von zwischenzeitlich veralteten Zwischenergebnissen. Dies tritt vor allem bei der Online-Verarbeitung auf, da dem Nutzer angezeigte Werte nicht in einer Transaktion gekapselt werden können.
Beispiel: Transaktion A liest Wert x Transaktion B verringert Wert x um 10 Transaktion A erhöht den gespeicherten Wert von x um eins und schreibt zurück Ergebnis x' = x+1 Die Änderung von B ist verloren gegangen
In den oben vorgestellten Befehlen
CREATE TABLE und ALTER TABLE wird bei der Definition jeder Spalte angegeben, welchen Datentyp die Werte dieser Spalte annehmen können. Dazu liefert SQL eine ganze Reihe standardisierter Datentypen mit. Die einzelnen DBMS-Hersteller haben diese Liste jedoch um eine Unzahl weiterer Datentypen erweitert. Die wichtigsten Standarddatentypen sind:
INTEGERSMALLINT, TINYINT oder BIGINT verwendet werden. Die jeweiligen Grenzen und die verwendete Terminologie sind vom Datenbanksystem definiert.NUMERIC (n, m) oder DECIMAL (n, m)n Stellen, davon m Nachkommastellen. Wegen der hier erfolgenden Speicherung als Dezimalzahl ist eine besonders für Geldbeträge notwendige Genauigkeit gegeben.FLOAT (m)m Nachkommastellen.REALDOUBLE oder DOUBLE PRECISIONFLOAT und DOUBLECHARACTER (n) oder CHAR (n)n Zeichen.VARCHAR (n) oder CHARACTER VARYING (n)n druckbaren und/oder nicht druckbaren Zeichen. Die Variante VARCHAR2 ist für Oracle spezifisch, ohne dass sie sich tatsächlich unterscheidet.TEXTCLOB.DATETIMETIMESTAMPBOOLEANtrue(wahr) oder false (falsch) oder NULL (unbekannt) annehmen). Dieser Datentyp ist laut SQL:2003 optional und nicht alle DBMS stellen diesen Datentyp bereit.BLOB (n) oder BINARY LARGE OBJECT (n)n Bytes Länge.CLOB (n) oder CHARACTER LARGE OBJECT (n)n Zeichen Länge.Wenn es die Tabellendefinition erlaubt, können Attribute auch den Wert
NULL annehmen, wenn kein Wert bekannt ist oder aus anderen Gründen kein Wert gespeichert werden soll. Der
NULL-Wert ist von allen anderen möglichen Werten des Datentyps verschieden.
Eine Transaktion bezeichnet eine Menge von Datenbankänderungen, die zusammen ausgeführt werden (müssen). So ist beispielsweise die Buchung (als Transaktion) eines Geldbetrags durch zwei atomare Datenbankoperationen „Abbuchen des Geldbetrages von Konto A“ und „Buchung des Geldbetrages auf Konto B“ gekennzeichnet. Kann die vollständige Abarbeitung der elementaren Datenbankoperationen der Transaktion nicht durchgeführt werden (z. B. aufgrund eines Fehlers), müssen alle durchgeführten Änderungen an dem Datenbestand auf den Ausgangszustand zurückgesetzt werden.
Der Vorgang, der alle Änderungen einer Transaktion zurücksetzt, wird als Rollback bezeichnet. Der Begriff Commit bezeichnet das Ausführen einer Transaktion. Transaktionen sind eine Möglichkeit, die Konsistenz des Datenbestandes zu sichern. Im Beispiel der doppelten Kontenführung wird durch das Verhindern von ungültigen Teilbuchungen eine ausgeglichene Kontobilanz gewährleistet.
Datenbanken erlauben es zum Teil, bestimmte Befehle außerhalb einer Transaktion auszuführen. Darunter fällt insbesondere das Laden von Daten in Tabellen oder das Exportieren von Daten mittels Utilities. Manche DBMS erlauben das temporäre Abschalten der Transaktionslogik sowie einiger Kontrollen zur Erhöhung der Verarbeitungsgeschwindigkeit. Dies muss allerdings meist durch einen expliziten Befehl erzwungen werden, um ein versehentliches Ändern von Daten außerhalb einer Transaktion zu vermeiden. Solche Änderungen können, falls eine Datenbankwiederherstellung erforderlich ist, zu schweren Problemen oder gar Datenverlusten führen.
Eine Transaktion wird mit der SQL-Anweisung COMMIT beendet. Alle Änderungen der Transaktion werden persistent gemacht, und das DBMS stellt durch geeignete (interne) Mittel (z. B. Logging) sicher, dass diese Änderungen nicht verloren gehen.
Mit dem Befehl ROLLBACK wird eine Transaktion ebenfalls beendet, es werden jedoch alle Änderungen seit Beginn der Transaktion rückgängig gemacht. Das heißt, der Zustand des Systems (in Bezug auf die Änderungen der Transaktion) ist der gleiche wie vor der Transaktion.
Das ursprüngliche SQL war keine Turing-vollständige Programmiersprache, es ermöglichte also nicht die Realisierung von beliebigen Computerprogrammen. Mittlerweile lässt es sich mit anderen Programmiersprachen kombinieren, um eine Programmierung im engeren Sinne zu ermöglichen. Hierfür gibt es unterschiedliche Techniken.
Unabhängig von der verwendeten Programmiertechnik wird zwischen statischem und dynamischem SQL unterschieden.
Bei dynamischem SQL muss das Datenbanksystem die SQL-Anweisung zur Laufzeit des Programms interpretieren und den Zugriffspfad optimieren. Da dieser sogenannte Parse-Vorgang Zeit in Anspruch nimmt, puffern viele Datenbanksysteme die bereits geparsten SQL-Anweisungen, um mehrfaches Parsen gleicher Abfragen zu vermeiden. Bei statischem SQL kann schon bei der Übersetzung der Programme bzw. beim Binden der SQL-Anweisungen an eine Datenbank (sogenanntes Bind der SQL-Befehle) der optimale Zugriffsweg bestimmt werden. Damit sind kürzestmögliche Laufzeiten der Anwendungsprogramme möglich, allerdings muss der Zugriffsweg aller betroffenen Programme neu bestimmt werden, wenn sich Voraussetzungen (z. B. Statistiken) ändern (Rebind). Die Bind-Phase ist heute vor allem im Großrechner-Umfeld bekannt, die meisten Datenbanksysteme optimieren hingegen zur Laufzeit.
Ziel der Standardisierung ist es, Anwendungsprogramme so erstellen zu können, dass sie vom verwendeten Datenbanksystem unabhängig sind. Heutige Datenbanksysteme implementieren mehr oder weniger große Teile des Sprachstandards. Darüber hinaus stellen sie oftmals herstellerspezifische Erweiterungen bereit, die nicht dem Standard-Sprachumfang entsprechen. In der Vor-SQL-Zeit strebte man die Portabilität von Anwendungen über die kompatible Schnittstelle an.
Der Standard besteht insgesamt aus zehn einzelnen Publikationen:[3]
Ein weiterer Teil befindet sich derzeit (2019) in Entwicklung:
Der Standard wird durch sechs, ebenfalls standardisierte SQL multimedia and application packages ergänzt:
Weiterhin existieren eine Reihe Technical Reports, die eine Einführung zu den einzelnen Themen bieten.
Ein weiterer Teil befindet sich derzeit (2019) in Entwicklung:
Der offizielle Standard ist nicht frei verfügbar, jedoch existiert ein Zip-Archiv mit einer Arbeitsversion von 2008.[12] Die Technical Reports sind kostenlos von ISO erhältlich.
Die beiden ersten Teile des SQL Standards SQL/Framework und SQL/Foundation legen die Kernfunktionalitäten fest. In den weiteren Teilen werden spezifische Aspekte der Sprache definiert.
Als Ergänzung zum SQL-Standard existiert mit ISO/IEC 13249: SQL multimedia and application packages eine Norm, die für die Anwendungsfälle Text, Geografische Daten, Bilder, Data mining und Metadaten spezialisierte Schnittstellen in SQL Syntax festlegt.