In diesem Artikel werden wir die faszinierende Welt von Schienenverkehr in Myanmar erkunden. Von seinen Ursprüngen bis zu seiner heutigen Relevanz werden wir uns mit den wichtigsten Aspekten von Schienenverkehr in Myanmar befassen. Wir werden seine Auswirkungen auf die Gesellschaft, seine Entwicklung im Laufe der Zeit und mögliche zukünftige Auswirkungen analysieren. Durch einen detaillierten und kritischen Blick werden wir versuchen, die Geheimnisse rund um Schienenverkehr in Myanmar zu lüften und dem Leser eine vollständige und bereichernde Perspektive auf dieses Thema zu bieten.
Der Schienenverkehr in Myanmar, dem früheren Burma, wird hauptsächlich von der staatlichen Myanma Railways abgewickelt, die ein meterspuriges Streckennetz von 6208 km Länge betreibt.
Die erste Eisenbahn in Myanmar wurde in der damaligen britischen Kolonie Unterbirma gebaut. Die 262 km lange Strecke verband Rangun mit Pyay und wurde 1877 eröffnet. Für eine britische Kolonialbahn eher ungewöhnlich war die für den Bau der Strecke gewählte Meterspur. Es folgten weitere Strecken, sodass zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Unter- und Oberbirma ein Netz von fast 3200 km Länge entstanden war.
Die japanischen Eroberung Burmas während des Zweiten Weltkriegs verursachte erhebliche Schäden am Eisenbahnnetz; im Rahmen des Wiederaufbaus wurde mithilfe von 200.000 asiatischen Zwangsarbeitern und ungefähr 60.000 alliierten Kriegsgefangenen die Thailand-Burma-Eisenbahn gebaut, die auch Todeseisenbahn genannt wird, weil beim Bau viele Arbeiter ums Leben kamen. Zu dieser Strecke gehört auch die Brücke über den Kwai, welche aus einem Roman und Spielfilmen bekannt ist.
Die Vertreibung der Japaner aus Burma durch die Alliierten verursachte weitere Schäden am Eisenbahnnetz, sodass am Ende des Krieges gerade noch 1085 km Strecke in vier isolierten Abschnitten in Betrieb waren. Großbritannien betrachtete die Thailand-Burma-Eisenbahn als Kriegsbeute und sein Eigentum, so wurde 100 Kilometer von deren Grenze entfernt und die Strecke von vornherein nicht wieder in Betrieb genommen. Die Strecke in Burma verlor dadurch jegliche Bedeutung, die Beseitigung von Kriegsschäden im dortigen Netz hatte Vorrang. Die von der Todeseisenbahn hergestellte Verbindung nach Thailand wurde nicht mehr genutzt, sodass der in Burma liegende Abschnitt dieser Strecke dauerhaft geschlossen wurde; der Rest des burmesischen Netzes wurde aber wieder aufgebaut. In den 1970er Jahren wurden weitere Strecken neu gebaut, sodass das heutige Netz rund 6200 km lang ist.
Das über 6000 km lange Streckennetz der Myanma Railways ist meist einspurig, nur 701 km sind zweigleisig ausgebaut. Es bedient 609 Bahnhöfe und führt über 12099 Brücken. Die Strecken haben einen minimalen Kurvenradius von 200 m, die Steigungen betragen im flacheren Abschnitten 10 ‰, auf Gebirgsstrecken bis 40 ‰. Es werden Schienen mit einem Gewicht von 37 kg/m verwendet, die auf Holz- oder Betonschwellen verlegt werden, die in einem 12 cm dicken Schotterbett liegen. Das Streckennetz ist für 12,5 t Achslast ausgelegt.
Das Netz der Myanma Railways hat keine Verbindung mehr zu Eisenbahnnetzen in Nachbarländern. Die folgenden Grenzübergänge sind in Planung:
Die Burma Mines Railway ist eine 80 km lange Eisenbahn mit einer Spurweite von 610 mm (2 Fuß), die für den Transport von Silber- und Bleierz zu der Schmelzhütte in Namtu genutzt wird. Die Strecke verläuft von Namyao, an der Strecke Mandalay–Lashio der Myanmar Railways, über Namtu nach Bawdwin und ist 80 Kilometer lang. Die Bahn wurde von 1907 bis 1908 gebaut.
Um 1925 wurden täglich bis zu 2.000 Tonnen Erze auf der Strecke transportiert. Der minimale Kurvenradius der Strecke beträgt 27,5 Meter, sodass trotz der schmalen Spurweite auch extra stabile rund 8700 mm lange Selbstentladewagen mit 6 t Eigengewicht und 20 t Lademasse zum Einsatz kamen. Diese wurden anfangs bei der Blake Boiler Wagon and Engineering Co. in Großbritannien gekauft, nach dem Zweiten Weltkrieg auch bei der US-amerikanischen Pressed Steel Car Company.
Anfangs der 1980er-Jahre wurde die Strecke von Dampf- auf Dieselbetrieb umgestellt. Die Sanierungsarbeiten der Strecke kamen zum Erliegen als 2011 ein Teil verschüttet wurde. Im Jahre 2015 waren die Erztransporte bereits auf die Straße übergegangen und der kommerzielle Betrieb der Bahn eingestellt. Es werden aber immer noch zwei betriebsfähige Dampflokomotiven für Sonderzüge bereitgehalten.
Die Straßenbahn Rangun entstand Ende des 19. Jahrhunderts als Dampfstraßenbahn. Im Jahre 1905 wurde in Liverpool die Rangoon Electric Tramway and Supply Company gegründet, die bis 1921 ein Streckennetz mit 77 Tramwagen betrieb und Mitte der 1930er über 40 Millionen Fahrgäste beförderte. Die Straßenbahn wurde während des Zweiten Weltkriegs zerstört, ebenso das dazugehörige Kraftwerk, das auch die öffentliche Stromversorgung sicherstellte. Nach dem Krieg wurde die Straßenbahn nicht mehr aufgebaut und das Kraftwerk 1953 verstaatlicht. Nachdem die Entschädigung der Aktionäre der Straßenbahngesellschaft geklärt worden war, wurde diese 1961 aufgelöst.
Im Jahr 2016 wurde auf der ehemaligen Güterstrecke entlang der Strand Road eine 4,8 km lange Straßenbahn eingerichtet. Das einzige Fahrzeug war ein gebraucht erworbener dreiteiliger Triebwagen aus Hiroshima. Damit dieser verkehren konnte, musste eine dritte Schiene zum Meterspurgleis gelegt werden. Der Betrieb wurde nach nur sechs Monaten wieder eingestellt, weil die Straßenbahn nicht benutzt wurde.
Die Straßenbahn von Mandalay war vom 1904 bis 1942 in Betrieb. Es wurden drei in Kapspur angelegte Strecken betrieben, auf denen 24 Wagen verkehrten. Die von Dick, Kerr & Co. gebaute Anlage wurde während einem Luftangriff zerstört und nicht wieder aufgebaut.