Marga Böhmer

In der heutigen Welt ist Marga Böhmer ein Thema, das weiterhin Interesse und Debatten hervorruft. Ob aufgrund seiner Auswirkungen auf die Gesellschaft, seiner Relevanz in der Geschichte oder seines Einflusses auf die Populärkultur, Marga Böhmer bleibt auch heute noch ein Thema von großer Bedeutung. Im Laufe der Jahre wurde viel über Marga Böhmer erforscht und geschrieben, und seine Relevanz hat nicht im Geringsten nachgelassen. Von seinen Ursprüngen bis zu seinen Auswirkungen in der modernen Welt ist Marga Böhmer weiterhin Gegenstand von Studien und Forschungen in verschiedenen Disziplinen. In diesem Artikel werden wir verschiedene Aspekte von Marga Böhmer und seine Bedeutung in der heutigen Welt untersuchen.

Marga Böhmer, geb. Graeber, (* 3. November 1887 in Stolberg (Harz); † 25. März 1969 in Güstrow; vollständiger Name: Margarethe Charlotte Henriette Böhmer) war eine deutsche Bildhauerin und die Lebensgefährtin von Ernst Barlach.

Leben

Marga Böhmer wurde als eine Tochter des Architekten und Bauforschers Friedrich Graeber und dessen Ehefrau Sophie, geb. Huyssen, geboren. Ihr künstlerisches Talent wurde schon im Kindes- und Jugendalter erkannt. Eine musikalische Ausbildung konnte sie aufgrund einer Handverletzung nicht fortsetzen. So wechselte sie 1908 an die Handwerker- und Kunstgewerbeschule Bielefeld, wo sie in der Klasse von Hans Perathoner Bildhauerei studierte. Dort lernte sie auch Bernhard A. Böhmer kennen, den sie 1917 in Krefeld heiratete; beide zogen 1922 nach Schwaan in Mecklenburg. In Güstrow wurden sie letztlich sesshaft und bauten ein Haus am Heidberg.

1924 begegnete Marga Böhmer erstmals Ernst Barlach. 1927 wurde die Ehe mit Böhmer geschieden. Sie lebte mit Barlach bis zu dessen Tod 1938 im Haus der Böhmers, während Böhmer mit seiner zweiten Frau in das neuerbaute Haus Barlachs zog.

Ihr Grab befindet sich an der Seite Barlachs auf dem Ratzeburger Friedhof in der Seedorfer Straße.

Leistungen

Gertrudenkapelle, letzter Wohnort Marga Böhmers
Gedenktafel für Marga Böhmer

Marga Böhmers künstlerische Eigenleistung als Bildhauerin rückte in den Hintergrund, als sie sich in den Dienst Barlachs stellte. Für diesen gestaltete sie u. a. Vorarbeiten. Sie hatte erheblichen Anteil am Magdeburger Ehrenmal. Barlach schrieb dazu an seinen Bruder Hans: „Das zweite Stück ist schon in Arbeit, Frau Böhmer hat sich dabei gemacht wie schon beim ersten und bringt ihre ganze Zähigkeit zur Anwendung, so daß ich sie vor Überarbeitung nur abhalten kann, indem ich meine Finger unter ihren Meisel lege.“

Von Dezember 1937 bis März 1938 begleitete sie Barlach auf dessen letzter Reise in Wernigerode, Harzburg und Goslar, auf der er seine letzte, unvollendete, Arbeit für einen Taufstein in der Johanniskirche in Hamm machte.

Sie kümmerte sich um Barlachs Wohlbefinden und „künstlerische Ungestörtheit“ und pflegte ihn, als er erkrankt war, bis zu seinem Ableben. Ihre Unterstützung war auch wesentlich, Barlachs Willen zu künstlerischem Schaffen trotz der Verfemung seiner Werke als „Entartete Kunst“ während der Zeit des Nationalsozialismus zu erhalten.

Barlachs Vetter Karl Barlach schrieb: „Daß sie ihm nach außen hin die Geborgenheit, so gut es in ihren Kräften stand, behütete, daß sie seiner zunehmenden körperlichen Schwäche die treue Pflegerin war, ja, wo seine Kräfte nicht reichen wollten, ihm am Werke half … Daß sie das alles tat unter taktvoller Zurückhaltung ihrer Person und Verzicht auf die äußere Stellung als Gattin, erhöht den Wert ihrer Opfer.“

Nach Barlachs Ableben nahm Marga Böhmer seine Totenmaske ab.

Sie engagierte sich dann für die Bewahrung und Ausstellung der Kunst Barlachs und begann selbst wieder stärker künstlerisch aktiv werden. Zum Kriegsende trat sie mit Friedrich Schult, dem Güstrower Freund Barlachs, engagiert für die Bewahrung des Nachlasses Barlachs ein. Sie setzte durch, dass 1951 für dessen Kunstwerke im sakralen Raum der Gertrudenkapelle eine Ausstellungs- und Gedenkstätte geschaffen wurde, obwohl diese nicht den Vorstellungen des „Sozialistischen Realismus“ entsprachen. Bis in ihr Todesjahr lebte Marga Böhmer im Dachgeschoss der Kapelle, betreute die Sammlung und vermittelte den Besuchern die Kunst Barlachs.

Fotografische Darstellung Marga Böhmers (Auswahl)

  • Berthold Kegebein: Marga Böhmer lesend (1925/1930)
  • Berthold Kegebein: Marga Böhmer vor einem Tisch mit Barlachs Plastik Russische Bettlerin mit Schale (um 1940)

Werke (Auswahl)

Plastiken

  • Zwei Kinderköpfe (um 1935, Stuck)
  • Mutter mit Kind (Gips)

Zeichnungen

  • Der Bildhauer Ernst Barlach auf dem Krankenbett (1938, Kohlezeichnung)

Postume Ausstellung

  • 1995: Güstrow, Atelierhaus am Heidelberg (Nachlass Marga Böhmer)

Literatur

  • Annelise Wagner: Marga Böhmer. Ihr Leben und ihr Kampf um St. Gertruden in Güstrow. Ernst-Barlach-Gesellschaft, Hamburg 1979.
  • Helmut Schmidt: Nicht zerreißen was zusammengehört. In: Die Zeit vom 5. Mai 1995 (online)
  • Ernst Barlach Stiftung Güstrow (Hrsg.): Nachlass Marga Böhmer. Güstrow 1995.
  • Ditte Clemens: Marga Böhmer. Barlachs Lebensgefährtin. Demmler-Verlag, Schwerin 1996, ISBN 3-910150-35-7.
  • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 1135.
  • Christina Wittler: „Du bist mir so kostbar, daß ich keine Ausdrücke dafür suchen mag...“ Marga Böhmer, Bildhauerin und Lebensgefährtin Ernst Barlachs. In: Ravensberger Blätter, Heft 2/2002, S. 1–25.
  • Christina Wittler: Unbeschwerte Kindertage am Johannisberg. Die Bildhauerin und Lebensgefährtin Ernst Barlachs Marga Böhmer (1887–1969). In: Bärbel Sunderbrink (Hrsg.): Frauen in der Bielefelder Geschichte. Bielefeld 2010.
  • Inge Tessenow (Hrsg.): Ernst Barlach – Marga Böhmer. Briefe. (= Schriften der Ernst-Barlach-Stiftung Güstrow, Reihe A, Nr. 5) Güstrow 2012.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kurzbiografie zu Marga Böhmer auf orte-in-mv.de (Memento des Originals vom 5. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.orte-in-mv.de, zuletzt abgerufen am 19. Mai 2012
  2. Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 1135.
  3. Ernst Barlach: Prosa aus vier Jahrzehnten. Union Verlag Berlin, 1963, S. 488
  4. Ernst Barlach: Prosa aus vier Jahrzehnten. Union Verlag Berlin, 1963, S. 510
  5. Gunnar Decker: Ernst Barlach – Der Schwebende. Eine Biografie. Siedler, Berlin, 2019 (o. S.)
  6. Berthold?; Barlach Kegebein: Totenmaske Ernst Barlachs. 1938, abgerufen am 25. Juli 2023.
  7. Berthold Kegebein: Marga Böhmer, lesend. 1925, abgerufen am 25. Juli 2023.
  8. Berthold; Böhmer Kegebein: Marga Böhmer, vor einem Tisch mit der Porzellanplastik "Russische Bettlerin mit Schale" (1906; E. Barlach) sitzend. 1940, abgerufen am 25. Juli 2023.
  9. Berthold?; Böhmer Kegebein: Zwei Kinderköpfe. 1935, abgerufen am 25. Juli 2023.
  10. Berthold?; Böhmer Kegebein: Mutter mit Kind. 1969, abgerufen am 25. Juli 2023.
  11. Berthold?; Barlach Kegebein: Der Bildhauer Ernst Barlach auf dem Krankenbett. 1938, abgerufen am 25. Juli 2023.